2024 und 2025 Insolvenzwelle reißt nicht ab: Diese bekannten Firmen in Sachsen-Anhalt sind pleite
Seit Jahresanfang 2025 haben in Sachsen-Anhalt eine Reihe von namhaften Unternehmen wie Bohai Trimet, Orwo Net oder GAW Insolvenz angemeldet. Hier eine Übersicht über die betroffenen Unternehmen.

Magdeburg/Halle (Saale). – Insgesamt gab es nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei Creditreform in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 180 Firmeninsolvenzen in Sachsen-Anhalt. Das waren 20 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Und auch in 2025 sind eine Reihe von Unternehmen in Sachsen-Anhalt von Pleiten betroffen. Überschuldung, hohe Energiepreise, Fachkräftemangel: Die Gründe für die Firmenpleiten sind vielfältig.
Überblick über insolvente Firmen 2025 in Sachsen-Anhalt
- Aktuell Bau GmbH aus Magdeburg
- Awo Kreisverband Köthen in Köthen
- Bodelschwingh-Haus Wolmirstedt Behindertenhilfe gemeinnützige GmbH aus Wolmirstedt
- Bohai Trimet Automotive Holding GmbH aus Harzgerode
- Boryszew Kunststofftechnik Deutschland GmbH aus Gardelegen
- Getriebe- und Antriebstechnik Wernigerode GmbH (GAW) in Wernigerode
- Groschen-Markt mit Filialen in Sachsen-Anhalt
- Forum Hotel Villa Heine GmbH aus Halberstadt
- Halwo Neustädter Passage GmbH in Halle
- Hammer-Unternehmensgruppe mit einigen Filialen in Sachsen-Anhalt
- Klinikum in den Pfeifferschen Stiftungen GmbH aus Magdeburg
- Konditorei und Bäckerei Pfeiffer GmbH aus Haldensleben
- Laukien – Fassadenhersteller in Burg
- Matratzen Direct AG mit Filialen in Sachsen-Anhalt
- Meyer Burger – Solarzellenwerk in Bitterfeld-Wolfen
- MFL Mischfutter und Landhandel GmbH aus Pfaffendorf
- OL Produktionsgesellschaft mbH in Elsnigk
- Orwo Net GmbH aus Bitterfeld-Wolfen
- Pepco Germany GmbH mit Filialen in Sachsen-Anhalt
- Schacht und Rosen Gastronomie GmbH in Sangerhausen
- SeBa Raufutter GmbH aus Genthin
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Baumarktkette Hellweg schließt Filialen
Insolvenz hat die Baumarktkette Hellweg zwar nicht angemeldet, jedoch ist das Unternehmen in Turbulenzen geraten. Seit Mai 2025 hat Hellweg deutschlandweit zehn Märkte geschlossen.
Neben Duisburg, Bielefeld und Münster sind auch Filialen in Halle und in Magdeburg von der Schließung betroffen.
Überblick über die bekanntesten insolventen Firmen 2024 in Sachsen-Anhalt
- Aktuell Bau GmbH aus Magdeburg
- Alten- und Pflegeheim in Zerbst GmbH
- Anhaltische Elektromotorenwerk (AEM) aus Dessau
- Café Kaffeeschuppen in Halle
- Deko-Kette Depot mit Filialen in Sachsen-Anhalt
- Fleischerei Holzapfel mit Filialen in Sachsen-Anhalt
- Fotostudiokette "studioline" mit einer Filiale in Magdeburg
- Frischemanufaktur GmbH aus Beuna im Saalekreis
- Galeria Kaufhof mit Filialschließungen in Sachsen-Anhalt
- Halberstädter Würstchenfabrik Halko (gerettet)
- Halberstädter Würstchen- und Konservenvertriebs GmbH aus Halberstadt
- Hallesche Autoscanner-Startup Twinner
- Magdeburger Traditionsfleischer Delikata
- Modekonzern Esprit mit Filialen in Sachsen-Anhalt
- Recyclingfirma APK aus Merseburg
- Reiseveranstalter FTI mit Betroffenen in Sachsen-Anhalt
- Schrader Haus in Magdeburg
- Spedition Troitzsch-Trans aus Bad Schmiedeberg
- Auswirkungen auf Geschäfte nach Real-Schließungen
Flughafen Leipzig/Halle in finanziellen Nöten
Auch Unternehmen wie die Mitteldeutsche Flughafen AG, Betreiber des Flughafens Leipzig/Halle, sind bereits in Schieflage geraten. Durch neue Bankkredite und Zuschüsse der Gesellschafter wurde eine Finanzierungslücke geschlossen. Der Betrieb des Flughafens Leipzig/Halle ist damit zumindest bis Ende 2026 gesichert.
Aber nicht nur in Sachsen-Anhalt gehen Firmen pleite. So ist beispielsweise das Unternehmen Automation Hero des Seriengründers Stefan Groschupf insolvent. Der Hallenser, der im Silicon Valley lebt, wollte Büroarbeit radikal digitalisieren.
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Der Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch, sieht für die vermehrten Insolvenzen verschiedene Gründe. "Die Unternehmen kämpfen im ersten Halbjahr 2024 weiter gegen die Auswirkungen der Rezession in 2023, anhaltende Krisen und die kraftlose konjunkturelle Entwicklung in diesem Jahr."
Dies breche zahlreichen Betrieben das Genick. "Die Unternehmensstabilität in Deutschland ist derzeit so wacklig wie seit vielen Jahren nicht mehr", so Hantzsch.