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SLK: Die Woche im ganzen Salzland Warum gleich zwei Modelle des Gradierwerks ein Hingucker sind

Der letzte Stadtschreiber kommt aus Polen, fürs Kehren muss man rechnen können, ein See träumt von 410.000 Euro - und was sonst noch wichtig war in dieser Woche im Salzlandkreis.

14.06.2025, 08:31
Frank Klemmer ist Leiter des Regiodesks Salzland, zu dem die MZ-Lokalredaktionen in Aschersleben und Bernburg sowie die der Volksstimme in Staßfurt und Schönebeck gehören.
Frank Klemmer ist Leiter des Regiodesks Salzland, zu dem die MZ-Lokalredaktionen in Aschersleben und Bernburg sowie die der Volksstimme in Staßfurt und Schönebeck gehören. (Grafik: Tobias Büttner)

mögen Sie Modelle? Also jetzt nicht sowas wie das, was Heidi Klum sucht. Die Modelle, die ich meine, schickt man nicht auf den Laufsteg. Man guckt sie aber allerdings an – egal ob sie nun stehen oder liegen oder vielleicht auch durch die Gegend fahren, wenn sie zum Beispiel Eisenbahnen darstellen sollen.

Diese Art von Modellen können ein echtes Hobby sein, das ausgebaute Speicher oder Kellerräume füllt. Ich persönlich bin da kein Fetischist. Doch ich kann diejenigen verstehen, die sich für so etwas begeistern.

Dabei hat die Technik sich auch da weiterentwickelt: Es gibt die Modelle, die man noch greifen kann, und ja, inzwischen auch solche, die zwar ziemlich 3D, aber dennoch nur im Computer zu finden sind.

Modelle: Gradierwerk in Miniataur und 3D

Beides auf einmal haben meine Kollegen in Schönebeck in dieser Woche vom Gradierwerk „in die Finger gekriegt“: Zunächst erzählte nach Pfingsten Stefan Demps von einem ziemlich greifbaren Modell des Gradierwerks, das gerade ein Verein aus Magdeburg auf Vordermann bringt.

Das Minitaurbild im Eingangsbereich des Solequells wird restauriert.
Das Minitaurbild im Eingangsbereich des Solequells wird restauriert.
(Foto: Stefan Demps)

Am Tag danach machte Olaf Koch dann den Sprung ins Digitale: Er berichtete von einer Vermessungsfirma aus der Börde, die auf der Basis ihrer Messungen und mit ganz viel Computer und noch mehr Speicherplatz einen digitalen Zwilling eben jenes Gradierwerks geschaffen hat.

Bernd Jenrich, Vermesser mit dem 3D-Scan des Gradierwerks.
Bernd Jenrich, Vermesser mit dem 3D-Scan des Gradierwerks.
(Fot: Olaf Koch)

Womit – wie der Kollege zu berichten wusste – das Gradierwerk von Schönebeck jetzt sogar etwas mit Notre-Dame in Paris gemeinsam hat. Es zeigt sich mal wieder: Nichts ist in der digitalen Welt unmöglich, auch nicht der unmöglichste Vergleich.

Leider schon der letzte Blickwinkel auf die Eine-Stadt

Auf beiden Wegen – digital und analog – haben wir Ihnen in den vergangenen Wochen und Monaten eine ganze Menge über „9 Points of View“ erzählt: Über eben jene insgesamt neun Stadtschreiber, die Aschersleben im Rahmen des Literaturprojektes für jeweils zwei Wochen besuchen, um hier ihre ganz eigenen Geschichten aus dieser Stadt zu schreiben – aus den Blickwinkeln der neun deutschen Nachbarländer.

Der letzte der neun Stadtschreiber in Aschersleben kommt aus Polen und heißt Tadeusz Dabrowski.
Der letzte der neun Stadtschreiber in Aschersleben kommt aus Polen und heißt Tadeusz Dabrowski.
(Foto: Frank Gehrmann)

Wir sind bei Nummer 9 angelangt – und last but not least kommt jetzt ein Pole zu Wort: Der polnische Lyriker und Romanautor Tadeusz Dabrowski, der sonst mit seiner Partnerin und zwei kleinen Kindern in Danzig lebt.

Eine lebendige Stadt, wie er sagt, aber auch: „hektisch, laut, ständig in Bewegung.“ In Aschersleben, hat er meiner Kollegin Katrin Wurm erzählt, finde er genau das Gegenteil: „Es ist ruhig, grün, überschaubar – ein Ort, an dem man tief durchatmen kann.“

Da hat er recht, der gute Mann. Mal durchzuatmen ist ein Wert an sich – in Zeiten wie diesen. Auch mal zwischen Deutschen und Polen. Vor allem überhaupt auf der Welt. Warum haben wir eigentlich nur neun Nachbarn?

