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SLK: Die Woche im ganzen Salzland Von architektonischen Zwillingen und erfüllten Träumen im Salzlandkreis

Ein Paukenschlag zum Schuljahresbeginn, ein neuer Weg, die Region kennenzulernen, Vorfreude auf ein Schlemmerfest - und was in dieser Woche im Salzland sonst noch wichtig war.

09.08.2025, 08:30
SLK, den Newsletter, schreibt Anja Riske. Sie arbeitet am Regiodesk Salzland. Dazu gehören die Redaktionen in Aschersleben, Bernburg, Schönebeck und Staßfurt.
SLK, den Newsletter, schreibt Anja Riske. Sie arbeitet am Regiodesk Salzland. Dazu gehören die Redaktionen in Aschersleben, Bernburg, Schönebeck und Staßfurt. (Grafik: Tobias Büttner)

nun ist sie also schon wieder vorbei, die schönste Zeit des Jahres für die Kinder und Jugendlichen in Sachsen-Anhalt: die Sommerferien. Während die ABC-Schützen bereits am Wochenende mit ihren Familien den Start in einen neuen Lebensabschnitt feiern können, geht es für alle anderen am kommenden Montag los.

Aber mal ehrlich: Klar, die „großen“ Ferien mit Urlaub und ganz viel süßem Nichtstun waren früher immer toll. Und doch habe ich mich damals Jahr für Jahr auch darauf gefreut, wieder in die Schule zurückzukehren. Auf organisatorische Neuerungen, neues Wissen, neue Erlebnisse und vor allem natürlich viele neue Begegnungen mit Freunden. Rückblickend war sie doch ganz schön, die Schulzeit.

Beginn mit Paukenschlag

Doch genug der Nostalgie. Schauen wir nun wieder auf Gegenwart und Zukunft - und nach Nachterstedt: Dort beginnt das Schuljahr für die Grundschüler und ihre Familien mit einem Paukenschlag. Denn unter Umständen können die Kinder nur noch während des ersten Halbjahres in ihrem angestammten Gebäude beschult werden und müssen dann nach Gatersleben umziehen, wie meine Kollegin Regine Lotzmann erfahren hat.

Nur noch ein halbes Jahr sollen die Kinder aus Frose und Nachterstedt in ihrer Grundschule unterrichtet werden.
Nur noch ein halbes Jahr sollen die Kinder aus Frose und Nachterstedt in ihrer Grundschule unterrichtet werden.
(Foto: Frank Gehrmann)

Der Unmut darüber ist selbstverständlich groß und doch gibt es Gründe für die Entscheidung: Es besteht die Aussicht auf eine umfassenden Sanierung der Nachterstedter Sekundarschule. Und wenn die tatsächlich kommt, sollen die Jugendlichen eben ins Grundschulgebäude ausweichen. Noch ist allerdings offen, ob die 4,8-Millionen-Euro-Förderung wirklich folgt. Also gilt zunächst einmal: abwarten.

Kommen die Dorfläden für Hakeborn und Etgersleben?

Der Schulweg ist in vielen ländlichen Regionen ebenso herausfordernd wie der alltägliche oder wöchentliche Einkauf. Mitunter müssen dafür längere Strecken zurückgelegt werden. Umso größer ist deshalb das Interesse der Menschen in Hakeborn und Etgersleben an einem neuen Projekt.

In Etgersleben waren Mittwochabend 126 Bürger zur Informationsveranstaltung in das Gartenhaus gekommen.
In Etgersleben waren Mittwochabend 126 Bürger zur Informationsveranstaltung in das Gartenhaus gekommen.
(Foto: René Kiel)

Die Zörbiger Bio Schopp UG will in den Orten Dorfläden einrichten, die größtenteils personallos betrieben werden sollen. Bei den Informationsabenden in Hakeborn und Etgersleben, bei denen das Projekt vorgestellt wurde, sind in dieser Woche mitunter so viele Menschen erschienen, dass die Sitzplätze nicht ausgereicht haben, hat Reporter René Kiel berichtet. Wenn sich genug Leute finden, die das Ganze unterstützen - 225 pro Ort - könnte das Vorhaben Realität werden.

Ein Stück Osteuropa im Salzlandkreis

Während die Einrichtung der Dorfläden zumindest für den Moment noch etwas von Zukunftsmusik hat, gibt es andere Gebäude in der Region, die schon so einige Jahre auf dem Buckel haben. Zu den schönsten gehört womöglich die Schrotholzkirche in Wespen, die ein Stück Osteuropa in den Salzlandkreis bringt.

