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0340 Newsletter Dessau 1. August #113 Warum in der Diskussion um die Buga 2035 in Dessau-Roßlau ein Satz immer wieder fallen wird

Wie ein Basketball-Talent einen märchenhaften Aufstieg erlebt - Welche Sorgen den Heimatverein Alten umtreiben

01.08.2025, 08:00
0340 Newsletter Dessau Steffen Brachert
0340 Newsletter Dessau Steffen Brachert Thomas Ruttke

Kann Dessau-Roßlau Buga? Im Mai 2021 stand diese Frage in der MZ. Der Stadtrat hatte gerade eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um eine Antwort auf diese Frage zu finden. Vier Jahre später steht die Frage noch immer: Kann Dessau-Roßlau Buga?

Doch die Doppelstadt hat einen entscheidenden Schritt gemacht, um die Frage bald beantworten zu können. Im Georgium wurde am Mittwoch ein Durchführungsvertrag mit der Deutschen Bundesgartenschau- Gesellschaft für die Buga 2035 in Dessau-Roßlau unterzeichnet. Ein Zurück wird nun teuer.

Dessau-Roßlaus Oberbürgermeister Robert Reck geht die Aufgabe mit Optimismus an und hat die Buga 2035 als das „vielleicht wichtigste Zukunftsprojekt der Stadt“ bezeichnet. „Wir werden ein Projekt schaffen, das Dessau-Roßlau noch lange prägen wird“, sagte das Stadtoberhaupt in der offiziellen Pressemitteilung. Kritiker werden das als Drohung verstehen. Wer einmal in die Facebook-Hölle abtauchen will, dem empfehle ich die Kommentare unter dem MZ-Artikel dazu. „Überflüssig kann weg“ und „Braucht keiner“ gehören da noch zu den netteren.

Dessau-Roßlaus Oberbürgermeister Robert Reck und Achim Schloemer von der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft haben am Mittwoch den Durchführungsvertrag für die Buga 2035 in Dessau-Roßlau unterzeichnet.
Dessau-Roßlaus Oberbürgermeister Robert Reck und Achim Schloemer von der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft haben am Mittwoch den Durchführungsvertrag für die Buga 2035 in Dessau-Roßlau unterzeichnet.
Foto: Thomas Ruttke

Auch wenn Dessau-Roßlau sich in einem Bürgerentscheid pro Buga 2035 ausgesprochen hat, auch wenn der Stadtrat immer deutlich hinter dem Prestigeobjekt stand, es bleibt eine Herkulesaufgabe. Organisatorisch wie finanziell. Die nächsten Buga-Orte sind das Ruhrgebiet (2027), das Mittelrheintal (2029), Wuppertal (2031) und Dresden (2033). Das sind alles Städte und Regionen, die ungleich größer - und leistungsfähiger sind.

50 Millionen Euro fehlen im Haushalt 2025, der immer noch nicht genehmigt ist. Der Durchführungsvertrag für die Buga wurde vom Landesverwaltungsamt per Ausnahmegenehmigung ermöglicht. Die Spardebatten der kommenden Monate und Jahre werden immer von der Buga 2035 geprägt sein. Der Satz „Dafür ist Geld da“ wird immer wieder fallen.

Ich hatte es schon geschrieben: Es braucht ein nachhaltiges, ein gutes, ein grünes Konzept - und keines, was es versucht, allen recht zu machen, keines, was sich im Stadtgebiet verzettelt, weil man ja dort auch noch was machen könnte. Und es braucht eine Öffentlichkeitsarbeit, die konstruktiv wie beharrlich ist. Zehn Jahre bleiben noch bis 2035. Klingt lange, ist es aber nicht. Viele Grüße, Steffen Brachert

PS: Am 23. September, 18 Uhr, wird es in der Dessauer Marienkirche eine weitere Informationsveranstaltung zur Buga 2035 geben.

RÜCKBLICK

Dessauer der Woche

Es ist ein märchenhafter Aufstieg: Basketball-Erstligist Syntainics MBC Weißenfels hat den erst 17-jährigen Abdul Wafa verpflichtet. Der in Kabul geborene und in Dessau aufgewachsene Afghane hat einen Zweijahresvertrag unterschrieben und damit den Sprung in den 14-Mann-Kader der Weißenfelser geschafft.

Wafa soll regelmäßig am Training des Bundesligateams teilnehmen und Spielpraxis in erster Linie in der NBBL-Mannschaft der Mitteldeutschen Basketball Academy und bei Kooperationspartner USC Leipzig in der 1. Regionalliga Südost sammeln.

Das Dessauer Basketball-Talent Abdul Wafa.
Das Dessauer Basketball-Talent Abdul Wafa.
(Foto: MBC/Tristan Lindner)

Abdul Wafa stammt aus dem Nachwuchsbereich des BC Anhalt. Er hat in Dessau das Basketballspielen erlernt und früh auf sich aufmerksam gemacht: Im U16-Team der MBA in der Junioren-Bundesliga war er ebenso Leistungsträger wie vor wenigen Wochen in der U19 bei der Qualifikation für die Juniorenbundesliga.

