1. MZ.de
  2. >
  3. Newsletter
  4. >
  5. SLK - der Newsletter für das ganze Salzland
  6. >
  7. SLK: Die Woche im ganzen Salzland: Wieso es im Salzlandkreis schon mal schwierig sein kann, einen Hype mitzumachen

SLK: Die Woche im ganzen Salzland Wieso es im Salzlandkreis schon mal schwierig sein kann, einen Hype mitzumachen

Kreative Ideen, Jubiläen für Geschäft und Bauwerk, ein tierischer Fanclub - und was in dieser Woche im Salzland sonst noch wichtig war.

23.08.2025, 08:30
SLK, den Newsletter, schreibt Anja Riske. Sie arbeitet am Regiodesk Salzland. Dazu gehören die Redaktionen in Aschersleben, Bernburg, Schönebeck und Staßfurt.
SLK, den Newsletter, schreibt Anja Riske. Sie arbeitet am Regiodesk Salzland. Dazu gehören die Redaktionen in Aschersleben, Bernburg, Schönebeck und Staßfurt. (Grafik: Tobias Büttner)

hatten Sie als Kind eine Sammelleidenschaft? Meine Eltern mussten mit mir früher so einiges ausstehen: eine stetig wachsende Kollektion verschiedener Steine, Stickeralben zu sportlichen Großveranstaltungen und unterschiedliche Tierfiguren - mal realistisch gestaltet, mal als kleines Plüschtier mit großen Kulleraugen.

Das klassische Sammelobjekt meiner Generation, die Diddl-Blätter, ist an mir etwas vorbeigegangen. Dennoch konnte auch ich mich durchaus begeistern für die weiße Maus mit den übergroßen Füßen und Ohren sowie für ihre Freunde. Besonders angetan hatte es mir eine Plüschfigur von Diddls Freundin Diddlina als Meerjungfrau, mit langem schimmernden Schwanz. Eine Maus als Meerjungfrau? Klingt kitschig und skurril. Ist es auch. Und doch war das Ganze irgendwie putzig.

Der nächste große Hype aus dem Netz

Bei manch aktuellem Trend komme ich hingegen nicht mehr ganz mit. Sie ahnen vielleicht, was ich meine: Labubus. Grimmig dreinschauende Plüschmonster, die nach der Dubai-Schokolade im vergangenen Jahr nun der nächste ganz große Social-Media-Hype sind. Dabei sind die Figuren nicht mal unbedingt nur für Kinder gedacht, sondern mitunter eher Sammelobjekte für Erwachsene und deren inneres Kind.

Manche der Trendfiguren sind als Plagiate kaum zu übersehen – etwa jene, die kürzlich in einem Greifarmautomaten auf einem Vereinsfest auftauchten.
Manche der Trendfiguren sind als Plagiate kaum zu übersehen – etwa jene, die kürzlich in einem Greifarmautomaten auf einem Vereinsfest auftauchten.
(Foto: Frank Gehrmann)

Auch im Salzlandkreis ist der Trend längst angekommen. Doch wo bekommt man eigentlich Labubus? Dieser Frage ist meine Kollegin Katrin Wurm in Aschersleben nachgegangen. Das Ergebnis: nirgendwo. Denn der Händler Pop Mart vertreibt die Figuren exklusiv über eigene Kanäle. Klassische Spielwarenläden haben keine Chance, Originale ins Regal zu stellen. Sie müssen auf andere Plüschtiere ausweichen. Aber mal ehrlich: Die sind doch oft auch viel schöner.

Tierischer Fanclub für einen Esel

Sehr viel sympathischer als die seltsamen Grinsemonster finde ich einen Vierbeiner im Ascherslebener Zoo. Und damit bin ich offenbar nicht allein: Esel Pino hat seinen eigenen, kleinen Fanclub, der ihn immer wieder besucht. Etwa einmal im Monat kommen Iris und Claudia Brümmer extra aus Braunschweig in die Stadt an der Eine, um bei dem Tier vorbeizuschauen.

Ein Herz und eine Seele: Die Zwillingsschwestern Iris (rechts)  und Claudia Brümmer besuchen ihren Pino jeden Monat.
Ein Herz und eine Seele: Die Zwillingsschwestern Iris (rechts) und Claudia Brümmer besuchen ihren Pino jeden Monat.
(Foto: Brümmer)

Meiner Kollegin Regine Lotzmann haben die Zwillinge erzählt, warum sie das machen: Pino ist in ihrem heimischen Zoo zur Welt gekommen. Die beiden Frauen haben ihn aufwachsen sehen, und schließlich an seinem Abreisetag auch Richtung Aschersleben verabschiedet. Seitdem - also seit März 2021 - treten sie regelmäßig den Weg in den Salzlandkreis an, übrigens nicht nur zu ihrer eigenen Freude. Auch Pino erkennt die Brümmers inzwischen.

Die Schönheit der Welt künstlerisch darstellen

Ein paar Fans hat mittlerweile sicher auch die Staßfurter Künstlerin Gabriela Siegmund: Immerhin stellt sie gerade zum fünften Mal ihre eigenen Werke aus, dieses Mal in Magdeburg. Für Reporter Enrico Joo ein Grund, mit der kreativen Frau über ihr Schaffen zu sprechen.

