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Ihr Wochenende mit der Mitteldeutschen Zeitung Menschen, Tomaten, Sensationen

22.08.2025, 10:00
Gero Hirschelmann ist Mitglied der MZ-Chefredaktion.
Gero Hirschelmann ist Mitglied der MZ-Chefredaktion. (Grafik: Tobias Büttner/Andreas Stedtler)

der Philosoph Friedrich Heinrich Jacobi (1743 bis 1819) hat vor mehr als 200 Jahren einen klugen und nachdenkenswerten Satz geschrieben: „Wenn wir den Glauben an Personen verlieren, so verlieren wir noch mehr den Glauben an die Allgemeinheiten.“ In Zeiten des Vertrauensverlustes in Institutionen oder Politik scheint mir die Aussage (wieder) sehr aktuell: Jacobi warnt davor, dass der Wegfall des Vertrauens in Menschen eine tiefere Krise auslöst – eine Krise des Denkens und der Orientierung.

In diesem Sinne möchte ich Ihnen heute Menschen (Jacobi würde sagen: Personen) vorstellen, die auf verschiedene Art und Weise, mit ganz differenzierten Ansätzen und oft vielleicht sogar unbewusst, diesem Verlust entgegenwirken – und die Welt damit ein bisschen besser, schöner oder lustiger machen. Damit ist der pathetische Teil dieses Newsletters beendet, ab jetzt wird es menschlich :-)

Junger Hallenser will Bildungs-Revolution

Matteo Schröpfer aus Halle hat die Lernplattform „EduLinked“ entwickelt.
Matteo Schröpfer aus Halle hat die Lernplattform „EduLinked“ entwickelt.
(Foto: Hanna Schabacker)

Der Zwölftklässler Matteo Schröpfer aus Halle möchte nichts weniger als das deutsche Schulsystem auf den Kopf stellen. „Ich will, dass Schule praxisnah wird. Das ist mein Ziel“, sagt er und klingt dabei nicht wie ein typischer Zwölftklässler kurz vor dem Abi, sondern wie ein junger Unternehmer, der genau weiß, was er will.

Matteo hat mit „EduLinked“ etwas geschaffen, das es in Deutschland so noch nicht gibt: eine bundesweite Plattform, die Schulen und Experten aus der Berufswelt zusammenbringen soll. Wie das Projekt genau funktioniert und was den 17-Jährigen antreibt, hat meine Kollegin Hanna Schabacker aufgeschrieben.

Weltneuheit für Zahngesundheit

PerioTrap-Geschäftsführer Mirko Buchholz zeigt am Modell eine Zahnfleischentzündung. Die Produkte der Firma aus Halle sollen diese verhindern.
PerioTrap-Geschäftsführer Mirko Buchholz zeigt am Modell eine Zahnfleischentzündung. Die Produkte der Firma aus Halle sollen diese verhindern.
(Foto: Dirk Skrzypczak)

Noch einmal Halle, noch eine Revolution. Die Wissenschaft spricht von einem Durchbruch: Ein Start-up aus Halle hat ein Gel und eine Zahnpasta entwickelt, die Zahnfleischentzündungen verhindern sollen. Millionen Menschen in Deutschland leiden daran.

Die Entzündung führt zu Gewebe- und Knochenabbau und letztlich zum Zahnverlust. Dagegen haben Mirko Buchholz und sein Team vom Start-up „PerioTrap“ etwas – und zwar eine Wunderzahnpasta, die mehr kann als viele andere Produkte. Die ganze Geschichte meines Kollegen Dirk Skrzypczak verrät auch, wo es die Produkte schon zu kaufen gibt und was sie kosten.

Die Kollegen aus Halle versenden übrigens täglich (außer am Sonntag) einen Newsletter mit Themen rund um die Saalestadt. Wenn Sie dieses ebenso interessante wie kostenlose Angebot künftig in Ihrem Mailpostfach finden wollen, bitte ich Sie, hier zu klicken. Die Anmeldung dauert nur 30 Sekunden.

