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HIER SCHREIBT GERO HIRSCHELMANN Essen, Trinken, die DDR und ein bisschen Tiefsinn

09.05.2025, 09:00
Gero Hirschelmann ist Mitglied der MZ-Chefredaktion.
Gero Hirschelmann ist Mitglied der MZ-Chefredaktion. (Grafik: Tobias Büttner/Andreas Stedtler)

ein früherer Chef von mir sagte einmal: „Man darf Leser hin und wieder auch mit Tiefsinn behelligen.“ In diesem Sinne stelle ich meinem neuen Newsletter ein Zitat von Johann Wolfgang von Goethe voran: „Wenn Ihr gegessen und getrunken habt, seid Ihr wie neu geboren; seid stärker, mutiger, geschickter zu Euerm Geschäft.“ (aus: „Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand“, 1. Akt)

So, mit Deutschlands Nationaldichter Nummer eins habe ich den Tiefsinn schon einmal bewältigt - und trickreich den Übergang zum Thema meines Wochenrückblicks geschafft. Im Folgenden soll es gastronomisch zugehen. Artikel, die sich rund ums Essen und Trinken bewegen, haben nämlich auf unserer Webseite mz.de immer wieder so hohe Aufrufzahlen, dass ich Ihnen gerne einige Highlights aus der Region vorstelle.

Küchenchef der „Orangerie“ in Großjena plaudert

In der sehr empfehlenswerten Serie „Heimatküche - Heimat Küche“ haben meine Kollegen aus Naumburg dieses Mal Christian Klieber befragt. Der Küchenchef der „Orangerie am Park“ in Großjena spricht über sein Lokal als „mein langsam in die Teenagerjahre kommendes Baby“, das gerade ein halbes Jahr jünger sei als seine im September 2012 geborenen Zwillinge im echten Leben. Mit deren Mutter, seiner Partnerin Annett, wäre er einst beinahe nicht zusammengekommen, „weil die auf Rotkohl aus dem Glas stand – was ich wirklich überhaupt nicht abkann“. Der 41-jährige Ur-Naumburger plaudert außerdem über seinen als „Wurst-Sepp“ bekannten Vater, eine ihn prägende berufliche Station im „Germanenhof“ in Sandebeck, Omas Rouladen, den Zauber der Muskatnuss und das Musikverbot auf einer Hochzeit. Mein Kollege Andreas Löffler hat sich mit Christian Klieber unterhalten.

Christian Klieber ist Küchenchef in der "Orangerie" in Großjena.
Christian Klieber ist Küchenchef in der "Orangerie" in Großjena.
(Foto: Andreas Löffler)

„Fellini“ in Köthen macht dicht

Nicht ganz so harmonisch geht es in Köthen zu. Das bekannte Ristorante „Fellini“ in der Kino-Passage wird wohl Ende Juni schließen. Dieser Entscheidung ist offenbar ein Kleinkrieg zwischen Pächter und Eigentümer vorausgegangen. Der eine sagt, die neue Pachtforderung sei „einfach zu hoch“ und „zu viel für Köthen“. Der andere schwört Stein und Bein: „Es gibt keine höheren Forderungen.“ Während der Pächter behauptet, der Eigentümer habe sich nicht um die Beseitigung von Mängeln gekümmert, sagt dieser, dass ihm keine Mängel angezeigt worden seien – „bis auf die defekte Fernbedienung der Heizung“. Das ganze traurige Hickhack hat meine Kollegin Sylke Hermann hier aufgeschrieben.

Das "Fellini" in Köthen wird im Juni schließen.
Das "Fellini" in Köthen wird im Juni schließen.
(Foto: Ute Nicklisch)

Ausgefallene Eissorten in Halle

Milchreis mit Zimt, Frucht mit Lavendel oder weiße Schokolade mit Passionsfrucht. Was diese drei Geschmacksrichtungen gemeinsam haben? Es sind einige der ausgefallenen Eiskreationen, die Susanne Jecht in ihrem Berliner Familienunternehmen „Eismanufaktur“ herstellt - und jetzt auch in Halle anbietet. Ihr „Eiskontor“hat vor wenigen Tagen in der Großen Ulrichstraße eröffnet. Momentan werden dort erst zehn Sorten angeboten, die Auswahl soll aber deutlich erweitert werden. Was es mit dem Bio-Eis „ohne Gedöns“ genau auf sich hat, hat sich meine Kollegin Katja Pausch erzählen lassen.