Seit zweieinhalb Jahren malt Siegmund. Eigentlich erst, seitdem sie in Staßfurt lebt und arbeitet. „In meiner Kunst möchte ich die Harmonie und Schönheit der umgebenden Welt einfangen“, schreibt die gebürtige Polin selbst in ihrem Portfolio. Bei ihrem kreativen Schaffen verwendet sie gern verschiedene Materialien und versucht zudem, ihre Ausstellungen inklusiv zu gestalten. Bei Schauen wurden schon Handschuhe verteilt, damit die Nichtsehenden Siegmunds Bilder mit Relief auf andere Art und Weise erfühlen können.

Mandala mit blauen Blumen:  Es ist eines von zahlreichen  Bildern von Gabriela Siegmund aus Staßfurt.
Mandala mit blauen Blumen: Es ist eines von zahlreichen Bildern von Gabriela Siegmund aus Staßfurt.
(Foto: Feliks Szewczyk)

Doch genug der Theorie: Wenn Sie sich selbst einmal die Werke der Staßfurter Künstlerin ansehen wollen, schauen Sie bis zum 1. Oktober einfach in der Flurgalerie Eisenbart im Haus der Heilberufe, Doctor-Eisenbart-Ring 2 in Magdeburg, vorbei.

Nicht nur anschauen, sondern mitmachen

Eine besondere Ausstellung entsteht derzeit auch im Soziokulturellen Zentrum „Treff“ in Schönebeck. Sie ist gestaltet von Kindern und soll von weiteren jungen Einwohnern der Stadt noch ausgebaut werden - mit Briefgeschichten, Drucken oder Collagen -, wie mein Kollege Stefan Demps erfahren hat.

Die Eröffnung der Mitmach-Ausstellung im „Treff“ war gut besucht. Auf der Bühne spielte der Musiker Jan Heise.
Die Eröffnung der Mitmach-Ausstellung im „Treff“ war gut besucht. Auf der Bühne spielte der Musiker Jan Heise.
(Foto: Katja Michler)

Auch diese Ausstellung läuft noch bis zum 1. Oktober. Wer sich mit einer Gruppe einbringen möchte, meldete sich einfach ein paar Tage im Voraus bei den Organisatoren an. Denn: „Wir müssen vorher die Stationen aufbauen und es laufen ja auch andere Veranstaltungen“, erklärt Katja Michler vom „Treff“.

Geburtstagsfeier für das Pretziener Wehr

Ja, der Salzlandkreis hat kulturell schon so einiges zu bieten - in ein paar Jahren mit dem Pretziener Wehr vielleicht sogar eine Unesco-Weltkulturerbestätte. Doch bevor es soweit ist, steht nun erst einmal die Feier zum 150-jährigen Jubiläum des Bauwerks an. Am 6. September sind die Bürger zu einem Jubiläumsfest eingeladen, eine Art Tag der offenen Tür.

Dieses aktuelle Foto zeigt das Pretziener Wehr mit seinen technischen Randanlagen aus der Luft.
Dieses aktuelle Foto zeigt das Pretziener Wehr mit seinen technischen Randanlagen aus der Luft.
(Foto: Olaf Koch/Fliegerclub Schönebeck)

Reporter Olaf Koch hat deshalb einen Blick auf die Geschichte des Wehrs geworfen, das inzwischen schon so lange die Menschen in der Region vor Überschwemmungen rettet oder möglicherweise größere Schäden verhindert.

Ein Blick in die Geschichte von Schloss Trebnitz

Auf eine noch längere und sehr wechselvolle Geschichte kann das Schloss Trebnitz zurückblicken. Genauer gesagt: auf etwa 400 Jahre voller Höhen und Tiefen. Mittlerweile steht es leer, der Zahn der Zeit nagt an dem Gebäude, demnächst soll es zwangsversteigert werden.

Christa Kalbitz leitete knapp 20 Jahre das Seniorenheim im Schloss Trebnitz.
Christa Kalbitz leitete knapp 20 Jahre das Seniorenheim im Schloss Trebnitz.
(Foto: Engelbert Pülicher)

Eine Frau, die mit dem Schloss eng verbunden ist, ist die Trebnitzerin Christa Kalbitz. Sie leitete mehr als 20 Jahre lang das Seniorenheim, das seit DDR-Zeiten sowie nach der Wende bis 2000 seinen Sitz in den geschichtsträchtigen Mauern hatte.

Meiner Kollegin Katharina Thormann hat Christa Kalbitz einige Geschichten aus dieser Zeit erzählt - von schwierigen Bedingungen vor Ort bis hin zu unterhaltsamen Anekdoten wie einem Polizeibesuch nach einem Fünfer im Lotto.

Rundes Jubiläum für Traditionsgeschäft

Immerhin 30 Jahre steht inzwischen Sigrid Hülskath in ihrem eigenen Geschäft in Bernburg. Dort verkauft sie alles, was es für ein schönes Zuhause braucht: Gardinen und Tischtücher, Kissen und Decken. Nach all der Zeit hat sie eine treue Stammkundschaft, wie sie meinem Kollegen Carsten Roloff geschildert hat.

