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Wetter und Natur Mit Video: Wieder Polarlichter Mitte Juni? Gewaltige Eruption auf der Sonne - wie die Chancen stehen

Im Mai zeigte sich die Natur über Deutschland und Sachsen-Anhalt von ihrer schönsten Seite: Polarlichter waren zu sehen. Wie die Chancen im Juni stehen, damit das Himmelsspektakel hierzulande noch einmal beobachtet werden kann.

Von DUR/eb Aktualisiert: 11.06.2024, 10:20
Polarlichter in Deutschland und Sachsen-Anhalt: Gibt es dieses Jahr das Himmelsspektakel nochmal zu sehen?
Polarlichter in Deutschland und Sachsen-Anhalt: Gibt es dieses Jahr das Himmelsspektakel nochmal zu sehen? dpa | Matthias Bein

Magdeburg/Halle (Saale). - Mitte Mai sind Polarlichter in Deutschland und Sachsen-Anhalt - beispielsweise auf dem Harzer Brocken und am Stadtrand von Magdeburg - zu sehen gewesen.

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Auslöser für das Himmelsspektakel war ein extrem starker Sonnensturm. Die Farben am Himmel entstehen, wenn ein solcher Sturm auf das Magnetfeld der Erde trifft.

Polarlichter, wie hier im Mai 2024 vom Brocken fotografiert, üben für Menschen eine besondere Anziehung aus.
Polarlichter, wie hier im Mai 2024 vom Brocken fotografiert, üben für Menschen eine besondere Anziehung aus.
Foto: dpa | Matthias Bein

Polarlichter in Deutschland: Sonnenregion wieder der Erde zugewandt

Wer das Schauspiel im Mai verpasst hat, könnte erneut Glück haben. Denn laut der europäischen Raumfahrtagentur ESA gibt es zwei neuerdings sehr aktive Sonnenregionen, die bereits der Erde zugewandt sind.

Zudem gibt die amerikanische "National Oceanic and Atmospheric Administration" (kurz NOAA) an, dass die für die letzten Polarlichter verantwortliche Region 3664 der Sonne rund vier Wochen nach dem Himmelsspektakel im Mai wieder der Erde zugewandt sein wird. Nun ist die Region wieder da, da die Sonne rund 25 Tage für eine vollständige Rotation um ihre eigene Achse benötigt. Noch bevor die Sonnenregion wieder vollständig sichtbar war, kam es dort zu einer gewaltigen Sonneneruption.

 
Über Sachsen-Anhalt sind im Mai zahlreiche Polarlichter (Aurora Borealis) zu sehen gewesen. (Kamera: Thomas Schulz, Schnitt: Samantha Günther)

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Allerdings sind laut Medienberichten keine Polarlichter auf der Erde zu sehen gewesen, weil kein Plasma ins All geschleudert wurde. Niemand könne vorhersagen, wie sich die Sonnenfleckengruppe weiter verhalten wird. Es sei jedoch durchaus möglich, dass die Region erneut Polarlichter auf der Erde verursacht. Laut des britischen Sonnenphysiker Ryan French werde sich Mitte Juni entscheiden, ob es zu weiteren Polarlichtern kommen wird.

Da die Sonne sich ihrem sogenannten Aktivitätsmaximum nähere, rechnen Experten in den kommenden Monaten mit weiteren starken Sonnenstürmen. Wenn die aktiven Regionen gleichzeitig der Erde zugewandt seien, könne es wieder Polarlichter geben.

Polarlichter könnten  bald wieder über Sachsen-Anhalt zu sehen sein.
Polarlichter könnten  bald wieder über Sachsen-Anhalt zu sehen sein.
Foto: dpa | Patrick Pleul

"Polarlichter heute": Sachsen-Anhalt sucht bei Google nach Informationen über Spektakel

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Besonders schöne Bilder der Polarlichter Mitte Mai sind unter anderem an den Elbauen bei Dessau, rund um Zeitz über der Elsteraue, im Salzlandkreis, über Salzwedel und nahe der Wasserburg zu Gommern entstanden.

Augenscheinlich ist das Interesse der Menschen in Sachsen-Anhalt an den Polarlichtern groß. Bei Google gehört der Begriff "Polarlichter"  in Verbindung mit "heute" und "Deutschland" zu den meistgesuchten Begriffen im Mai. Danach folgt im Übrigen der Schauspieler Heinz Hoenig. Und auch die Eishockey-Weltmeisterschaft stößt auf größeres Interesse.

Wie entstehen Polarlichter?

Polarlichter entstehen, wenn koronale Massenauswürfe (CME) oder Sonnenstürme auf das Magnetfeld der Erde treffen. Dort erzeugen sie nicht direkt Polarlichter, sondern drücken das Magnetfeld unseres Planeten "wie einen Tropfen" zusammen, erklärt Astronom Volker Bothmer von der Universität Göttingen.

Vereinfacht gesagt, stoßen die Partikel dann mit Bestandteilen der Erdatmosphäre zusammen, die sie zum Leuchten bringen.

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Sind Sonnenstürme und Polarlichter gefährlich?

Größere Störungen des Weltraumwetters stellen laut der europäischen Raumfahrtagentur ESA für niemanden auf der Erdoberfläche eine unmittelbare Gefahr dar. Allerdings: "Einige geomagnetische Stürme können von energiereichen Partikeln begleitet sein, die für Flüge in hohen Breiten und Höhen ein begrenztes Risiko darstellen", heißt es.

Die Sonnenausbrüche könnten auch Satelliten sowie lebenswichtige Infrastrukturen auf der Erde wie Stromnetze und Funkverbindungen stören und beschädigen.