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Ihr Wochenende mit der Mitteldeutschen Zeitung Rosi rennt

Aktualisiert: 24.10.2025, 10:03
Stellvertretender MZ-Chefredakteur Kai Gauselmann
Stellvertretender MZ-Chefredakteur Kai Gauselmann (Foto: Tobias Büttner/Andreas Stedtler)

Pferderennen - das klingt für manchen vielleicht nach Reiche-Leute-Sport, nach Damen mit großen Hüten und Herren im feinen Ausgehzwirn. Wer schonmal in Halle auf der Pferderennbahn war, weiß dass das Klischee nicht stimmt, Pferderennen sind für alle da - überraschenderweise allerdings auch die Pferde selbst.

Denn was ich bisher nicht wusste: Ein Rennpferd kann sich quasi jeder leisten - als Teilhaber. Etwa die fünfjährige Stute Rosel. Sie gehört dem Verein Rennstall Passendorfer Wiesen in Halle, sie hat damit 30 Besitzer. Dazu gehören etwa eine ehemalige Kranfahrerin, ein IT-Manager und eine Betriebsrätin der Post.

Wie sie dazu gekommen sind, sich gemeinsam ein Rennpferd zuzulegen, was sowas kostet und warum „Rosi“ in Frankreich nicht so richtig durchgestartet ist, in Mitteldeutschland aber schon - das hat meine Kollegin Susann Mertz recherchiert. Sie findet übrigens, Rosel sei eine „Diva mit Anmut und Kämpferherz“. Hier geht es zu ihrem Text.

 Rosel (li.) ist das erste eigene Rennpferd des Verein Rennstall Passendorfer Wiesen und eine wahre Erfolgsgeschichte.
Rosel (li.) ist das erste eigene Rennpferd des Verein Rennstall Passendorfer Wiesen und eine wahre Erfolgsgeschichte.
(Foto: Frank Sorge, Pavla Pechmanova´)

Die Sachsen-Anhalterin der Woche: Katja Fieseler

In Sachsen-Anhalt könnte sich gerade eine Katastrophe anbahnen. Der Stausee Kelbra im Kreis Mansfeld-Südharz ist ein besonderer Ort, hier machen jedes Jahr tausende Zugvögel auf ihrem Weg in ihre südlichen Winterquartiere Station.

Jetzt ist der See aber zu einem Ort des Verderbens geworden: Die Vogelgrippe ist dort angekommen, hunderte Kraniche sind bereits verendet. Die örtlichen Behörden arbeiten unter Hochdruck daran, die Tierseuche einzudämmen und die Kadaver zu beseitigen. Wie erfolgreich das bei frei lebenden Tieren sein wird, ist fraglich.

Jedenfalls wurden mittlerweile auch schon aus anderen Kreisen Vogelgrippe-Fälle gemeldet - und es steht zu befürchten, dass weitere Kreise folgen. Mein Kollege Alexander Schierholz war am Stausee und hat sich den Kampf der Behörden gegen das Virus angeschaut.

Es sind Menschen wie Katja Fieseler, die dort nun versuchen zu retten, was zu retten ist. Ein belastender Einsatz. „Wir sehen den Kranichen beim Sterben zu. Das ist kein schöner Anblick“, sagt die Tierärztin. Hier geht es zum Text.

Verendete Kraniche werden im Landesamt für Verbraucherschutz in Stendal für die Sektion vorbereitet. Sie sind an Vogelgrippe gestorben, wie sich mittlerweile bestätigt hat.
Verendete Kraniche werden im Landesamt für Verbraucherschutz in Stendal für die Sektion vorbereitet. Sie sind an Vogelgrippe gestorben, wie sich mittlerweile bestätigt hat.
(Foto: Landesamt für Verbraucherschutz)

Das Ärgernis der Woche: Die Bitterfelder Bernsteinfassade

Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Ich persönlich finde aber, der Bitterfelder Bahnhof ist ein echter Hingucker. Er wurde gerade erst erneuert und fällt vor allem durch seine besondere Fassade aus Glas und vor allem goldglänzenden Platten aus recyceltem Aluminium auf.

