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Hier schreibt Marc Rath Die Sommerpause ist vorbei

Aktualisiert: 08.08.2025, 09:38
MZ-Chefredakteur Marc Rath
MZ-Chefredakteur Marc Rath Optik: Tobias Büttner

manches kommt anders als man denkt. So war dieser Sommer doch verregneter und kälter als prognostiziert. Das beschert uns eine saftige Obsternte, die derzeit von den Bäumen an den Straßen und in den Gärten leuchtet, allerdings fiel manche Ferienaktivität buchstäblich ins Wasser.

Jugendwehren boomen auf dem Land

Anders als viele es vielleicht denken, ist auch die Situation bei den Jugendfeuerwehren im Land. Weniger Kinder, Schließungen von Kita und Schulen, weniger Ärzte und Einkaufsmöglichkeiten - da wird schnell vom Sterben der Dörfer und ihrer Gemeinschaften geredet. Doch mitnichten: Die Feuerwehren auf dem Land verzeichnen einen Jugendboom.Unser Reporter Jan Schumann hat hier recherchiert: Gut 20 Prozent an Zugängen wurden seit der Corona-Pandemie registriert, 17.700 junge Menschen machen inzwischen bei den Brandbekämpfern mit. In einigen Orten gibt es mittlerweile Aufnahmestopps, weil die Nachfrage so groß ist. "In vielen Kommunen erfüllen die Kinder- und Jugendfeuerwehren zwei Zwecke. Sie bilden Nachwuchs für die Freiwilligen Feuerwehren aus und sind zugleich Zentrum des sozialen Miteinander", fasst es Jan Schumann treffend zusammen.

Wie aus einem Banker ein Touristiker wurde

Erfolgsmodell im Harz: Die Stempelstelle Nummer 81 an den Sandsteinhöhlen im Heers nahe Blankenburg mag Wandernadel-Geschäftsführer Klaus Dumeier besonders gern.
Erfolgsmodell im Harz: Die Stempelstelle Nummer 81 an den Sandsteinhöhlen im Heers nahe Blankenburg mag Wandernadel-Geschäftsführer Klaus Dumeier besonders gern.
(Foto: Julius Lukas)

Während das Badewetter in diesen Ferientagen eher suboptimal war, herrschten wunderbare Bedingungen zum Wandern. Der Harz liegt da ganz nah. Und vielleicht gehören Sie ja zu denen, die einen Harzer Wanderpass besitzen und die 222 Stempelstellen erwandern, um sich dann Wanderkaiser nennen zu können. Der Vater dieser erfolgreichen Marketingidee ist Klaus Dumeier. MZ-Reporter Julius Lukas hat ihn für unsere Sommerserie "Freizeitmacher" einmal begleitet und erfahren, wie aus einem Banker ein Touristiker wurde.

Auch Hunde können Harzer "Wanderkaiser" werden

Es gibt übrigens längst nicht mehr nur die klassische Wandernadel, 16 Sonderhefte sind im Umlauf. Darunter auch eines für Hunde, die sich dann Vier-Pfoten-Kaiser oder -Kaiserin nennen können, wenn sie Herrchen und Frauchen auf all ihren Wegen gefolgt sind. Statt Anstecknadel gibt es hier dann Anhänger fürs Halsband. Was es nicht alles gibt... Und im Online-Shop gibt es Angebote vom Pullover über Brotdose bis zur Tasse - man kann sich also für jedes Wetter rüsten.

Eine Schichtleiterin als Hexe

Verweilen wir doch noch in Sachsen-Anhalts Tourismusmetropole Nr. 1. Das Bergtheater in Thale ist im Frühsommer runderneuert wieder eröffnet worden. Auf der Open-Air-Bühne des Amphitheaters vor dem wunderbaren Naturpanorama ist derzeit das Musical "Walpurga" der Renner. Unter die Profis hat sich auch eine Laiendarstellerin gemischt: Die Ascherslebenerin Heike Lingelbach spielt eine Frau mit magischen Kräften. Katrin Wurm hat die Hobby-Schauspielerin getroffen, die dem Scheiterhaufen entkommen ist und als Schichtleiterin bei einem Vlieshersteller ganz ohne Besen und Zauberstab auskommt. Nächsten Freitag steht sie übrigens wieder auf der Bühne.

Mini-Eisenbahn im Kleingarten

Franz-Ferdinand Radmacher und seine Enkelin Theresa sind zwei Riesen im Miniaturdorf.
Franz-Ferdinand Radmacher und seine Enkelin Theresa sind zwei Riesen im Miniaturdorf.
(Foto: Benjamin Telm)

Sommerzeit ist bei uns in der Redaktion auch immer die Zeit für besondere Aktionen. Meine Kolleginnen und Kollegen im Anhaltischen haben in diesem Jahr gleich zwei aufgelegt. Sie suchen in der Serie "Glück im Garten" Kleingärtner auf und berichten aus den Sparten. Benjamin Telm traf so Franz-Ferdinand Radmacher in Friedersdorf. Der 76-Jähre bleibt auch im Ruhestand Eisenbahner und hat sich mit einer Lehmann-Groß-Bahn ein Eisenbahn-Paradies auf seiner Parzelle geschaffen. "Männer spielen. Alles andere wäre gelogen", hat Benjamin dem Pensionär ein "Geheimnis" entlockt.

