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Ihr Wochenende mit der Mitteldeutschen Zeitung Mehr Mut wagen!

17.10.2025, 09:00
Gero Hirschelmann ist Mitglied der MZ-Chefredaktion.
Gero Hirschelmann ist Mitglied der MZ-Chefredaktion. (Grafik: Tobias Büttner/Andreas Stedtler)

was ist die Aufgabe von Journalisten? In gebotener Kürze: zu einer aufgeklärten Gesellschaft mit vielfältigen und unabhängigen Informationen sowie Einordnungen beizutragen. Dazu gehört, Ereignisse und Entwicklungen zu beschreiben und auch zu erklären. Dabei sollte der Journalist oder die Journalistin der Realität möglichst nahe kommen, sie klar und verständlich darstellen. Weiter: Er oder sie sollte transparent machen, was über die Ereignisse und Entwicklungen bekannt ist – und was nicht. Im Idealfall liefert Journalismus auch Anhaltspunkte, wie Nutzerinnen und Nutzer mit den Informationen umgehen sollten, um sie für sich einordnen zu können.

Soweit die Grundidee aus dem Lehrbuch. Hinter diesen hehren und abstrakten Vorstellungen stecken meistens – Menschen. Ich habe in dieser Woche für Sie einige Geschichten gesammelt, die Mut machen. Weil sich Menschen gegen ihr schweres Schicksal stemmen, weil sie aus Routinen ausbrechen und Neues wagen, weil sie etwas Wichtiges tun, das sonst niemand tut. Ja, diese Texte machen Mut!

Kürbis-Queen trotz Krebs

Ariane Koch aus Frose ist schwer an Krebs erkrankt. Ihre ungewöhnlichen Kürbisse gibt es dank ihres Mannes Pedro Gomes trotzdem.
Ariane Koch aus Frose ist schwer an Krebs erkrankt. Ihre ungewöhnlichen Kürbisse gibt es dank ihres Mannes Pedro Gomes trotzdem.
(Foto: Regine Lotzmann)

Seit Jahren baut die Froserin Ariane Koch mit Begeisterung Kürbisse an. Ihre Krebserkrankung macht das nun schwierig. Doch dank der Hilfe von Familie und Freunden kann sie sich auch dieses Jahr an ihrem liebsten Hobby erfreuen. „Die Hilfe und das Mitgefühl in der Familie und der Zusammenhalt im Freundeskreis, mit den Nachbarn waren und sind so schön zu fühlen. Man merkt, dass man nicht allein dasteht mit allem“, sagt sie angesichts ihrer Krankheit und ihres Kampfes ums Überleben. Und weiter meint die Frau aus dem Salzlandkreis mit Blick auf ihre Kürbisse: „Das ist mein Herzblut!“ Und so gibt sie – auch dank ihres Mannes Pedro – das hoffnungsvolle Versprechen: „Wir werden hier weitermachen. Auf jeden Fall!“ Meine Kollegin Regine Lotzmann hat die ganze Geschichte aufgeschrieben.

Nach Schlaganfall wieder im Auto unterwegs

Sven Schorstein kann nach einem Schlaganfall wieder Auto fahren.
Sven Schorstein kann nach einem Schlaganfall wieder Auto fahren.
(Foto: Katrin Wurm)

Nach einem Schlaganfall ist Sven Schorstein aus Aschersleben wieder mobil. Dank Spenden und Unterstützung fährt er nun einen umgebauten Skoda. Nur eine Garage fehlt noch. „Das Auto gibt mir Freiheit“, sagt er gerührt. „Danke, danke!“ Seine Worte gelten all jenen, die ihn auf diesem Weg unterstützt haben – durch Spenden, Hilfe und Zuspruch.

Sein roter Skoda bedeutet für Sven Schorstein weit mehr als Mobilität. Er steht für Unabhängigkeit, für Bewegung im wahrsten Sinne des Wortes. Endlich kann Schorstein selbst entscheiden, wann und wohin er fährt – zu Einkäufen, Freunden oder seinen DJ-Auftritten. Meine Kollegin Katrin Wurm hat dieses kleine Wunder ausführlich beschrieben.

Norweger zieht nach Bitterfeld-Wolfen

Der Norweger Theodor Håland und Tobias Köppe (r.) planen die nächsten zwölf Monate im Kinder- und Jugendfreizeittreff Greppin.
Der Norweger Theodor Håland und Tobias Köppe (r.) planen die nächsten zwölf Monate im Kinder- und Jugendfreizeittreff Greppin.
(Foto: Robert Martin)

Menschen verlassen ihr Heimatland jeden Tag – aus Neugier oder auf der Suche nach einem beruflichen Neuanfang. Für den 19-jährigen Theodor Håland aus Norwegen war es eine Mischung aus beidem. Seit Anfang Oktober arbeitet er im Jugendclub Greppin, wo er ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolviert. Doch sein Weg dorthin begann nicht mit einem Flugticket, sondern mit einem Klick auf dem Handy. Was das Ganze mit TikTok zu tun hat? Mein Kollege Robert Martin hat es notiert.