Markante hölzerne Eck-Konstruktionen, die in Osteuropa und Österreich als „Schrot“ bezeichnet werden.
Markante hölzerne Eck-Konstruktionen, die in Osteuropa und Österreich als „Schrot“ bezeichnet werden.
(Foto: Thomas Linßner)

Mit ihrer Geschichte hat sich mein Kollege Thomas Linßner in dieser Woche befasst. Die Erbauer des Gotteshauses stammten aus Böhmen, Exilanten, die ihre Heimat ab 1620 wegen ihres Glaubens verlassen mussten. Hochwasserkatastrophen, Krieg und die deutsch-deutsche Teilung haben ihre Spuren hinterlassen, ehe das Bauwerk ab den 1990ern zu alter Schönheit zurückgeführt wurde.

Das doppelte Krankenhaus

Architektur kann schon eine spannende Sache sein. Wussten Sie zum Beispiel, dass das Kapitol in der kubanischen Hauptstadt Havanna gleich von drei berühmten Vorbildern inspiriert worden sein soll?: vom US-amerikanischen Kapitol in Washington, dem Petersdom in Rom und dem Pariser Panthéon. Oder dass es in China eine Wohnsiedlung gibt, in der man das österreichische Hallstatt nachgebaut hat?

Das Hauptgebäude des Kreiskrankenhauses Bernburg wurde am 1. Mai 1895 eröffnet.
Das Hauptgebäude des Kreiskrankenhauses Bernburg wurde am 1. Mai 1895 eröffnet.
(Foto: Engelbert Pülicher)

Auch in Bernburg gibt es ein Gebäude, das über einen architektonischen Zwilling in Berlin verfügt: das Krankenhaus. Darauf hat ein aufmerksamer Bernburger, der das Bauwerk in der Hauptstadt zufällig im Fernsehen entdeckt hatte, Reporter Torsten Adam aufmerksam gemacht. Er wiederum hat herausgefunden, dass es für diese Ähnlichkeit einen guten Grund gibt: Beide Häuser wurden von Architekt Heino Schmieden Ende des 19. Jahrhunderts konzipiert, das Bernburger Klinikum zehn Monate vor seinem Zwilling eingeweiht.

Das 1896 eingeweihte Kreiskrankenhaus Teltow ist heute Standesamt des Berliner Bezirks Neukölln.
Das 1896 eingeweihte Kreiskrankenhaus Teltow ist heute Standesamt des Berliner Bezirks Neukölln.
(Foto: Bezirksamt Neukölln)

Das einstige Kreiskrankenhaus Teltow im Berliner Bezirk Neukölln hat heute allerdings eine andere Funktion: Hier befindet sich inzwischen das Standesamt.

Digitale Entdeckungstour in der Natur

Sie merken schon: Sogar über die Region, in der man selbst heimisch ist, kann man immer wieder etwas Neues lernen. Auf der Salineinsel und am Gradierwerk in Schönebeck wird das jetzt mit einem digitalen Projekt möglich, mit Augmented Reality, kurz: AR. Wie das funktioniert hat mein Kollege Olaf Koch in dieser Woche erklärt.

So einfach geht es: scannen, bestätigen und sofort anschauen. Dabei kann das Handy am Standort nach rechts und links bewegt werden.
So einfach geht es: scannen, bestätigen und sofort anschauen. Dabei kann das Handy am Standort nach rechts und links bewegt werden.
(Foto: Olaf Koch)

Anders als bei der virtuellen Realität versinkt man bei AR nicht in einer komplett anderen Welt: Vielmehr überlagern digitale Elemente das, was man im eigenen Umfeld sieht. Für die Entdeckungstour rund um Salz und Zucker in der Region heißt das laut Sven Ellert von der Wirtschaftsförderung der Stadt Schönebeck: „Durch das Scannen eines QR-Codes erhält man ohne Download Zugang zur Augmented Reality und somit zu historischen Fotos, Dokumenten und Erzählungen, die genau dort erlebt werden, wo sie einst stattgefunden haben.“

Schlemmen am Sperlingsberg

Auch kulinarische Entdeckungen haben durchaus ihren Reiz. Um neue Köstlichkeiten ebenso wie andere Kulturen kennenzulernen, gibt es im Salzlandkreis seit einigen Jahren das Genussfestival „Culinario“. Das wird stets in die Interkulturelle Woche des Landkreises eingebettet und findet im September erstmals in Staßfurt statt, wie Reporter Enrico Joo unlängst vermelden konnte.

2023 fand das „Culinario“ im Ascherslebener Museumshof statt.
2023 fand das „Culinario“ im Ascherslebener Museumshof statt.
(Foto: Frank Gehrmann/Archiv)

Am 28. September können die Besucher am Sperlingsberg ganz unterschiedliche Leckereien probieren: Afghanisch, Syrisch, Polnisch, Russisch, Vietnamesisch, Lateinamerikanisch, Japanisch, Afrikanisch und auch Deutsch.