Das Eiskontor von Susanne Jecht in Halle hält außergewöhnliche Sorten bereit.
Das Eiskontor von Susanne Jecht in Halle hält außergewöhnliche Sorten bereit.
(Foto: Steffen Schellhorn)

Neuer Eiswagen „Kugelkutsche“ in Dessau

Und gleich noch einmal Eis. Im Dessauer Ortsteil Alten gibt es nämlich einen neuen Eiswagen. Die „Kugelkutsche“ ist schon nach kurzer Zeit zu einem echten Treffpunkt geworden und kann sogar gebucht werden. Und die Kunden haben längst ihr Lieblingseis gefunden: „Mister Knister“. Meine Kollegin Leonie Beer erklärt in diesem Text unter anderem, was mit dem Satz „Wir haben Sorten, die sonst keiner hat“ gemeint ist.

Mein Kollege Steffen Brachert schreibt übrigens jeden Freitag einen ganz wundervollen Newsletter rund um Dessau. Falls Sie also an der Stadt oder der Region interessiert sind, könnte sein kostenloses Angebot vielleicht für Sie in Zukunft wertvoll sein. Zur Bestellung geht es hier entlang.

Inhaberin Annemarie Seeger steht gemeinsam mit Robert Dietrich vor ihrem ganzen Stolz: dem Eiswagen Kugelkutsche.
Inhaberin Annemarie Seeger steht gemeinsam mit Robert Dietrich vor ihrem ganzen Stolz: dem Eiswagen Kugelkutsche.
(Foto: Thomas Ruttke)

„Waldschänke“ im Tierpark Dessau mit Zukunft

Nicht noch mal Eis, dafür noch mal Dessau. Dort nämlich wagt die Ende 2024 geschlossene „Waldschänke“ im Tierpark einen Neustart. Inhaber Marcus Körner will nach den laufenden Abrissarbeiten das Gebäude Schritt für Schritt umbauen. Bis zur Wiedereröffnung steht ein Foodtruck vor Ort, sodass die Besucher des Tierparks nicht auf Verpflegung verzichten müssen. Was noch geplant ist, können Sie hier lesen.

Die Abrissarbeiten in der Waldschänke im Tierpark Dessau gehen voran.
Die Abrissarbeiten in der Waldschänke im Tierpark Dessau gehen voran.
(Foto: Marcus Körner)

Flaschenpost jetzt auch in Halle

Den Wocheneinkauf inklusive schwerer Getränkekisten bis zur Wohnungstür liefern zu lassen, egal, in welches Stockwerk – das geht mit dem Online-Supermarkt „Flaschenpost“ jetzt auch in der Region. Wie das Unternehmen mitteilt, werden vom Lager in Leipzig ab sofort das komplette Stadtgebiet von Halle plus Braschwitz und Kabelsketal im nördlichen Saalekreis sowie Bitterfeld-Wolfen und umliegende Orte beliefert. Mehr zum Thema finden Sie hier (Halle) und hier (Bitterfeld-Wolfen).

Flaschenpost liefert jetzt auch in das Stadtgebiet von Halle und in Bitterfeld-Wolfen.
Flaschenpost liefert jetzt auch in das Stadtgebiet von Halle und in Bitterfeld-Wolfen.
(Foto: Flaschenpost)

Da steht ein Pferd in der Eisdiele

Die Besucher staunten nicht schlecht: Am Dienstag stand plötzlich ein Pferd mitten in der italienischen Eisdiele am Markt in Naumburg. Wie es dazu kam, erfahren Sie hier.

Ein Eis schleckendes Pferd steht mitten in einer Naumburger Eisdiele.
Ein Eis schleckendes Pferd steht mitten in einer Naumburger Eisdiele.
(Foto: MZ)

In Kürze: Weitere Lese-Tipps

Zuletzt noch ein paar kurze Tipps zu Texten, die alle einen Zusammenhang mit der DDR haben. Für mich (geboren 1970) waren die Artikel wie eine kleine Zeitreise.

Das war meine MZ-Woche (nun ja, eine kleine, aber feine Auswahl). Kritik, Ideen, Lob und Tadel richten Sie bitte an: [email protected]

Ein wunderbares Wochenende wünscht Ihnen
Ihr Gero Hirschelmann

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