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Serie Schlosskirche Wittenberg Schlosskirche Wittenberg: Sanierung für 7,8 Millionen Euro

03.06.2016, 15:46
Die Schlosskirche in Wittenberg.
Die Schlosskirche in Wittenberg. Klitzsch

Wittenberg - 7,8 Millionen Euro, vier Jahre Bauzeit: Die Sanierung der Wittenberger Schlosskirche ist ein Großprojekt. Zwar sind die Bauarbeiten noch nicht komplett fertig gestellt, aber erste Ergebnisse gibt es schon zu bestaunen.

Die MZ stellt in den kommenden Wochen vor, wie dank der Kunst der Restauratoren und der verschiedenen Gewerke diesem wichtigen Gotteshaus der protestantischen Christenheit und Unesco-Welterbe eine Frischzellenkur verpasst worden ist. (mz)

Folge 1: Ein neues Besucherzentrum entsteht

Der Eintritt in die Schlosskirche erfolgt für Besucher und Touristen künftig über den Hof. Ursprünglich sollte das neue Besucherzentrum am 1. Mai fertig gestellt sein, inzwischen wurde die Eröffnung des Zentrums verschoben.

Folge 2: „Gute Traubeneiche“ in der Schlosskirche

„Unser Ziel war es, Oberflächen sowie Gebrauchs- und Alterungsspuren zu erhalten“, so Chefrestaurator Uwe Rähmer. Denn dank hervorragendem Traubeneichen-Holz galt es nur kleinere Beschädigungen zu reparieren.

Folge 3: Der Neue Haupteingang sorgte für Streit

Durch die Entstehung eines Besucherzentrums wurde der Hauptzugang zur Schlosskirche zum Politikum. Aus einer Brandschutztür wurde schließlich ein Kunstwerk.

Folge 4: Illusion von Stoff und Wärme

Echte Vorhänge: Nein, die sind an den Innenwänden der Schlosskirche nicht angebracht. Die Malereien sind so kunstvoll, dass die Illusion perfekt ist. Auch diese Malereien wurden im Zuge der Sanierung aufgearbeitet.

Folge 5: Sie erklingt nach umfassender Reinigung wieder, die Ladegastorgel

Die Spezialisten von der Orgelbaufirma Eule in Bautzen sorgen für den richtigen Klang der Orgel.

Folge 6: So kommt Licht ins Dunkle

„Ich freue mich. Es ist genauso geworden, wie wir uns das seit 1991 vorgestellt haben.“ Selten hat ein Restaurator so enthusiastisch auf die Vollendung eines Projektes reagiert wie Frank Schneemelcher. Mit der Restaurierung und Reparatur der Fenster der Schlosskirche war er bauftragt.

Folge 7: Stimmung auf Knopfdruck

Das hätte sich Baurat Friedrich Adler 1880 in seinen Entwürfen für den Neubau nicht ansatzweise vorstellen können: Es wird eine Weile dauern, bis Schlosskirchenbesucher alle „Stimmungen“ in dem frisch sanierten Gotteshaus gesehen und erlebt hat. Denn es ist Technik eingezogen, in die Schlosskirche, die das Innere gekonnt beleuchtet und so in Szene setzt.

Folge 8: Neue Orte für alte Steinplatten

„Ich finde es gut und mutig, wie hier mit der historischen Substanz umgegangen wird“, lobt Steinmetz und Restaurator Haustein. „Hier wird nicht einfach saniert, so dass es im Anschluss aussieht wie neu. Die historische Entwicklung bleibt sichtbar.“ Neben der Wiederverwendung von  ursprünglichen Materialien wurde auch einiges verändert, so mussten etwa zwei Grabplatten der neuen Tür zum Besucherzentrum weichen.

Folge 9: Restauratoren von Regen-Schäden am Turm überrascht

Die Mauer hinter dem bekannten Mosaik „Ein feste Burg ist unser Gott“ musste aufwendiger  restauriert werden, als anfangs gedacht. Fast ein dreiviertel Jahr sind die Steinmetze der Bauhütte Naumburg damit beschäftigt, die schadhaften Stellen zu restaurieren. 

Folge 10: Letzte umfassende Restaurierung kostete 900.000 Reichsmark

Zur Einweihung nach der letzten umfassenden Sanierung der Wittenberger Schlosskirche kam sogar Kaiser Friedrich Wilhelm II extra nach Wittenberg. Zuvor hatte sich der Kronprinz Friedrich Wilhelm persönlich bei der Restaurierung engagiert.

Folge 11: Gemeindemitglieder und Predigerseminar freuen sich über Rückkehr

Endlich können die Gemeindeglieder wieder regelmäßig ihre Gottesdienste in der Schlosskirche feiern. Während der Sanierungsarbeiten mussten sie oft ausweichen, eine "geistige Heimat" fehlte den gut 125 Mitgliedern. (mz)