Und wer dann immer noch etwas erleben möchte und vom Naschen noch nicht zu müde ist, kann an diesem Tag außerdem beim „Tag der Regionen“ im Benneckschen Hof vorbeischauen.

Ein Traum wird wahr

Haben Sie sich schon mal einen Traum erfüllen können? Den Wunsch nach einer eigenen Familie vielleicht, die Reise an einen ganz besonderen Ort oder ein anderes, sehr spezielles Erlebnis à la Heißluftballonfahrt oder Fallschirmsprung?

Überwältigt von ihren Gefühlen: Sängerin Hanna Rautzenberg.
Überwältigt von ihren Gefühlen: Sängerin Hanna Rautzenberg.
(Foto: Emil Gentes)

Für die Ascherslebener Sängerin Hanna Rautzenberg ist in dieser Woche auf jeden Fall ein Traum wahr geworden: Sie durfte in Halle als Support bei einem Konzert ihres Idols Bryan Adams auftreten. Was sie dabei erlebt und welche Tipps sie von ihrem Vorbild bekommen hat, hat sie meiner Kollegin Katrin Wurm erzählt.

Silberne Ehrennadel zum 60. Geburtstag

Auf seinem Gebiet durchaus erfolgreich ist auch der Bernburger Martin Rottstegge: Immerhin ist der Laufenthusiast in dieser Woche mit der Ehrennadel des Leichtathletikverbandes Sachsen-Anhalt (LVSA) in Silber ausgezeichnet worden, wie mein Kollege Carsten Roloff berichtet hat.

Martin Rottstegge ist mit der Ehrennadel des Leichtathletikverbandes Sachsen-Anhalt in Silber ausgezeichnet worden.
Martin Rottstegge ist mit der Ehrennadel des Leichtathletikverbandes Sachsen-Anhalt in Silber ausgezeichnet worden.
(Foto: Engelbert Pülicher)

Das Besondere: Die Ehrung war eine Überraschung zu seinem 60. Geburtstag. Und: Martin Rottstegge hat die bronzene Stufe übersprungen. „Das passiert eher selten. Die silberne Ehrennadel haben in der bisherigen 35-jährigen Geschichte unseres Verbandes keine 100 Menschen bekommen“, sagt Jürgen Günther von der Gaensefurther Sportbewegung, Vizepräsident Breitensport des LVSA.

Foto der Woche

Wirklich seit sehr vielen Jahren erfolgreich - seit 65 Jahren, um genau zu sein - sind inzwischen Heidemarie und Rolf Zeitz aus Aschersleben, die mein Kollege Frank Gehrmann auf meinem Foto der Woche abgelichtet hat. Die beiden haben in dieser Woche ihre eiserne Hochzeit gefeiert.

Heidemarie und Rolf Zeitz aus Aschersleben sind seit 65 Jahren miteinander verheiratet.
Heidemarie und Rolf Zeitz aus Aschersleben sind seit 65 Jahren miteinander verheiratet.
(Foto: Frank Gehrmann)

Worin ihrer Meinung nach das Geheimnis der guten Ehe zwischen den beiden besteht, hat ihre Tochter Elke Reporterin Kerstin Beier verraten: „Sie haben sich immer ausgetauscht, sind sich auf Augenhöhe begegnet und hatten Verständnis füreinander. Ihnen war es immer wichtig, die Dinge nicht einfach hinzunehmen. Dann wurde es auch mal laut.“

Also dann: Auf die nächsten Jahre!

Wohin am Wochenende?

Opernliebhaber kommen an diesem Sonntag in Dröbel auf ihre Kosten - zumindest all jene, die das Glück hatten, eine Karte für die Aufführung von Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“ in der Kirche zu ergattern. Gute Nachrichten gibt es aber auch für alle anderen: Für die Vorstellung am 16. August sind noch Tickets zu haben.

Die Darsteller der Oper „Die Hochzeit des Figaro“ haben sich bereits bei den Proben in Schale geworfen.
Die Darsteller der Oper „Die Hochzeit des Figaro“ haben sich bereits bei den Proben in Schale geworfen.
(Foto: Engelbert Pülicher)

Und auch in Gatersleben geht es an diesem Wochenende hoch her: Beim Sommerfest auf dem Hühnerhof wird gefeiert - mit Tanz und Musik, Karussell und Entenrennen.

Ein schönes (letztes Sommerferien-)Wochenende wünscht Ihnen

Ihre Anja Riske