Sigrid Hülskath führt seit drei Jahrzehnten das Geschäft in der Bernburger Auguststraße 6.
Sigrid Hülskath führt seit drei Jahrzehnten das Geschäft in der Bernburger Auguststraße 6.
(Foto: Engelbert Pülicher)

Um die treuen Kunden - und all jene, die es werden wollen - zu belohnen, hat sie sich aus Anlass des Ladenjubiläums etwas einfallen lassen: In der kommenden Woche gibt es 30 Prozent Rabatt auf das gesamte Sortiment im Laden außer Kinderbekleidung und zuvor vorgenommene Bestellungen. „Das ist mein Dankeschön für die jahrelange Treue meiner Kunden, die mir ans Herz gewachsen sind“, meint Sigrid Hülskath.

200 Paaren zum Glück verholfen

Ein mindestens genauso schönes Ereignis wie ein Jubiläum ist selbstverständlich eine Hochzeit. Die kann man seit einiger Zeit auch auf der Wasserburg in Egeln feiern. Immer mit dabei: der Standesbeamte Uwe Lachmuth. Rund 200 Paaren hat er in seinen 21 Jahren Dienstzeit zum Eheglück verholfen, wie Reporter René Kiel in dieser Woche berichten konnte.

Vor dem Standesbeamten Uwe Lachmuth schlossen Jesse Manuel Bertram (links) und Kevin Roßberg unter freiem Himmel auf der Wasserburg in Egeln  den Bund fürs Leben. Die kleine Zoe reichte dem Paar die Ringe.
Vor dem Standesbeamten Uwe Lachmuth schlossen Jesse Manuel Bertram (links) und Kevin Roßberg unter freiem Himmel auf der Wasserburg in Egeln den Bund fürs Leben. Die kleine Zoe reichte dem Paar die Ringe.
(Foto: René Kiel)

Nun soll Schluss sein: Uwe Lachmuth möchte demnächst in Rente gehen. Im historischen Ambiente der Wasserburg hat er jetzt mit Jesse Manuel Bertram und Kevin Roßberg noch mal ein Paar glücklich gemacht. Es war die letzte Open-Air-Trauung für Lachmuth.

Das Paar hatte auf jeden Fall seine Freude: „Man kann es gar nicht so wirklich mit Worten beschreiben. Es war einfach traumhaft“, meint Jesse Manuel, der nun - wie sein Ehemann - den Nachnamen Roßberg trägt.

Foto der Woche

Womöglich haben Sie an dieser Stelle oder bei uns in der Zeitung hin und wieder ein Foto gesehen, das der Löderburger Hobbyfotograf Christian Heide von der heimischen Tier- und Pflanzenwelt gemacht hat. Mein Kollege Tobias Winkler hat Heide in dieser Woche selbst einmal vor die Kamera geholt.

Christian Heide aus Löderburg ist leidenschaftlicher Naturfotograf – seine Geschichten bewegen zuweilen die Region.
Christian Heide aus Löderburg ist leidenschaftlicher Naturfotograf – seine Geschichten bewegen zuweilen die Region.
(Foto: Tobias Winkler)

In den etwa 20 Jahren, die Christian Heide seinem Hobby inzwischen nachgeht, hat er so einiges erlebt und gesehen und kann so beispielsweise Geschichten über Waldohreule Mausi oder Schwan Kippflügelchen erzählen. Lesen Sie am besten selbst!

Wohin am Wochenende?

Dieses Wochenende im Salzlandkreis könnte vielseitiger kaum sein. Sie können beispielsweise bei dem einen oder anderen Heimatfest vorbeischauen. Aber auch überregionale Besucher geben sich dieser Tage regelrecht die Klinke in die Hand.

Tierfreunde kommen beispielsweise beim Ascania-Pferdefestival auf der Ascherslebener Herrenbreite auf ihre Kosten, mit Kutschenkorso, Springprüfungen und mehr.

Seit Donnerstagmorgen gehört die Ascherslebener Herrenbreite wieder den Freunden des Pferdesports.
Seit Donnerstagmorgen gehört die Ascherslebener Herrenbreite wieder den Freunden des Pferdesports.
(Foto: Frank Gehrmann)

Sportlich wird es zudem bei der Deutschland-Tour: Top-Radsportler wie Florian Lipowitz, der Drittplatzierte der diesjährigen Tour de France, oder der Belgier Wout van Aert sind am Sonntag in der Region unterwegs. Auf der letzten Etappe der Deutschland-Tour fahren sie durch Schackenthal, Groß Schierstedt und Klein Schierstedt und Aschersleben, anschließend passieren sie Wilsleben, Neu Königsaue und Schadeleben.

Ihnen steht der Sinn mehr nach Fahrzeugen mit vier statt zwei Rädern? Dann haben sie vielleicht Freude am Stockcar-Rennen, das heute und morgen im Gewerbegebiet am Autobahndreieck bei Bernburg nahe der Firma Almeco stattfindet.

Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen

Ihre Anja Riske