„Abdul Wafa ist eines der vielversprechendsten Talente unserer Region – und genau solche Spieler wollen wir beim MBC fördern“, sagt Assistenztrainer Chris Schreiber. Schon früh machte Wafa beim BC Anhalt mit außergewöhnlicher Spielübersicht, mit Tempo und mit starkem Ballhandling auf sich aufmerksam. Die gezielte Entwicklung soll ihm nun den nächsten Schritt in Richtung Profibasketball ermöglichen.

MZ-Geschichten der Woche

+++Die erste Nachricht war ein Schock: Das Heimatmuseum Alten muss zum Jahresende umziehen. Warum es keine Zukunft mehr auf dem Gelände des Städtischen Klinikums in Dessau hat und wie es nun weiter gehen könnte, das hat MZ-Kollege Danny Gitter recherchiert.

Wohin mit dem Heimatmuseum Alten? Guter Rat ist nach der Kündigung durch das Städtische Klinikum teuer.
Wohin mit dem Heimatmuseum Alten? Guter Rat ist nach der Kündigung durch das Städtische Klinikum teuer.
Foto: Thomas Ruttke

+++Nur elf Ampeln in Dessau-Roßlau sind rund um die Uhr in Betrieb. Viele andere werden um 17 Uhr abgestellt. Gerade im Bereich der Innenstadt hat es zuletzt öfter gekracht. Wäre die Stadt sicherer, wenn die Ampeln länger an blieben? Was die Stadt und Versicherungen zur Abschaltung sagen, das hat MZ-Kollege Oliver Müller-Lorey erfragt.

+++Nach Jahren der Stille wird in der traditionsreichen Gaststätte „Oberbreite“ am heutigen Freitag, 1. August, ein neues Kapitel aufgeschlagen. Warum die neuen Betreiber zwar vieles neu machen, aber auch Altes bewahren, was geplant ist, das hat sich MZ-Kollegin Sylke Kaufhold vor Ort erklären lassen.

+++Bislang können E-Scooter überall abgestellt werden. Was immer wieder für Ärger sorgt, wenn sie in den Städten verteilt rumliegen. Das Verkehrsministerium will deshalb die Straßenverkehrsordnung ergänzen. Was die Folgen wären, was das für „Zeus“ in Dessau-Roßlau heißt, das hat MZ-Kollege Thomas Steinberg interessiert.

+++Im vergangenen Jahr begannen die vorbereitenden Arbeiten für den Umbau des ehemaligen Robert-Koch-Krankenhauses in Dessau-Alten. Die Baugenehmigung für den Umbau liegt vor. Trotzdem geht es hier nicht vorwärts. Warum, das hat der Investor meiner MZ-Kollegin Heidi Thiemann erklärt.

AUSBLICK

Fest und Bühne

+++Der „Dessauer Sommer“ geht in die zweite Runde: Nachdem vorige Woche „Culcha Candela“ und „Green“ in das große Paul-Greifzu-Stadion lockten und die Stimmung gut, die Zahl der Besucher aber ausbaufähig war, sind an diesem Sonnabend „Lonely Spring“, „Frittenbude“ und „Deine Cousine“ die Headliner für das erste Dessauer Stadion-Festival. Los geht es ab 14.30 Uhr. Tickets gibt es an der Tageskasse.

Pat Ruprecht und Meryem Pohl freuen sich auf den zweiten Teil des „Dessauer Sommer“.
Pat Ruprecht und Meryem Pohl freuen sich auf den zweiten Teil des „Dessauer Sommer“.
Foto: Thomas Ruttke

+++Das große Finale steht bevor: Das Open Air Kino im Dessauer Tierpark steht vor seinem fünften und letzten Wochenende. Die Herz-Schmerz-Komödie „Vier Mütter für Edward“ wird zum Abschluss gezeigt - am Freitag und Sonnabend, 1. und 2. August, jeweils ab 21.30 Uhr. Es bleibt wie gehabt: Tickets gibt es vorab und nur online.

+++Das Schlager Beach Open Air hat am Sonnabend, 2. August, Premiere auf dem Kufa-Beach an der Brauereibrücke in Dessau: Angekündigt sind Maximilian Arland, Kevin Brain Smith, Norman Langen, Budy, Dirk Leandro, Annemarie Eilfeld sowie Denise und Henning Merten. Los geht es am Sonnabend 18 Uhr, Einlass ist ab 17 Uhr. Tickets im Vorverkauf kosten 29,90 Euro, an der Abendkasse 35 Euro.

+++Das Dessauer Waldbad lädt am Sonnabend, 2. August, wieder zum „Waldbad Beatz“, einer Disko unter freiem Himmel. Ab 19.30 Uhr und bis 2 Uhr legt DJ Diablo auf. Der Eintritt kostet einen Euro.

