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SLK: Die Woche im ganzen Salzland Wenn der „Bestie“ auf die „Bestie“ trifft, wird es tierisch im Salzland

Ein Sturm trifft tragisch die Störche, eine Hühnerjagd bleibt ohne Urteil, ein Tierquäler wird per Video überführt - und was sonst noch wichtig war in dieser Woche im Salzlandkreis.

28.06.2025, 08:29
Frank Klemmer ist Leiter des Regiodesks Salzland, zu dem die MZ-Lokalredaktionen in Aschersleben und Bernburg sowie die der Volksstimme in Staßfurt und Schönebeck gehören.
Frank Klemmer ist Leiter des Regiodesks Salzland, zu dem die MZ-Lokalredaktionen in Aschersleben und Bernburg sowie die der Volksstimme in Staßfurt und Schönebeck gehören. (Grafik: Tobias Büttner)

wissen Sie eigentlich, was Schulkinder am meisten hassen, wenn sie es gerade endlich in die Sommerferien geschafft haben? Wenn man sie an den ersten drei bis fünf Tagen fragt, ob sie denn schon in Ferienstimmung sind.

Oder ob sie sich noch mit dem Stress der vergangenen Wochen befassen. Oder ans Zeugnis denken müssen. Glauben Sie mir: Das verhagelt die Stimmung gründlich – egal, wie gut die Noten wirklich waren.

Dabei könnte man doch mal drüber reden, wie man sich so fühlt. Und wie die Stimmung ist. Und was die beleben könnte. So über die Grenzen der Generationen hinweg. Gerade jetzt in den Ferien wäre doch Zeit dafür.

Denn manchmal gestaltet sich ebenjene Kommunikation über ebenjene Grenzen hinweg durchaus schwierig. Wohlgemerkt: Das war früher auch nicht anders. Da habe ich aber noch im anderen Team gespielt. Jetzt muss ich plötzlich feststellen, dass ich die Seiten gewechselt habe.

Eine „Bestie“ oder ein „Bestie“?

Wie neulich: Da war etwas vom „Bestie“ zu lesen. Huch, dachte ich, eine Bestie? Ein Monster? Ein furchterregendes Ungetüm? Aber nein, natürlich nicht! Es folgte ein mitleidiges, aber dennoch energisches Kopfschütteln: Ein „Bestie“ ist doch der beste Freund oder die beste Freundin – ganz anders ausgesprochen auch.

Weil ich nun mal aber hin und wieder auch schreibe und nicht nur spreche, will das Wort wohl gewählt sein: Denn zwischen der „Bestie“ und dem „Bestie“ liegt schließlich nun nur noch ein Artikel – eine tierisch schwierige Aufgabe.

Und wie eng gerade beides auch in der Tierwelt beieinander liegt, das hat diese tierische Woche vor den Ferien im Salzlandkreis gezeigt.

Ein Sturm trifft den Storchenhorst von Schadeleben

Da war zunächst mal die „Bestie“ Sturm, die unlängst besonders häufig zu Gast war. Zuletzt am Donnerstagnachmittag – mit unterschiedlichen Folgen für die Region.

Für das Storchennest in Schadeleben gibt es eine Hilfsaktion.
Für das Storchennest in Schadeleben gibt es eine Hilfsaktion.
(Foto: Thomas Tobis)

Böse erwischt hatte es bereits am Montag allerdings Schadeleben: Bei den Sturmböen war dort ein Storchenhorst abgestürzt. Dabei sind drei Jungstörche getötet worden.

Inzwischen, so konnte meine Kollegin Regine Lotzmann berichten, gibt es aber neue Hoffnung und jede Menge Hilfe. Wie dem Schadelebener Storchenpaar nach seinem Verlust unter die Arme – Entschuldigung: Flügel – gegriffen werden soll, lesen Sie hier.

Hühnerjagd ohne Urteil vor dem Amtsgericht

Ähnlich traurig, aber im ersten Fall zumindest tragisch komisch sind die Fälle, bei denen Tiere vor Gericht landen. Also jetzt nicht die Tiere selbst, sondern ihre Besitzer. Aber oft genug hat gerade das etwas mit ebenjenen Tieren selbst zu tun.

So wie in dieser Woche der Prozess, über den mein Kollege Carsten Roloff vom Amtsgericht Bernburg berichtet hat: Ein Streit wegen einer Hühnerjagd landete dort vor Gericht.

Kein Urteil: Der Richter am Amtsgericht Bernburg wollte über die Hühnerjagd nicht urteilen.
Kein Urteil: Der Richter am Amtsgericht Bernburg wollte über die Hühnerjagd nicht urteilen.
(Symbolfoto: dpa)

Das Ganze spielt in Plötzkau: Angeblich sollen die beiden Katzen eines Mannes, die als Freigänger unterwegs sind, mehrere Hühner und Enten seines älteren Nachbarn gejagt und gefressen haben.

Ein Schaden, der wiedergutgemacht sollte, fand der Nachbar. Der Richter verweigerte allerdings die Amtshilfe und beendete das Verfahren anders als mit dem erhofften Urteil. Viel Gegacker um nichts also.

