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Blitz-Marathon in Bitterfeld Blitz-Marathon in Bitterfeld: Verregnetes Blitzlichtgewitter

Von stefan schröter 10.10.2013, 19:13
Die Polizei hatte Donnerstag bis 14 Uhr im gesamten Landkreis 2.500 Fahrzeuge erfasst.
Die Polizei hatte Donnerstag bis 14 Uhr im gesamten Landkreis 2.500 Fahrzeuge erfasst. Heiko Rebsch Lizenz

brehna/MZ - Ein kurzer, leiser Piepton schallt durch den dunkelblauen Transporter, der neben der B 100 parkt. Sofort gehen die Blicke von Thomas Stumm und Daniela Böhme in Richtung Monitor, wo eine rote 127 aufleuchtet. Mit dieser Geschwindigkeit in Stundenkilometern brettert gerade ein Pkw bei Brehna-Carlsfeld gen Halle. Sofort sehen die beiden Polizeibeamten das Autokennzeichen und das Gesicht des Verkehrssünders. Tempo 100 waren erlaubt, nun wird dem Fahrer in Kürze ein Bußgeldbescheid zugeschickt.

Aber der Temposünder war nur einer von wenigen Fischen, die der Polizei im Altkreis am Donnerstag bei der deutschlandweiten Blitz-Aktion ins Netz gegangen sind. Bei Verkehrspolizist Thomas Stumm löste die B-100-Radarfalle in rund zwei Stunden nur zweimal aus. „Da waren die Kollegen am Mittwoch erfolgreicher. Dort löste das Gerät an der B 183 in fünf Stunden 200 Mal aus. Dass es am Donnerstag deutlich weniger sind, schiebt Stumm auch auf das Wetter: „Das spielt eine Rolle, die Autofahrer passen ihre Geschwindigkeit an.“

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Das gilt aber auch für die Polizisten. In Aken bauten Beamte angesichts des Dauerregens eine Radarfalle statt an der geplanten Straße an einer Bushaltestelle auf. „Natürlich hat der Regen einen Einfluss, zum Einfluss auf die Messtechnik“, sagt Uwe Platz, Leiter des Verkehrsdienstes im Landkreis. Nasse Objektive müssen abgewischt werden, Gischt lasse Autokennzeichen auf den Blitzerfotos schwer erkennbar werden und mache sie damit unbrauchbar.

Auch im Altkreis Bitterfeld stand ein Blitzer in der Parkstraße, der nicht angekündigt wurde. In der dortigen 30er-Zone erwischten die Beamten gleich zehn Temposünder, sie zählte damit am Donnerstag zu den erfolgreicheren Radarfallen. Ein Fahrer wurde mit Tempo 51 ertappt.

Andererseits war manch angekündigte Radarfalle gar nicht da. In der Salegaster Chaussee zogen die Beamten schon am Vormittag ab, nachdem dort nur vier Geschwindigkeitsüberschreitungen registiert wurden. Manche Blitzer-Station konnte die Polizei aus personellen Gründen nicht besetzen. „Kollegen mussten auch mal weg, weil sie zu einem Unfall gerufen wurden“, so Uwe Platz. Die Reudener Straße in Wolfen entfiel zeitweise als Messpunkt völlig, weil der Kollege unerwartet zu einem Gerichtstermin musste.

Dennoch, so berichtete ein Polizist, sei bei der Aktion im Altkreis Bitterfeld nicht mehr Personal auf den Straßen gewesen als an anderen Tagen.

Eine erste Zwischenbilanz der Reviere verriet am Nachmittag, dass lediglich 37 Verwarn- oder Bußgeldbescheide rausgeschickt werden. Spitzenreiter im Landkreis Anhalt-Bitterfeld war dabei ein Autofahrer, der mit Tempo 88 durch Aken fuhr und damit 38 Kilometer pro Stunde zu schnell war. Die meisten Fahrer der 2 500 erfassten Fahrzeuge hielten sich aber an die erlaubten Höchstgeschwindigkeiten.

Das wertet die Polizei als Erfolg: „Ziel war es, das Bewusstsein zu schärfen, dass sich die Autofahrer ans Tempolimit halten. Das scheint uns am Donnerstag gelungen zu sein, selbst bei den notorischen Rasern“, sagt der Sprecher der Polizeidirektion Ost, Steffen Kind.

Der Erfolg zeige sich auch im Unfallaufkommen. So seien im Bereich Anhalt-Bitterfeld, Dessau und Wittenberg bis zum Nachmittag nur elf Unfälle registriert worden. „Das ist eine niedrige Zahl. Es ist eine Verkehrsberuhigung eingetreten“, so Kind. Zudem seien diese Unfälle kaum wegen überhöhter Geschwindigkeit passiert.

Allerdings tappten nur wenig Kraftfahrer in die aufgebauten und angekündigten Radarfallen.
Allerdings tappten nur wenig Kraftfahrer in die aufgebauten und angekündigten Radarfallen.
André kehrer Lizenz