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Radsport Radsport: Der Berg als «Scharfrichter»

Von Michael Pietsch 03.09.2007, 19:37

Höhnstedt/MZ. - Die "Steile Wand von Meerane" ist wohl jedem Radsport-Begeisterten ein Begriff. Sie entschied Friedensfahrt-Etappen, in diesem Jahr auch einen Abschnitt der Sachsen-Tour. Kleine Parallele: Am Wochenende ging der Anstieg zum Ortszentrum von Höhnstedt in die - regionale - Radsportgeschichte ein. Im Wettbewerb der Eliteklasse beim Radrennen um den "Preis des Weinbauvereins" der Saalekreis-Gemeinde wurde der letzte Abschnitt des 112 Kilometer langen Kurses für die Fahrer zum "Scharfrichter". Aus der sechsköpfigen Spitzengruppe spurtete Roger Kluge (LKT Team Brandenburg) letztlich den Konkurrenten davon und gewann wie im Vorjahr dieses Rennen.

Auf den Plätzen folgten Jacob Fiedler (Continental Team Milram) und Christoph Klipp vom halbprofessionellen "Team notebooksbilliger.de" - jener Mannschaft, der der avisierte Star Timo Scholz angehörte. Doch der Leipziger blieb Höhnstedt fern, feierte statt dessen am Samstag in seiner Heimatstadt den Sieg beim Steher-Grand-Prix. "Unsere Entscheidung, den Zielbereich von der Festwiese höher in den Ort zu verlegen, war richtig", freute sich Org.-Chef Gunter Hoffmann über die große Zuschauer-Resonanz beim ins Höhnstedter Weinfest integrierten Radrennen. Ganz ohne Sorgenfalten blieb der Mann vom PSV Halle aber nicht, denn weder bei der Elite, noch bei den Senioren fanden sich im Vorderfeld einheimische Fahrer. Die Farben der Saalestadt präsentierte allein Thomas Becker als Dritter beim Jedermann-Rennen. Hoffmann: "Es ist beschämend, aber in Halle gibt es keine lizenzierten Fahrer mehr." Vom Vierfachsieger Günter Gottlieb abgesehen, der aber nicht am Start war, und einigen Triathleten. "Ich hoffe ja, dass der eine oder andere aus dem Nachwuchs wieder Fuß fassen kann."

Überschattet wurde die Radsport-Veranstaltung vom Sturz des Vorjahressiegers der Senioren 2, Reinhardt Scheer. Der Mittfünfziger aus Frankfurt / Oder war mit einem Tourenfahrer kollidiert. Während dieser sogar operiert werden musste, konnte Scheer das Krankenhaus bereits am Sonntagabend wieder verlassen. In das war er wegen des Verdachts einer Gehirnerschütterung eingeliefert worden.