Wenn schon Tomaten, dann richtig

Vernarrt in den Anbau verschiedenster Tomatensorten: Peggy Volkmann in einer ihrer drei Freyburger Kleingarten-Parzellen.
Vernarrt in den Anbau verschiedenster Tomatensorten: Peggy Volkmann in einer ihrer drei Freyburger Kleingarten-Parzellen.
(Foto: Andreas Löffler)

Die Partnerin der Verrücktheit zu bezichtigen, hat schon manchen Ehekrach ausgelöst. Doch wenn Alexander Volkmann seiner Peggy „Du hast doch eine Tomatenmacke“ an den Kopf wirft, lachen beide. Bei der Freyburgerin, genauer gesagt: in den gleich drei von ihr gepachteten Kleingarten-Parzellen, gedeihen sage und schreibe 80 Tomatensorten. Was der Grund dafür ist? Das hat mein Kollege Andeas Löffler herausgefunden.

„Das echte Leben und unsere Arbeit. Völlig ungeschnitten“

Die DRK-Rettungssanitäter von der Dessauer Rettungswache sind Teil einer Show im Fernsehen.
Die DRK-Rettungssanitäter von der Dessauer Rettungswache sind Teil einer Show im Fernsehen.
(Foto: Thomas Ruttke)

Die neuen Sendetermine des Sat.1-Formats „Lebensretter hautnah“ stehen fest. Protagonisten sind unter anderem die Rettungssanitäter des DRK Dessau-Roßlau. Die Anfrage von Sat.1 hatte das DRK bereits im vergangenen Spätsommer erhalten, erinnert sich Kreisvorsitzender Gunnar Krause.

Die Arbeit der Lebensretter, ebenso verantwortungsvoll und nervenaufreibend wie wichtig und erfüllend, einmal einem größeren Kreis aufzuzeigen, das fand bei den Einsatzkräften Interesse und Anklang. Und Thomas Haselof, Leiter des Rettungsdienstes, betont, dass die Episoden keinem Drehbuch folgen, dass nicht geschauspielert wird": „Das ist das echte Leben und unsere Arbeit. Völlig ungeschnitten.“ Wann die nervenaufreibende Arbeit der Rettungssanitäter des DRK Dessau-Roßlau im TV zu sehen ist, hat mein Kollege Robert Horvath notiert.

„Holzkunst-Loki“ greift zur Säge

Der Ur-Wansleber Cristian Curth alias „Holzkunst-Loki“ erweckt Märchenfiguren zum Leben.
Der Ur-Wansleber Cristian Curth alias „Holzkunst-Loki“ erweckt Märchenfiguren zum Leben.
(Foto: Anne Holzki)

Vom Waldgeist am Dorfrand bis zu drei Meter hohen Kranichen für die Ostsee: Christian Curth schnitzt in Wansleben aus umgestürzten Baumstämmen neue Kunstwerke. Bekannt ist er weit über die Ortsgrenzen hinaus als „Holzkunst-Loki“. „Ich hatte mal einen Freund, der geschnitzt hat und mir eine Eule für meine Jagdhütte machen wollte. Dann ist er weggezogen – und ich hatte niemanden mehr dafür“, erinnert sich Curth.

Die Gelegenheit kam, als ein Baum bei Sturm umstürzte und er selbst zur Säge griff. Das Ergebnis überzeugte – und bald wollten Freunde und Nachbarn eigene Figuren. „So hat sich das entwickelt. Ich habe mir die Techniken selbst beigebracht“, sagt Curth. Noch mehr über den umtriebigen Waldschrat weiß meine Kollegin Anne Holzki zu berichten.

