Discounter ist pleite Nach Insolvenz: So geht es mit Pepco Deutschland und den Filialen in Sachsen-Anhalt weiter
Nachdem im Juli öffentlich wurde, dass Pepco insolvent ist, folgt nun der nächste Paukenschlag: Wie die Discounter-Kette bekannt gab, stehen dutzende Filialen vor dem Aus. Was das für die Läden in Sachsen-Anhalt bedeutet.

Halle/Magdeburg. – Pepco ist einer der führenden Einzelhändler für Bekleidung und Haushaltsartikel in Europa. Vor allem in Deutschland wollte die Discounterkette das Niedrigpreissegment für sich mit beanspruchen. Aktuell hat Pepco mehr als 3.000 Filialen in 18 europäischen Ländern.
Die ursprünglichen Ziele waren ehrgeizig – vielleicht sogar über das realistisch Machbare hinaus. Im Mai 2023 verkündete Pepco, man strebe langfristig bis zu 2.000 Filialeröffnungen in ganz Deutschland an.
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Nach Pleite von Pepco Deutschland: Unternehmen sollte saniert werden
Zwei Jahre später zeigt sich jedoch die Kehrseite dieser rasanten Expansion: Die Pepco Group musste im Juli 2025 für ihre deutsche Tochtergesellschaft ein Insolvenzverfahren einleiten. Die Pepco Germany GmbH wurde anschließend im Rahmen eines sogenannten Schutzschirmverfahrens saniert.
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Dieses Verfahren erlaubt es dem bestehenden Management, weiterhin die Geschäfte zu führen – allerdings mit Unterstützung eines Sanierungsexperten. Gleichzeitig überwacht ein gerichtlich bestellter Sachwalter den Restrukturierungsprozess und stellt sicher, dass die Interessen der Gläubiger gewahrt bleiben.
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Insolvenzverfahren von Pepco Deutschland: Großteil der Filialen wird aufgegeben
Nun werden die Folgen dieser Sanierung sichtbar: Wie Pepco mitteilte, werden 28 Geschäfte „wegen mangelnder wirtschaftlicher Perspektiven bis Ende Januar 2026 nach Beendigung der üblichen Abverkaufsmaßnahmen“ aufgegeben. Zuvor wird es sehr wahrscheinlich einen Räumungsverkauf in den betroffenen Märkten geben.
Laut dem Unternehmen sind von den Filialschließungen und der geplanten Verschlankung der Verwaltung in Berlin 165 der circa 500 Mitarbeiter betroffen. Ihnen soll in Kürze gekündigt werden.
36 Filialen wurden als "aussichtsreich" bewertet. Sie sollen weiterbetrieben werden. Welche Filialen hingegen auf der Streichliste stehen und welche nicht, ist bisher nicht bekannt.
Wer steckt hinter Pepco?
Pepco wurde 1999 in Polen gegründet, damals hieß die Kette noch Stretcher. Das Unternehmen wurde allerdings von der pepkor-Gesellschaft mit Sitz in Südafrika übernommen und 2004 umbenannt.
Der Hauptsitz von Pepco ist in London. Die Pepco-Gruppe ist in Warschau an der Börse in Polen unter dem Kürzel PCO notiert. Aktuell hält die Steinhoff International Holdings 70 Prozent der Unternehmensanteile von Pepco.
Was verkauft Pepco?
Die Kette bietet vor allem preiswerte Bekleidung für die ganze Familie und Haushaltsprodukte an. Auf der Webseite des Discounters gibt es dabei ein breites Warensortiment, welches Kunden in den Stores kaufen können.
Unter anderem werden Dekorationsartikel, Haushaltswaren und Alltagsgegenstände für die Wohnung, Kleidung für Kinder und Erwachsene, Tierzubehör und Spielzeug angeboten. Die Preise orientieren sich dabei an Konkurrenzketten wie Kik, Tedi oder NKD.
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Wo ist Pepco in der Nähe?
Aktuell gibt Pepco-Läden in allen neuen Bundesländern, in Mitteldeutschland unter anderem in Halle, Magdeburg, Dessau und Wittenberg. Aber auch in Dresden, Leipzig oder Meißen gibt es Filialen. Folgende Geschäfte befinden sich in und um Mitteldeutschland:
- Kaufland Center, Südstadtring 90, 06128 Halle (Saale)
- Hallescher Einkaufspark, Leipziger Chaussee 147, 06112 Halle (Saale)
- Arsenal Einkaufszentrum, Arsenalplatz 1, 06886 Lutherstadt Wittenberg
- Kaufland Dessau-Roßlau, Am Eichengarten 2, 06842 Dessau-Roßlau
- Rathaus-Center, Kavalierstraße 49, 06844 Dessau-Roßlau
- City Carré, Kantstraße 5a, 39104 Magdeburg
- Nordharz Center, Lerchenbreite 1-5, 38889 Blankenburg (Harz)
- Sondershäuser Str. 17a, 99974 Mühlhausen
- Goethe Galerie, Goethestraße 3, 07743 Jena
- Südharz Galerie, Landgrabenstraße 6a, 99734 Nordhausen
- Am Forum 1, 35576 Wetzlar
- Eschwege, Herrengasse 5, 37269 Eschwege
- Paunsdorf Center, Paunsdorfer Allee 1, 04329 Leipzig
- Thomas-Mann-Platz 1b, 9130 Chemnitz
- Straße der Nationen 2-4, 09111 Chemnitz
- Neumarkt 5, 01662 Meißen
- Einkaufsbahnhof Dresden-Hbf, Wiener Platz 4, 01069 Dresden
- Wiener Platz 4, 1069 Dresden
- Webergasse 1, 1067 Dresden
- Moritzburger Str. 84-87, 01640 Coswig
- Kornmarkt 7, 02625 Bautzen
- Demianiplatz 16-17, 02826 Görlitz
- Freiberg, FMZ Häuersteig, Häuersteig 2, 09599 Freiberg
- Sielower Chausee 38, 03044 Cottbus
- Börnicker Chaussee 1-2, 16321 Bernau bei Berlin
- Alte Potsdamer Str. 7, 10785 Berlin
- Schloßstraße 10, 12163 Berlin
- Marzahner Promenade 1a, 12679 Berlin
- Karl-Marx-Straße 66, 12043 Berlin
- Grunerstraße 20, 10179 Berlin
- Turmstraße 25, 10559 Berlin
- Wilmersdorfer Straße 46, 10627 Berlin
- Tempelhofer Damm 227, 12099 Berlin
- Prerower Platz 1, 13051 Berlin
- Schnellerstraße 21, 12439 Berlin
- Johannesthaler Chaussee 317, 12351 Berlin
- Gorkistraße 11/21, 13507 Berlin
- Lankwitzer Straße 19-24, 12209 Berlin
- Lutteranger 2, 37077 Göttingen
Pepco in Sachsen-Anhalt
Pepco in Thüringen
Pepco in Hessen
Pepco in Sachsen
Pepco in Brandenburg
Pepco in Berlin
Pepco in Niedersachsen
Wo eröffnet Pepco die nächsten Filialen in Deutschland?
