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Form von Rheuma Christine Neubauers Krankheit: Morbus Bechterew - Ursache, Symptome, Behandlung

Schauspielerin Christine Neubauer leidet an der chronischen rheumatischen Erkrankung Morbus Bechterew. Welche Ursache die Krankheit hat, wie sie sich zeigt und wie sie behandelt werden kann.

Von DUR/MZ Aktualisiert: 02.02.2024, 09:51
Morbus Bechterew äußert sich zu Beginn meist durch Schmerzen in der Lendenwirbelsäule.
Morbus Bechterew äußert sich zu Beginn meist durch Schmerzen in der Lendenwirbelsäule. Symbolfoto: dpa/joyfotoliakid - stock.adobe.com | Aktion Gesunder Rücken e. V.

Halle (Saale). - Die Münchner Schauspielerin Christine Neubauer leidet an der chronischen rheumatischen Erkrankung Morbus Bechterew. Das verriet sie vor einigen Jahren in einem Interview. Die Diagnose habe sie während ihres Trainings für die RTL-Show „Dance, Dance, Dance“ erhalten.

Doch was ist Morbus Bechterew eigentlich genau und wie äußert sich die Erkrankung? Kann Morbus Bechterew behandelt werden?

Was ist Morbus Bechterew eigentlich?

Morbus Bechterew, für Mediziner auch „Spondylitis ankylosans“, ist eine unheilbare Autoimmunerkrankung, welche vorrangig die Gelenke der Wirbelsäule betrifft und immer weiter fortschreitet.

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Die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V. (DVMB) schätzt, dass es in Deutschland etwa 450.000 Betroffene gibt. "Morbus Bechterew ist eine entzündliche Erkrankung, die zu chronischen Schmerzen und Steifheit in der Wirbelsäule und anderen Gelenken führen kann und von der ca. 450.000 Menschen in Deutschland betroffen sind", teilt der Verein mit.

"Die Auswirkungen dieser Erkrankung auf das alltägliche Leben sind erheblich und können die Beweglichkeit einschränken sowie psychische Belastungen verursachen", so der DVMB. 

Warum bekommt man Morbus Bechterew?

Zunächst entzünden sich die Gelenke der Wirbelsäule, die Wirbelkörper, die Bänder und die Bandscheiben. Im weiteren, fortgeschrittenen Verlauf kommt es zu knöchernen Verwachsungen, die eine Versteifung der Wirbelsäule zur Folge haben können.

Genetische Faktoren scheinen bei der Entstehung der Krankheit eine Rolle zu spielen: So leidet auch Christine Neubauers Vater nach ihrer Aussage an Morbus Bechterew. Die genaue Ursache der Erkrankung ist bis heute allerdings noch ungeklärt. Der DVMB zufolge muss offenbar eine erbliche Veranlagung mit einer Infektion zusammenkommen, um die Krankheit auszulösen.

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Wie äußert sich Morbus Bechterew?

Zu Beginn der Erkrankung sind die Symptome von Morbus Bechterew häufig diffus, daher leben manche Betroffene auch längere Zeit mit der Krankheit ohne es zu wissen.

Der Körper fühlt sich zunächst vor allem morgens steif an, mit zunehmender Bewegung werden die Beschwerden etwas besser. Auch Müdigkeit und Abgeschlagenheit bis hin zu Fieber können auftreten.

Was für Schmerzen hat man bei Morbus Bechterew?

Hinzu kommen irgendwann allerdings Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule, die bis in den Oberschenkel ausstrahlen können. Am Ende können Betroffene häufig nicht einmal mehr gerade stehen.

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Wie ist der Verlauf von Morbus Bechterew?

Morbus Bechterew verläuft sehr vielfältig. Betroffene können von gelegentlichen Schmerzen mit leichten Bewegungseinschränkungen betroffen sein, jedoch auch großen Schäden, wie zum Beispiel einem Buckel davon tragen. In manchen Fällen stehen Schmerzen im Vordergrund, in anderen eine zunehmende Versteifung.

Therapie-Möglichkeiten: Welche Behandlung gibt es bei Morbus Bechterew?

Grundsätzlich ist Morbus Bechterew unheilbar, nur die Symptome können mithilfe einer Therapie behandelt werden. Helfen kann eine regelmäßige Physiotherapie oder Krankengymnastik, durch die die Rückenmuskulatur gestärkt wird.

So kann die Entstehung eines sogenannten Rundrückens eventuell verhindert werden. Entzündungshemmende Schmerzmittel können die Schmerzen lindern.

Welches Medikament hilft am besten bei Morbus Bechterew? 

Entzündungshemmende Schmerzmittel können bei Morbus Bechterew helfen. Patienten werden laut der Online-Apotheke medikamente-per-klick.de mit nicht-steriodalen Antirheumatika, sogenannten NSAR, wie Diclofenac oder Indometacin behandelt.

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Kortisonpräparate und Glukokortikoide wie Prednison können ebenfalls helfen. Basismedikamente, wie Sulfasalazin oder Methotrexat, beeinflussen den Verlauf von Morbus Bechterew und werden in der Behandlung verwendet.

Morbus Bechterew: Was können Betroffene selbst tun?

Grundsätzlich sollten Betroffene versuchen, sich viel an der frischen Luft zu bewegen und auf ihre Haltung zu achten. Weiterhin spielt eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Obst und Gemüse eine große Rolle.

Der Verzehr von Fleisch und Alkohol sollte reduziert und das Rauchen aufgegeben werden. Darüber hinaus sollte Vitamin D und Kalzium eingenommen werden, da beides gut für den Knochenerhalt ist.