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Blitz-Marathon im Burgenlandkreis Blitz-Marathon im Burgenlandkreis: Vorsicht, Blitzer

Von claudia petasch 10.10.2013, 19:32
Rolf Junghanns nimmt mit dem Lasermessgerät die Fahrzeuge in Wetterzeube ins Visier.
Rolf Junghanns nimmt mit dem Lasermessgerät die Fahrzeuge in Wetterzeube ins Visier. hartmut krimmer Lizenz

wetterzeube/zeitz/MZ - Raser hatten am Donnerstag schlechte Karten, denn Donnerstagmorgen startete um 6 Uhr der bundesweit angelegte Blitzer-Marathon, der bis Freitagmorgen 6 Uhr andauerte. Auch im Burgenlandkreis nahm die Polizei Autofahrer ins Visier.

14 Stundenkilometer zu schnell

In Wetterzeube bezogen am Nachmittag in der Ortsdurchfahrt Richtung Schkauditz Rolf Junghanns und Michael Jaeger von der Revierstation Droyßig mit einem Lasermessgerät Position. Den ganzen Abend hatten sie mit Geschwindigkeitskontrollen rund um Droyßig zu tun. Junghanns und sein Kollege kennen sich in ihrem Gebiet gut aus und wissen daher, wo Stellen sind, an denen die Autofahrer gern mal ein wenig zu viel aufs Gaspedal treten. Einen Pkw-Fahrer, der mit 67 Kilometern pro Stunde durch Wetterzeube sauste, haben die beiden Polizisten schon rausgewunken. Abzüglich der Toleranz von drei Stundenkilometern war der Fahrer mit 64 immer noch deutlich zu schnell unterwegs. Er musste dafür 25 Euro bezahlen.

Auch Verbandskasten kontrolliert

Monique Neef, die in Schkauditz wohnt, war nicht zu schnell. Michael Jaeger winkte sie dennoch heraus um Warndreieck, Tüv-Plakette und Verbandskasten zu kontrollieren. „Wir achten auf alles, sehen, ob jemand angeschnallt ist oder das Handy in der Hand hat“, erklärt Rolf Junghanns. Bei Monique Neef gab es nichts zu beanstanden. „Ich denke, heute fahren alle langsamer, weil sie wissen, das geblitzt wird. Morgen werden sie wieder schnell fahren. Ich finde die Aktion okay, es wäre nur besser gewesen, man hätte sie nicht vorher angekündigt“, sagte die junge Frau.

Wolfgang Nowak aus Draschwitz meinte: „Das ist doch Firlefanz, was soll das denn? Gibt es nicht wichtigere Sachen? Warum fährt die Polizei nicht dort Streife, wo immer wieder eingebrochen wird?“ Er meinte, gerast werde so oder so und eine Blitzer-Aktion würde daran nichts ändern. „Und wer bei dem Wetter rast, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen“, so Nowak. Geschwindigkeitskontrollen verpönt der Draschwitzer aber nicht pauschal, er findet sie an Unfallschwerpunkten oder dort, wo Kinder verkehren, sinnvoll. „Wenn sie in Reuden vor der Schule oder dem Kindergarten blitzen würden, wäre das okay“, sagte er.

Hanka Meier aus Zeitz findet die Aktion und generell Geschwindigkeitskontrollen in Ordnung. „Es gibt zu viele, die zu schnell fahren. Da wo eine 30 steht, hat sie auch ihre Berechtigung“, begründet sie. Am Donnerstag fuhr die Zeitzerin selbst besonders aufmerksam, obwohl sie stets bemüht ist, sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit zu halten. „Wenn ich sehe, wie manche hier in Zeitz-Ost entlangrasen, sollten die Strafgelder höher sein“, findet sie.

Hubert Fischer aus Zeitz sagte, dass er sich immer bemüht, ordentlich zu fahren: „Aber was soll sich ändern bei so einer Aktion? Die, die rasen, werden auch weiter rasen. Ich sehe da wenig Sinn drin“. Geschwindigkeitskontrollen an Schulen oder gefährlichen Stellen befürwortet er. „Und die notorischen Raser werden doch meistens nicht erwischt“, so Fischer. Er habe da selbst schon so manche abenteuerliche Szene, vor allem nachts, auf den Zeitzer Straßen gesehen.

Michael Jaeger lässt sich von Monique Neef den Verbandskasten zeigen.
Michael Jaeger lässt sich von Monique Neef den Verbandskasten zeigen.
Hartmut Krimmer Lizenz