Beschwipste Möwe im Biergarten

Buchstäblich als Lokal-Redakteure sind die Kollegen bei ihrer zweiten Serie unterwegs - nämlich auf der Suche nach Anhalts schönsten Biergärten. Thomas Schmidt hat den "Heimathafen" direkt am Goitzschesee aufgesucht und traf auf einen gar nicht klassischen Biergarten, in dem es sogar beschwipste Möwen gibt. Aber lesen Sie es gerne selbst.

Eine Nacht in der Wildnis bei Wittenberg

Die Konstruktion geht uns grundsätzlich leicht von der Hand. Mein Waldbett ist nach knapp drei Stunden so gut wie fertig.
Die Konstruktion geht uns grundsätzlich leicht von der Hand. Mein Waldbett ist nach knapp drei Stunden so gut wie fertig.
(Foto: Andreas Hübner)

Tolles Leben so als Lokalredakteur, mögen Sie jetzt denken. Ist es ja auch - wenn auch anders, als Sie es vielleicht meinen. Folgen Sie da doch mal Andreas Hübner aus der Lokalredaktion Wittenberg. Inspiriert durch Fritz Meineckes Abenteuer bei "7 vs Wild" startete unser Reporter einen Selbstversuch und schlief eine Nacht in der Wildnis bei Wittenberg - mit Klappspaten, Messer und Handsäge ausgerüstet für den Bau eines Schlafplatzes. Hier schreibt wer, wie die Nacht dann war.

Wer den Laden am Laufen hält

So viel sei verraten: Sylvia Eberhardt hat es da deutlich angenehmer, auch wenn sie dort arbeitet, wo andere Urlaub machen: Sie ist Mitarbeiterin der Touristinformation am Geiselseehafen Braunsbedra, Diana Dünschel begleitet in diesem Sommer Menschen, die am Geiseltalsee tagtäglich dafür sorgen, dass Touristen hier eine angenehme Zeit verbringen können. Auch das gehört zur Sommerzeit und auch hier schauen wir näher hin.

Neustadt bei Nacht - die MZ war dabei

Die dunklen und verfallenen Hochhausscheiben im Zentrum von Halle-Neustadt wirken im Dunkeln besonders bedrohlich.
Die dunklen und verfallenen Hochhausscheiben im Zentrum von Halle-Neustadt wirken im Dunkeln besonders bedrohlich.
(Foto: Dirk Skrzypczak)

Und das zu allen Zeiten: Unser Halle-Chefreporter Dirk Skrzypczak etwa begleitete eine Nacht den Kommunalpolitiker Andreas Silbersack beim Streifzug durch Halle-Neustadt. Wie sicher ist es abends in der Straßenbahn nach Neustadt? Was sagen Deutsche und Migranten zur Lebenssituation in Halles größtem Stadtteil? Dirk erlebte, wie unterschiedlich die Menschen ihre Situation wahrnehmen - und wie unterschiedlich sie auch ist.

Halle-Redaktion im Dialog an der E-Schwalbe

Nicht nur bei Nacht sind wir in Neustadt. Einen Tag später lud die Redaktion zum "Dialog an der Schwalbe" ein, unserem neuen E-Roller, mit dem wir in jeden Winkel der Stadt kommen. in diesem Fall direkt vor das Neustadt-Centrum und kam mit weiteren Neustädtern ins Gespräch. Ordnung, Sauberkeit, mangelnde Polizeipräsenz waren Themen. Gerade Ältere trauen sich abends auch nicht mehr heraus.

MZ vor Ort - mitten im Zentrum von Zeitz

Regelmäßig mittwochs heißt es jetzt in Zeitz "MZ vor Ort". Unser Team der Lokalredaktion ist dann an den Markttagen im Coworking-Space mitten in der Innenstadt ansprechbar. Da geht es dann durchaus nicht nur um aktuelle Probleme. Beim jüngsten Treff hat Reporterin Angelika Andräs Regionalhistoriker Petrik Wittwika an ihrer Seite. Viele unserer Gäste kamen mit Fotografien und Dokumenten vorbei. Bei Treffs wie diesen kommen Themen auf den Tisch, denen wir dann nachgehen."Schön, dass Ihr da seid und für uns ansprechbar" - Reaktionen wie diese habe ich erlebt, als ich vor einem Monat selbst in Zeitz dabei war. Das werden wir weiterhin tun. Auch und gerade, wenn der Sommer vorbei ist. Denn Sachsen-Anhalt steht jetzt vor 13 spannenden Monaten: Am 6. September 2026 wird ein neuer Landtag gewählt.

Der Wahlkampf ist eröffnet

Seit gestern steht fest: Der Ministerpräsident wird dann ein anderer sein, nachdem Reiner Haseloff seinen Rückzug erklärt hat. Der Wahlkampf ist damit praktisch eröffnet. Aber das lesen Sie heute ausführlich in der MZ in den Texten meiner Kollegen Kai Gauselmann und Hagen Eichler, gedruckt oder digital. Wenn Sie nicht zu den Abonnenten gehören - hier geht es zum kostenlosen digitalen Probeabo: https://abo.mz.de/basis-probe

Selten war Journalismus so spannend und wichtig wie in diesen Zeiten. Ich würde mich freuen, wenn Sie uns hier weiter folgen und begleiten - und sich auch zu Wort melden. Mailen Sie mir gerne auch Ihre Meinung. Ich melde mich bei Ihnen.

Ein schönes Spätsommer-Sonnen-Wochenende wünscht IhnenIhr Marc Rath