Die „Bestie“ in Menschengestalt

Ein anderer Prozess, der in Schönebeck stattfand und den mein Kollege Paul Schulz beobachtet hat, dürfte bei dem einen oder anderen wieder das Wort „Bestie“ in Erinnerung rufen. Vor allem, wenn man – wie der Kollege Schulz und auch ich selbst – einen Hund seinen „Bestie“ nennt (obwohl wir beiden „Alten“ wohl eher noch vom besten Freund reden würden).

Im Amtsgericht Schönebeck wurde ein Tierquäler aus Calbe von einem Video und einer Aussage überführt.
Im Amtsgericht Schönebeck wurde ein Tierquäler aus Calbe von einem Video und einer Aussage überführt.
(Foto: Paul Schulz)

Für den Groll auf diesen Angeklagten, der mehrfach brutal mit Faust und Leine zugeschlagen hat, wie Videoaufnahmen und eine Zeugenaussage ihn überführt haben, reicht es aber auf jeden Fall. Der 59-Jährige aus Calbe wurde für die grobe Misshandlung seiner Hündin vom Amtsgericht Schönebeck nun verurteilt.

Es zeigt sich: Die Bestie muss nicht immer eine Tiergestalt annehmen.

Große Augen starren auf kleine Zwerg-Wyandotten

Bevor es Ihnen und uns die Ferienstimmung komplett verhagelt, werfen wir lieber noch einen tierischen Blick nach Unseburg. Da war mein Kollege René Kiel dabei, als der rund 30 Mitglieder zählende Kleintierzuchtverein auf sein 120-jähriges Bestehen zurückblickte.

Der Unseburger Rassegeflügelzüchter Joachim Lotzing zeigte den Mädchen und Jungen die gerade geschlüpften Küken von schwarz-weiß gestreiften Zwerg-Wyandotten.
Der Unseburger Rassegeflügelzüchter Joachim Lotzing zeigte den Mädchen und Jungen die gerade geschlüpften Küken von schwarz-weiß gestreiften Zwerg-Wyandotten.
(Foto: René Kiel)

Anlass genug, ein zweites Kinder- und Familienfest durchzuführen, bevor es in die Ferien ging, fand der Vereinsvorsitzende Florian Lotzing. Vor dem Vereinsheim an der August-Bebel-Straße konnte er bei strahlendem Sonnenschein viele kleine und große Besucher begrüßen.

Ein echter Hingucker für die Kinder waren die da erst vor einem Tag geschlüpften Küken von schwarz-weiß gestreiften Zwerg-Wyandotten. Diese Kinder müssen Sie bestimmt gar nicht mehr fragen, ob sie schon in Ferienstimmung sind …

Foto der Woche

Mein Foto der Woche hat der Kollege Frank Gehrmann gemacht und es zeigt die Glücksgöttin Fortuna, die Vergangenheit und Zukunft ausbalanciert. Statt Tieren geht es dieses Mal um Pflanzen: Sie ziert nämlich das Maislabyrinth, das Anfang Juli in Aschersleben für Besucher geöffnet werden soll.

Das Maislabyrinth zeigt Glücksgöttin Fortuna, die Vergangenheit und Zukunft ausbalanciert.
Das Maislabyrinth zeigt Glücksgöttin Fortuna, die Vergangenheit und Zukunft ausbalanciert.
(Foto: Frank Gehrmann)

Meine Kollegin Anja Riske hat sich an der Ermslebener Straße, wo ab 5. Juli Ausflügler zum Erkunden willkommen sind, schon mal umgesehen. Auch Hüpfburgen und ein Biergarten erwarten die Gäste dort in den kommenden Wochen, berichtet sie.

Klingt nach ganz viel Ferienspaß, falls das Wetter mitspielt. Aber dafür haben wir ja Glücksgöttin Fortuna. Wenn die bei „meiner“ Fortuna im Fußball zuletzt nicht geliefert hat, kann sie sich ja wenigstens jetzt mal anstrengen, oder?

Wohin am Wochenende?

Tja, das angekündigte Wetter lässt da eigentlich keine Meinungen zu: Auf ins Freibad! Dahin dürfte es vor allem die Schönebecker ziehen, weil ihres nach Jahren der Schließung jetzt endlich frisch saniert wieder aufgemacht hat.

Zum Auftakt durften Leser der Volksstimme, die vorher meinem Kollegen Olaf Koch ihre Geschichten von früher und vom Freibad erzählt hatten, exklusiv anbaden.

Anschwimmen durften die Volksstimme-Leser schon am Donnerstag im Freibad in Schönebeck.
Anschwimmen durften die Volksstimme-Leser schon am Donnerstag im Freibad in Schönebeck.
(Foto: Olaf Koch)

Doch auch ganz im Süden wartet Schwimmvergnügen auf die Besucher, im Strandbad Gerlebogk: Wie Kollegin Nadja Bergling erzählt, wird dort heute am Samstag groß gefeiert.

Was den großen und kleinen Besuchern am heutigen Tag beim Familienfest so alles geboten wird und wie durch eine Aktion anderen Menschen geholfen werden kann, sagt sie Ihnen hier.

In diesem Sinne wünsche ich allen unter uns, die es betrifft, schöne Sommerferien! Und egal ob Eltern, Großeltern oder sonstige Anverwandte: Immer dran denken, keine dummen Fragen stellen! Sonst werden die jungen „Besties“ zu Bestien. Dabei waren sie doch gerade noch so süß …

Ihr Frank Klemmer