Blitz-Marathon 2013 in Sachsen-Anhalt Blitz-Marathon 2013 in Sachsen-Anhalt: Polizei erwischt hunderte Temposünder

Magdeburg/dpa/MZ/wsl - Das Regenwetter in Sachsen-Anhalt bremst die von der Polizei organisierten 24-stündigen Geschwindigkeitskontrollen. Zwar wird zurzeit in zahlreichen Orten sowie entlang von Autobahnen und Bundesstraßen geblitzt. Allerdings scheint die geplante Zahl der Kontrollpunkte - angekündigt waren mehr als 200 - nicht erreicht zu werden.
Viele Autofahrer in Sachsen-Anhalt waren, während des 24-stündigen Blitz-Marathons der Polizei, deutlich langsamer unterwegs als sonst. Dennoch erwischten die Beamten an den mehr als 200 Kontrollstellen in Sachsen-Anhalt hunderte Temposünder. Das teilte Polizeisprecher Marc Becher mit. Nach Zahlen aus dem Magdeburger Innenministerium stellten die Polizisten allein bis 14 Uhr, während der ersten acht Stunden der Kontrollaktion, im Land fast 540 Geschwindigkeitsverstöße fest.
Dabei handelte es sich nach Angaben von Becher zumeist um „kleinere Übertretungen im Verwarn-Bereich“. Das große Interesse an der bundesweiten Aktion bereits im Vorfeld und die Veröffentlichung der Kontrollpunkte habe offenbar bewirkt, dass viele Autofahrer genauer auf den Tacho schauen. „Wir haben erreicht, was wir erreichen wollten.“
MZ-Redakteure berichteten gegen Mittag aus Sangerhausen, dass an vielen der genannten Stellen bisher keine Kontrollen stattgefunden hätten. Bei der Polizei hieß es auf Anfrage, man warte ab, bis der Regen vorbei ist. Auch in Eisleben wurde am frühen Vormittag wegen des Regens offenbar kaum kontrolliert.
Ähnlich war die Lage nach Angaben von MZ-Redakteuren im Raum Köthen, wo das ursprünglich geplante Kontroll-Programm ebenfalls durch den Regen erheblich geändert worden ist. Geblitzt wurde unter anderem in Aken, wo ein ortsansässiger Autofahrer mit 88 Kilometer pro Stunde im Ort gestoppt wurde. Die Folge: 160 Euro Bußgeld, drei Punkte und ein Monat Fahrverbot.
In Bernburg wurde unter anderem in beiden Richtungen der Thomas-Müntzer-Straße im Ortsteil Roschwitz sowie im Zepziger Weg geblitzt. Im Raum Bitterfeld-Wolfen traf es Schnellfahrer auf der Salegaster Chaussee im Ortsteil Greppin und in Halle stand am Morgen ein Blitzer auf der Burgstraße stadteinwärts.
In Aschersleben begann der Blitzermarathon Punkt 6 Uhr im Stadtzentrum an der Post. In der 30er-Zone wurden bis 9 Uhr vier Autos, die zu schnell unterwegs waren, gestoppt. Die Geschwindigkeiten hielten sich in Grenzen, ein Audi-Fahrer wurde mit 25 Euro zur Kasse gebeten. Zur selben Zeit hatte sich der kommunale Blitzer der Stadtverwaltung vor der Grundschule Staßfurter Höhe postiert. Hier blitzte es innerhalb der ersten eineinhalbstunden schon 14 Mal – ebenfalls in einer 30er-Zone.
In Quedlinburg wurde die Geschwindigkeit in einer Tempo-70-Zone an der ehemaligen B79 zwischen der B-6n-Abfahrt Quedlinburg Zentrum und dem Quedlinburger Ortseingang kontrolliert. Dabei gab es vergleichsweise wenige Schnellfahrer, was die Polizei auf die Bekanntgabe der Kontrollpunkte sowie das Regenwetter zurückführte.
Im Raum Merseburg wollte die Polizei gegen Mittag keine näheren Angaben machen, wo die Kontrollen stattfinden. Ein Autofahrer aus Teuchern berichtete am Morgen via Twitter von einem Blitzer in einer Tempo-30-Zone im Ulmenweg vorm Parkplatz der Hochschule und von einem Blitzer an der B 91 Richtung Weißenfels nahe Leuna.
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Eine Sachsen-Anhalt-Karte der MZ, die die von der Polizei mitgeteilten Kontrollstellen bündelt, war am Morgen wegen der hohen Last auf dem Server zeitweise nicht erreichbar. Außerdem gibt es hier eine Tabelle der Orte in Sachsen-Anhalt, an denen die Polizei kontrollieren will. Dort sind die Kontrollstellen in Sachsen-Anhalt zu sehen, die die drei Polizeidirektionen in Halle, Dessau und Magdeburg an die MZ weitergegeben hatten. Um die 24-stündige Aktion nicht zu untergraben, gab die Polizei allerdings nur Orte und Straßen an. Die genauen Adressen, an denen kontrolliert wird, wurden ebenso wenig bekanntgegeben wie die Zeiträume. MZ-Leser können die rund 150 Orte in der Tabelle konkretisieren und kommentieren.
Bundesweit kontrollieren am Donnerstag fast 15.000 Polizisten an mehr als 8.700 Stellen das Tempo der Autofahrer. Der „Blitz-Marathon“ soll 24 Stunden dauern - bis Freitagmorgen 6 Uhr. Die Aktion war im Mai 2012 von der Innenministerkonferenz beschlossen worden und soll ein Höhepunkt der Polizeistrategie zur Bekämpfung von Hauptunfallursachen sein. Erstmals beteiligen sich in diesem Jahr alle 16 Bundesländer und Stadtstaaten an der Kontrolle. Die 24-stündige Geschwindigkeitskontrolle soll nach Angaben der Polizei langfristig zum Umdenken der Autofahrer beitragen. Fast 60 Prozent der im Straßenverkehr ums Leben Gekommenen starben im vergangenen Jahr in Sachsen-Anhalt durch zu schnelles Fahren.
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