Topf und Pfanne

+++Mit dem „Sweet Sixty“ hat in der Wittenberger Collegienstraße ein neues Eiscafé eröffnet, in dem „Diner“-Atmosphäre der 60er Jahre auf ein pastellfarbenes Eis-Universum mit Bar-Charakter, Karomuster am Boden und hipper Musik aus den Boxen trifft. Das Eiscafé ist das aktuelle Projekt von Darius Heyfelder, der in Wittenberg als Betreiber des „Spätis“ bekannt ist.

Darius Heyfelder im Wittenberger Eiscafe „Sweet Sixty“.
Darius Heyfelder im Wittenberger Eiscafe „Sweet Sixty“.
Foto: Paul Damm

Das Kugel-Eis stammt von „Eis Engelchen“, einer italienischen Manufaktur aus Berlin. Das Softeis wird hausgemacht, erinnert geschmacklich an das Softeis, das zu DDR-Zeiten serviert wurde. Wer abends kommt, bekommt zusätzlich Longdrinks, Cocktails und demnächst auch frisch gezapftes Fassbier der „Ur-Krostitzer“ Brauerei. Denn: Das Wittenberger „Sweet Sixty“ versteht sich nicht nur als Eiscafé, sondern auch als Bar.

+++Eineinhalb Monate hatte die Sportgaststätte von Empor Waldersee leer gestanden, nun gibt es einen Neufang: Singh Gurkamal, der neue Pächter, der schon in Mosigkau einen Gaststätte betreibt. Drinnen und draußen hat es einige Änderungen gegeben. Die relevanteste ist die Speisekarte. Zuvor habe es lediglich Schnitzel gegeben. Gurkamal, der selbst Koch in Frankfurt gelernt hat, bietet nun indische, italienische und deutsche Gerichte an. Und das auch mittags. Außer montags, wenn Ruhetag ist, stehen die Türen in Waldersee täglich von 11 bis 21 Uhr offen.

EINBLICK

Erfolgreichster Social Media Post der Woche

+++Einen schweren Unfall hat es am Freitag gegen 15 Uhr auf Höhe der Abfahrt Vockerode gegeben. Durch die geschlossene Notaufnahme im Dessauer Klinikum an diesem Abend war die Verteilung der teils Schwerverletzten eine Herausforderung. Der Post zum Unfall erreichte 25.100 Personen.

Der Facebook-Post zu dem schweren Unfall auf der A9 bei Vockerode.
Der Facebook-Post zu dem schweren Unfall auf der A9 bei Vockerode.
(Screenshot: Facebook/MZ Dessau)

Meist geklickter Text der Woche

+++Der Pilot Gerd Fucke hält das Technikmuseum „Hugo Junkers“ in Dessau am Laufen. Hier gibt es Luftfahrtgeschichte zum Anfassen - und ein einst versunkenes Ju52-Flugzeug, das Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg in Norwegen geborgen wurde. Das Porträt von meinem Magdeburger MZ-Kollegen Jan Schumann hatte diese Woche 17.900 Aufrufe.

QUERBLICK

+++Im Mai gelang der Polizei ein empfindlicher Schlag gegen die Reichsbürgerszene. Der Fantasiestaat "Königreich Deutschland" wurde verboten. Der selbst ernannte „König" Peter I. sitzt seitdem in U-Haft. Warum hatte er so viele Anhänger? Warum konnte er 13 Jahre dieses Konstrukt aufrecht erhalten? Das hat ein Team von MDR Investigativ recherchiert - und das Ergebnis in einen Podcast gepackt.

+++Welche Kriterien gelten für Einträge in das Goldene Buch der Stadt Köthen? Wer kann jemanden vorschlagen? Grund für Fragen ist der Eintrag von Levy Finn Rieck. Der E-Fußballer ist Deutscher Meister im Einzel und mit dem RB-Leipzig-Team geworden - und wurde nun geehrt. Das sorgte für Debatten. Wird man jetzt schon fürs Zocken belohnt? Die MZ-Kollegen in Köthen haben diese Frage auch gestellt.

+++Die Bioraffinerie auf dem ehemaligen Zerbster Flugplatz soll in Kürze eine Zwillingsschwester bekommen. Die Nutzer von Gasheizungen dürfte diese Nachricht gefallen, schreiben die Kollegen der „Zerbster Volksstimme“.

MZ-FOTO DER WOCHE

Eine Rückstufung der Wasserstraße Elbe haben die Teilnehmer des Internationalen Elbe-Saale-Camps bei ihrem Protest am Mittwoch, 30. Juli, von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) gefordert. In diesem Rahmen haben sie die Baustelle an der Elbe zwischen Aken und Lödderitz symbolisch besetzt.
Eine Rückstufung der Wasserstraße Elbe haben die Teilnehmer des Internationalen Elbe-Saale-Camps bei ihrem Protest am Mittwoch, 30. Juli, von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) gefordert. In diesem Rahmen haben sie die Baustelle an der Elbe zwischen Aken und Lödderitz symbolisch besetzt.
Foto: Elbe-Saale-Camp

Wer Anregungen oder Hinweise hat, her damit: [email protected].