Von der Schnapsidee zur 860-Kilometer-Tour

Die fünf Jugendlichen Hans Meinhof, Dean Schaller, Linus Quandt, Oskar Leupold und Manuel Frenzel (v.l.) wagten das Abenteuer Simson-Tour durch halb Deutschland.
Die fünf Jugendlichen Hans Meinhof, Dean Schaller, Linus Quandt, Oskar Leupold und Manuel Frenzel (v.l.) wagten das Abenteuer Simson-Tour durch halb Deutschland.
(Foto: Simson-Gruppe)

Abenteuer und Zweitaktduft: Fünf Teenager aus Jessen sind mit Kult-Mopeds der Marke Simson in den Urlaub gefahren. Überall in Mecklenburg-Vorpommern winkten und hupten ihnen Autofahrer freudig zu – ein Daumen hoch für ihren Mut. „Das war einfach unerwartet, wie die Leute uns gefeiert und uns geholfen haben“, sagt Dean Schaller.

Wie der Sommer ihres Lebens war und warum sie bei 13 Stunden Fahrt zur Ostsee mehr Ersatzteile als Unterhosen gebraucht haben, beschreibt meine Kollegin Madlen Schaller-Bock in ihrem Text.

XXL-Zucchini für Riesengemüsemeisterschaft

Seit mehreren Jahren nimmt der Annaburger Patrick Schubert an der Deutschen Riesengemüsemeisterschaft teil.
Seit mehreren Jahren nimmt der Annaburger Patrick Schubert an der Deutschen Riesengemüsemeisterschaft teil.
(Foto: Manuela Müller)

Knapp 74 Zentimeter lang und mehr als 80 Zentimeter im Umfang: Das sind die vorläufigen Maße der Zucchini, die aktuell im Garten von Patrick Schubert gedeiht. Zum dritten Mal nimmt er am 7. September mit einer Zucchini an der sogenannten Riesengemüsemeisterschaft teil. Was der XXL-Gärtner von dem Wettbewerb erwartet, woher seine größten Konkurrenten stammen und wie er überhaupt zu seinem ungewöhnlichen Hobby gekommen ist? Diese Fragen beantwortet meine Kollegin Manuela Müller in ihrem Text.

Menschen helfen Hunden

Andreas Stude mit Shih-Tzu-Mix-Rüde Milo und Angelique Plewa mit Chihuahua-Mädchen Mila: Für beide Vierbeiner wird dringend ein neues Zuhause gesucht.
Andreas Stude mit Shih-Tzu-Mix-Rüde Milo und Angelique Plewa mit Chihuahua-Mädchen Mila: Für beide Vierbeiner wird dringend ein neues Zuhause gesucht.
(Foto: Susanne Christmann)

Mila, ein einjähriges Chihuahua-Mädchen, und Milo, ein drei Jahre alter Shih-Tzu-Mix-Rüde, hatten es bei ihrem Frauchen gut. Doch jetzt sind sie ein Fall für Andreas Stude und Angelique Plewa vom Tierheim Eisleben „Am Sandgraben“. Denn die Besitzerin der Hunde musste ins Krankenhaus, jetzt stehen ihr wohl weitere Aufenthalte im Klinikum bevor. Deshalb habe sie sich schweren Herzens entschlossen, ihre Vierbeiner abzugeben, so Stude. Der ganzen traurigen Geschichte inklusive eines tiefen Einblicks in die hingebungsvolle Arbeit in dem Tierheim hat sich meine Kollegin Susanne Christmann gewidmet.

In Kürze: Weitere Lese-Tipps

Zum Schluss noch ein paar Lese-Tipps aus unserem Familien-Ressort – das mir erstens besonders am Herzen liegt und zweitens, wie die Kollegen aus Halle, einen sehr lobenswerten Newsletter versendet. Für wöchentliche News, Tipps und Tricks rund um das Thema Familie können Sie sich hier anmelden. Das Angebot ist kostenlos und vollkommen unverbindlich.

Das war meine MZ-Woche. Kritik, Ideen, Lob und Tadel richten Sie bitte wie immer an [email protected]

Ein entspanntes Wochenende wünscht Ihnen

Ihr Gero Hirschelmann