Eröffnet wurde der Bahnhof im Sommer. Ärgerlich: Die Fassade muss nun abgenommen und neu montiert werden - und zwar bereits zum zweiten Mal seit der Eröffnung. Warum das so ist, erklärt mein Kollege Frank Czerwonn hier in seinem Text

Fällt auf: Die bernsteinfarbene Fassade des Bahnhofs in Bitterfeld.
Fällt auf: Die bernsteinfarbene Fassade des Bahnhofs in Bitterfeld.
(Foto: Frank Czerwonn)

Die Zahl der Woche: 570.000 Pendler

Dort zu arbeiten, wo man wohnt - das ist in Sachsen-Anhalt längst nicht jedem vergönnt. Sachsen-Anhalt ist ein Pendlerland: Rund 570.000 Menschen verlassen täglich ihren Wohnort für einen Job.

165.000 arbeiten sogar in einem anderen Bundesland. Woran das liegt, wie sich die Zahlen entwickelt haben und wohin die Menschen pendeln, das haben meine Kollegen Max Hunger und Jonas Lohrmann hier aufgeschrieben.

Für viele Sachsen-Anhalter fängt der Arbeitstag erstmal mit einer längeren Autofahrt an.
Für viele Sachsen-Anhalter fängt der Arbeitstag erstmal mit einer längeren Autofahrt an.
(Foto: IMAGO/photothek)

Der Satz der Woche: „Wenn die Bahn zuverlässig wäre, dann könnten wir problemlos auf das Auto verzichten.“

Um überhaupt pendeln zu können, muss man - je nach Wohnort - ein Führerschein und ein Auto haben. Aber schon der Führerschein ist für manche eine sehr hohe finanzielle Hürde. Im Vergleich zu vor fünf Jahren sind in Sachsen-Anhalt heute der Theorieunterricht um 78,5 Prozent teurer und die Praxisstunden um 56,5 Prozent. Das hat das Statistische Landesamt gerade ausgerechnet.

In Deutschland insgesamt liegen die durchschnittlichen Führerscheinkosten bei 3.400 Euro. Die Politik ringt nun um Lösungen, um den „Lappen“ billiger zu machen. Die Reformpläne sind aber umstritten. Während Fahrlehrer dagegen sind, machen die potenziellen Fahrschüler Druck.

„Die Prüfungs- und Versagensangst, die Jugendliche während der Ausbildung verspüren, wird dann noch viel größer, wenn ein finanzieller Ruin die Konsequenz ist“, hat die Schülerrats-Vorsitzende Lucienne Balke meinem Kollegen Jan Schumann gesagt.

Und sie zeigt das Dilemma auf, in dem die jungen Leute stecken: „Wenn die Bahn zuverlässig wäre, dann könnten wir problemlos auf das Auto verzichten.“ Hier geht es zum Text.

Der „Lappen“ ist heutzutage keiner mehr, sondern eine Plastikkarte - und mittlerweile ist es sehr teuer, einen zu erwerben.
Der „Lappen“ ist heutzutage keiner mehr, sondern eine Plastikkarte - und mittlerweile ist es sehr teuer, einen zu erwerben.
(Foto: picture alliance / dpa)

Sehtipp der Woche: „Macherland“ Sachsen-Anhalt

Es geht um Menschen, die mit Kreativität, Leidenschaft und unermüdlichem Einsatz ihren Alltag prägen und ihre Visionen Wirklichkeit werden lassen: In der Doku-Reihe „Macherland“ auf dem YouTube-Kanal HIYA! der MZ werden in fünf Episoden zehn Menschen aus Sachsen-Anhalt vorgestellt, die anpacken, Neues schaffen und ihre Leidenschaft leben.

In der ersten Folge geht es um zwei zwei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten: Tobias Strejcek, Magnetangler aus Wittenberg, und Patrice Eich, Metallbauer aus Kroppenstedt (Bördekreis). Schauen Sie doch mal hier in die kostenlose Reihe rein.

Die neue Doku-Serie "Macherland" erzählt von Menschen, die ihre Leidenschaft leben.
Die neue Doku-Serie "Macherland" erzählt von Menschen, die ihre Leidenschaft leben.
(Foto: Verena Busse)

Das war meine MZ-Woche. Ich freue mich über Anregungen, Fragen und Kritik unter: [email protected]

Ich wünsche Ihnen ein friedliches und schönes Wochenende!

Ihr Kai Gauselmann