Auf Anfrage bei Pepco hinsichtlich der Neueröffnungen in naher Zukunft, vor allem in Mitteldeutschland, antwortete die Public Relations Agentur des Unternehmens vor einiger Zeit: "Wir fühlen uns gut vertreten in der Region (Mitteldeutschland) und sind sehr stolz und glücklich, dass unser Angebot so gut angenommen wird. Weitere Filialen sind sicherlich vorstellbar."
Wo in Zukunft Pepco-Neueröffnungen vorgesehen sind, gibt das Unternehmen allerdings nicht bekannt – und ist nach der Insolvenz wohl bis auf Weiteres unklar.
In welchen Ländern gibt es Pepco?
Pepco ist derzeit in 18 europäischen Ländern aktiv. Der wichtigste Standort von Pepco ist weiterhin Polen. Dort hat der Textildiscounter bereits über 1.000 Filialen und ist seit über 20 Jahren aktiv.
Weitere Pepco-Filialen gibt es in Österreich, Italien, Bulgarien, Tschechien, Spanien, Griechenland, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Polen, Portugal, Slowakei, Slowenien, Rumänien und Serbien.

Welches Konzept hat Pepco?
Pepco hat es sich das Ziel gesetzt, innerhalb von Europa der größte, beste, günstigste und berühmteste Anbieter von Heim- und Familienprodukten zu werden.
Pepco setzt laut eigenen Angaben trotz des rasanten Wachstums auf Nachhaltigkeit. So ist Pepco zum Beispiel Mitglied der Better Cotton Initiative, einer Gemeinschaft mit dem Ziel, die nachhaltigere Produktion von Baumwolle zu fördern.
Des Weiteren versucht die Kette ihre Verpackungsmengen so niedrig wie möglich zu halten. Pepco setzt auf niedrigen Energieverbrauch durch LED-Beleuchtung in den Läden, um Ressourcen zu schonen. Die Discounterkette will außerdem ihre nachhaltig-zertifizierte Produkte stets weiter ausbauen.
Was unterscheidet Pepco von der Konkurrenz?
Um sich von den anderen Mitbewerbern im Niedrigpreissegment abzugrenzen, setzt Pepco auf eigene Standards. Auf Anfrage zu diesem Punkt heißt es von dem Konzern:
"Unser Angebot unterscheidet sich von den Mitbewerbern vor allem in Qualität und Umfang. Unser Ziel ist es, hochwertige Produkte, darunter zahlreiche Markennamen, zu günstigen Preisen anzubieten. Zusätzlich sind viele Eigenmarken Teil unseres Sortiments, die den gleichen hohen Ansprüchen an Qualität genügen."
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Warum ist Pepco so billig?
Pepco versucht lauter eigener Auskunft, ressourcenschonend zu wirtschaften und die Ressourcenverschwendung so gering wie möglich zu halten. Hierzu gehört zum Beispiel der Verzicht auf Werbung durch Printprodukte und das Einsparen von Verpackungen. Dies kann ein Grund dafür sein, warum Pepco seine Produktpreise niedrig halten kann.
Man darf aber auch davon ausgehen, dass Pepco seine Ware zu günstigen Preisen produzieren lässt, was sich natürlich auch in den Preisen der Endprodukte bemerkbar macht.
Wie plant Pepco Neueröffnungen für die Zukunft?
In Deutschland hat der Discounter aktuell über 60 Filialen. Um weiter zu expandieren, hatte Pepco zusammen mit dem Einkaufszentrum-Betreiber ECE einen Kooperationsvertrag abgeschlossen, die dem Discounter Mietflächen in den Centern garantiert.
Des Weiteren achtete die Discounterkette darauf, wo sie sich ansiedelt. Kriterien hierbei waren unter anderem, dass die Stadt mindestens 200.000 Einwohner hat und die angebotene Ladenfläche in einer belebten Einkaufsstraße, einer Fußgängerzone oder in einem gut besuchtem Shoppingcenter ist.