Schloss wird wachgeküsst

Eine Firma hat das Poucher Schloss komplett saniert und zum Wohnstandort umgebaut.
Eine Firma hat das Poucher Schloss komplett saniert und zum Wohnstandort umgebaut.
(Foto: Ulf Rostalsky)

Das Poucher Schloss war lange Zeit ungenutzt. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten ist es jetzt wieder ein Blickfang hoch über dem Goitzschesee. Ein Leipziger Unternehmen hat Millionen Euro investiert und dabei manche vorher kaum geahnte Hürde nehmen müssen. Viel Unheil sei erst in der Bauphase zutage getreten, so Bauleiter Marco Blechschmidt. Mauern standen nicht sicher, die Auflagen mancher Balken waren, gelinde gesagt, mangelhaft. „Aber wir haben es gewagt und was gemacht.“ Man braucht Fantasie und Kreativität, um aus Altem Neues zu machen. Die Investoren haben es im Zusammenspiel mit Handwerkern bewiesen, wie mein Kollege Ulf Rostalsky berichtet.

Mehr als nur ein Bäcker

Anika Schwarz steuert ihren Bäcker-Transporter über die Dörfer.
Anika Schwarz steuert ihren Bäcker-Transporter über die Dörfer.
(Foto: Torsten Biel)

Immer mittwochs fährt die Landbäckerei Schwarz über die Dörfer rund um Burgheßler im Burgenlandkreis. Obermöllern, Pomnitz, Niedermöllern, Fränkenau, Hassenhausen, Taugwitz, Rehehausen, Poppel, Benndorf, Zäckwar, Spielberg, zu guter Letzt das Sackgassendorf Punschrau – rund 20 Kilometer Strecke sind das, zu absolvieren in knapp vier Stunden. Am Steuer des Transporters: Anika Schwarz, Chefin des von MDR Jump zum „zertifizierten Ostbrötchenbäcker“ erklärten Handwerksbetriebs. Ihre Dörfer-Tour dient natürlich dem Verkauf der Backwaren, die ein Kunde mit „was drin, keine Luft“ beschrieben hat. Doch es geht um mehr: Tradition, Kommunikation – und zwei Sonderstationen. Was es damit auf sich hat? Mein Kollege Michael Heise ist einfach mal mitgefahren.

DDR-Diesellok gerettet

Vereinsvorsitzender Michael Jungfer steht vor dem mächtigen Rund des alten Ringlokschuppens in Wittenberg.
Vereinsvorsitzender Michael Jungfer steht vor dem mächtigen Rund des alten Ringlokschuppens in Wittenberg.
(Foto: Jonas Lohrmann)

Fast wäre eine DDR-Diesellok im Schmelzofen gelandet. Doch ein Verein in Wittenberg kämpfte um ihr Überleben und investierte fast eine halbe Million Euro. Jetzt soll sie wieder auf die Schiene. Zu verdanken ist das dem Verein Berlin-Anhaltische Eisenbahn unter seinem Vorsitzenden Michael Jungfer. Fast 60 Jahre nach ihrem Bau ist die grün-weiße „V 100 003“ nicht nur wieder betriebsfähig, sondern auch als technisches Denkmal des Landes Sachsen-Anhalt anerkannt. Sie soll nun auf Sonderfahrten durch Mitteldeutschland zum Einsatz kommen. „Wir haben die Chance genutzt, sie nicht verschrotten zu lassen, sondern zu erhalten“, erinnert sich der 54-Jährige. Mein Kollege Jonas Lohrmann hat unter anderem herausgefunden, wie der Verein die gigantische Summe für die Restaurierung gestemmt hat.

„The Voice of Germany“ aus Eisleben?

Marc Spitze aus Eisleben hat an der aktuellen 15. Staffel von "The Voice of Germany" teilgenommen.
Marc Spitze aus Eisleben hat an der aktuellen 15. Staffel von "The Voice of Germany" teilgenommen.
(Foto: Joyn/André Kowalski)

Mal was Neues wagen, raus aus der Komfortzone – der Eisleber Musiker Marc Spitze hatte sich genau das vorgenommen. Die Suche nach Talenten für die 15. Staffel der TV-Show „The Voice of Germany“ kam ihm da gerade recht. „Ich war noch nie im Fernsehen“, sagt der 28-Jährige, der als Vertriebsmitarbeiter in der Autobranche tätig ist und in seiner Freizeit gleich in zwei Bands spielt und singt. Wie Spitze die Dreharbeiten erlebt hat, konnte meine Kollegin Daniela Kainz in Erfahrung bringen.

In Kürze: Weitere Lese-Tipps

Zum Schluss noch ein paar Highlights aus der sehr umfangreichen sonstigen Berichterstattung der MZ. Ich bin sicher: Sie finden noch mehr spannende, interessante, erhellende oder einfach lustige Texte auf unserer Webseite mz.de. Schauen Sie doch einfach mal vorbei.

Das war meine MZ-Woche. Kritik, Ideen, Lob und Tadel richten Sie bitte wie immer an [email protected]

Ein entspanntes Wochenende wünscht Ihnen

Ihr Gero Hirschelmann