Wer kehrt, muss auch rechnen können

Mal tief durchatmen musste auch der Stadtrat in Bernburg. Wie mein Kollege Torsten Adam berichtet hat, diskutierte man dort, wie die Straßenreinigung künftig wieder richtig funkionieren soll.

Eine Kehrmaschine ist auf der Magdeburger Straße in Bernburg unterwegs.
Eine Kehrmaschine ist auf der Magdeburger Straße in Bernburg unterwegs.
(Foto: Engelbert Pülicher)

Ein privater Anbieter war nämlich gescheitert, weil er sich verkalkuliert hatte. Ziemlich sogar: Als sie die Arbeit einstellte, erklärte die Firma der Stadt, dass sie bei ihrer Kalkulation vergessen habe, die Entsorgungskosten mit einzukalkulieren. Auf gut Deutsch: Dass beim Kehren auch Dreck hängen bleibt.

Jetzt will die Stadt wieder selbst kehren. Sie hat das nämlich auch mal durchgerechnet. Und das hoffentlich besser als die private Konkurrenz.

Wie schön wird der Albertinesee?

Nachrechnen muss man auch noch mal in Staßfurt. Da gibt es nämlich jetzt eine 410.000-Euro-Chance: Mit dieser Summe könnte der Albertinesee in Üllnitz mal so richtig auf Vordermann gebracht werden.

Die Chance ist da, weil Mittel aus den Leader-Töpfen zur Verfügung stehen könnten. Und – wie mein Kollege Falk Rockmann betont – nicht zuletzt auch, weil Freunde des Naturbads hartnäckig waren.

Wird die Stadt Staßfurt die Fördermittel für den Albertinesee in Üllnitz an Land ziehen können?
Wird die Stadt Staßfurt die Fördermittel für den Albertinesee in Üllnitz an Land ziehen können?
(Foto: Tobias Winkler)

Doch Fördermittel schön und gut, aber hat Staßfurt auch genug Geld, um die Selbstbeteiligung zu stemmen? Genau deshalb muss jetzt noch mal gerechnet werden. Mein Tipp: Nehmt Computer, nehmt Rechenschieber, aber auf keinen Fall die Hardware, die bei den privaten Betreibern von Kehrmaschinen verwendet wird.

Foto der Woche

Mein Foto der Woche hat dieses Mal die Kollegin Susanne Schlaikier aufgenommen. Es zeigt Katja und Lotta Rieger am Rand des Teiches von Familie Schütze. Die hatte nämlich in Latdorf ihren Garten für Besucher geöffnet. Was es dort und in anderen geöffneten Gärten in direkter Umgebung zu sehen gibt, hat die Kollegin hier für sie aufgeschrieben.

Katja und Lotta Rieger sitzen am Rand des Teiches von Familie Schütze
Katja und Lotta Rieger sitzen am Rand des Teiches von Familie Schütze
(Foto: Susanne Schlaikier)

Mir reicht erstmal der Blick auf die Erfrischung. Beim Blick aus dem Fenster ist es deshalb nicht nur mein Foto der Woche, sondern vor allem das des heißen Wochenendes …

Wohin am Wochenende?

An eben diesem heißen Wochenende gibt es einmal mehr eine ganze Reihe von Angeboten, die miteinander konkurrieren. Die Kulinarischen Nächte gestern und heute in Schönebeck wären da zum Beispiel. Oder das Stadtfest in Güsten.

Oder man folgt meinem Kollegen Falk Rockmann, der auf das Heimatfest bei sich zu Hause in Rathmannsdorf schwört. Was es dort seit gestern alles gibt, hat er hier mal zusammengefasst.

Anica Hess hat das neue Plakat entworfen, das sie und Marcel Poser hier auf dem frisch gemähten Festplatz vor der Bühne präsentieren.
Anica Hess hat das neue Plakat entworfen, das sie und Marcel Poser hier auf dem frisch gemähten Festplatz vor der Bühne präsentieren.
(Foto: Falk Rockmann)

Eines steht auf jeden Fall fest: Wettertechnisch hätten es genau diese Veranstaltungen aber mal allesamt auch viel schlechter treffen können. Denn fürs Feiern gibt es nach wie vor auch nur Wettermodelle – selbst digital. Wie es am Ende wirklich wird, verrät nur der Blick aus dem Fenster.

Genau bei dem in seiner entspanntesten Form wünsche ich Ihnen jetzt an diesem Wochende viel Spaß!

Ihr Frank Klemmer