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"Unglaublich stolz auf die Zeitzer" "Unglaublich stolz auf die Zeitzer": OB Thieme dankt Bürgern in Mitteilung zum Klinikum

25.10.2019, 09:12
Nach der Kehrtwende in der Schließung der Zeitzer Frauenklinik dankt OB Thieme dem Engagement der Bürger: „Die Ankündigung ist ein großer Sieg für Zeitz! Ich freue mich riesig und bin unglaublich stolz auf die Zeitzer und alle Unterstützer."
Nach der Kehrtwende in der Schließung der Zeitzer Frauenklinik dankt OB Thieme dem Engagement der Bürger: „Die Ankündigung ist ein großer Sieg für Zeitz! Ich freue mich riesig und bin unglaublich stolz auf die Zeitzer und alle Unterstützer." Hartmut Krimmer

Zeitz - „Von wegen Geisterstadt“ überschreibt der Zeitzer Oberbürgermeister Christian Thieme (CDU) sein Statement zum Klinikum. Auf der Kundgebung am Dienstagabend hatte Landrat Götz Ulrich (CDU) überraschend die Schließung von Frauenklinik und Kinderklinik zurückgenommen und erklärt, dass beide Kliniken an beiden Standorten der Burgenlandkreis Klinikum GmbH, in Zeitz und Naumburg, beibehalten und durch Unterstützungszahlungen aus dem Kreishaushalt finanziert werden.

Erfolgreicher Kampf: OB Thieme dankt Zeitzerin in Mitteilung zum Klinikum

Thieme dazu: „Die Ankündigung ist ein großer Sieg für Zeitz! Ich freue mich riesig und bin unglaublich stolz auf die Zeitzer und alle Unterstützer. Von wegen Geisterstadt! Die 4000 Menschen auf dem Altmarkt in Zeitz und die mehr als 10.000 Petitions-Unterschriften beweisen eindrucksvoll, wie viel Leben in der Stadt herrscht, wie sehr die Zeitzer ihre Stadt lieben und bereit sind, mit demokratischen und fairen Mitteln für ihre Zukunft zu kämpfen.“ Er dankte vor allem den Teilnehmern der Kundgebung für ihre Disziplin. „Es hat sich gelohnt! Vielen Dank an das Aktionsbündnis Zeitz für die großartige Mobilisierungsarbeit“, so Thieme, „meiner Meinung nach sind nun zwei Dinge sehr wichtig:

Erstens: Das Klinikum muss in kommunaler Trägerschaft bleiben. Das ist Voraussetzung für den Erhalt der Geburtshilfe an beiden Standorten. Die Möglichkeit, das Klinikum zu privatisieren, dient an dieser Stelle keinesfalls dem Wohle der Patienten. Wir müssen daher nun Rücksicht auf das Sanierungsverfahren nehmen. Das darf nicht scheitern.“ Über die Beschlussvorlage für die Unterstützung des Klinikums mit jährlich 1,6 Millionen Euro entscheidet der Kreistag am Montag, 4. November, in Naumburg.

Krise um Zeitzer Klinikum Reaktion auf den Fachkräftemangel

Als zweiten Punkt nennt Thieme: „Das grundsätzliche Problem der Finanzierung von Krankenhäusern ist noch lange nicht gelöst. Die Sanierung wird für die Standorte in Naumburg und Zeitz sehr hart. Davon werden wir noch viel hören. Die Verantwortung liegt hier eindeutig beim Bund, der durch die geforderten hohen Fallzahlen kleine Krankenhäuser kaputt macht. Das dient keinesfalls dem Ziel, gleichwertige Lebensverhältnisse herzustellen oder den Ursachen des Fachkräftemangels entgegenzuwirken.“

Im Gegenteil, meint Thieme, die Konzernierung der Krankenhäuser sei eine Reaktion auf den Fachkräftemangel, weil es nicht genug Personal gebe, um eine 24/7-Betreuung abzudecken. „Ländliche Regionen brauchen solide Infrastrukturen, die die Versorgung der Menschen sicherstellen. Kommunen in strukturschwachen Regionen müssen bei diesen Themen zusammenhalten“, betont der Oberbürgermeister, „nur gemeinsam schaffen wir es, unsere Probleme hier vor Ort zur Priorität der Politik des Bundes zu machen.“ (mz/and)