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"Wohnen Wirtschaft Wissenschaft" Landrat Markus Bauer wirbt mit Wohnen Wirtschaft und Wissenschaft für Salzlandkreis: Besuch in Doha in Katar

Von Andreas Braun 06.11.2019, 11:56
Markus Bauer (l.) im Gespräch mit dem aus Aschersleben stammenden Christian Kregelin (M.), der für das Startup Nexenio in Berlin arbeitet, das Software-Tools entwickelt, und dem Botschafter in Katar, Hans-Udo Muzel.
Markus Bauer (l.) im Gespräch mit dem aus Aschersleben stammenden Christian Kregelin (M.), der für das Startup Nexenio in Berlin arbeitet, das Software-Tools entwickelt, und dem Botschafter in Katar, Hans-Udo Muzel. Nexenio

Bernburg/Doha - Klappern gehört zum Handwerk, besagt ein altes Sprichwort. Dass das an Bedeutung nicht verloren hat, darauf setzt Markus Bauer (SPD). Der Landrat des Salzlandkreises aus Nienburg zog dafür sogar in die Wüste.

Bauer hatte sich ein paar Tage Urlaub genommen und war nach Doha, der Hauptstadt von Katar, gereist. Er hatte über die Hochschule Anhalt Kontakt zu Katar bekommen und vom dortigen deutschen Botschafter Hans-Udo Muzel eine Einladung erhalten.

Deutscher Botschafter Hans-Udo Muzel hatte den Landrat eingeladen

Bauer war dort, um vor einem internationalen Publikum einen Vortrag zur Vision einer SmartRegion, einer pfiffigen Region, zu berichten. Zu der will er den Salzlandkreis gern machen. Dabei konnte er seine Ideen vor Vertretern der Firmen SAP und Cisco vorstellen und auch Kontakte knüpfen.

„Es geht doch darum, wie kann ich jemandem aus China oder Nordamerika, der in Europa oder gar in Deutschland Gebiete sucht, um zu investieren, klarmachen, dass der Salzlandkreis dafür geeignet ist?“, fragt Bauer, um vor allem auch den Salzlandkreis vom Image eines verarmten und uninteressanten Landkreises zu befreien.

„Wir haben hier viel zu bieten, aber das müssen wir auch ordentlich vermarkten. Dafür sind Daten wichtig und eine Marketingstrategie“, so Bauer.

Landrat wirbt mit „Wohnen, Wirtschaft und Wissenschaft” für den Salzlandkreis

So kann der Landkreis sich als das Tor zur Welt präsentieren und die Städte und Regionen anbieten und aufzeigen, was für Investoren interessant ist. Ähnlich wie beim Breitbandausbau soll beim Landkreis koordiniert werden. Der Breitbandausbau, der international immer noch hinterherhinkt, ist dabei von entscheidendem Interesse. „Der Salzlandkreis muss als Kreis der drei großen W wahrgenommen werden: Wohnen, Wirtschaft und Wissenschaft“, so Bauer.

In Städten steigen die Mieten, was Chancen für den ländlichen Raum bietet. Finden Wirtschaftsunternehmen hier schnell, was sie suchen, kommen auch die Arbeit und damit die Menschen in den Salzlandkreis. Und mit der Hochschule habe man einen guten Partner für die Wissenschaft.

Kreisverwaltung will Investoren einen besseren Service bieten

In der Kreisverwaltung könnten die Geodaten und auch die Daten über die möglichen Ansiedlungen, die Bildungseinrichtungen sowie die Altersstruktur und die Versorgungseinrichtungen erfasst werden. Das solle über eine Suchmaske eingegeben werden und dann zum Salzlandkreis führen, so die Idee. „Wer irgendwo auf der Welt sitzt und ein Bild vom Salzlandkreis bekommen möchte, kann das mit ein paar Klicks aufrufen“, so Bauer.

Wichtig sei das aber nicht nur für die großen Investitionen. Es gehe auch darum, den Landkreis für Menschen, die hier arbeiten und wohnen möchten, interessant zu machen. „Es ist schön, wenn viele Menschen hier zum Arbeiten herkommen.

Aber sie fahren nach Arbeitsschluss wieder weg. Sie geben hier nicht ihr Geld aus, von der Einkommensteuer bekommen die Gemeinden hier im Salzlandkreis keinen Rückfluss, und vor allem fehlen die Menschen bei ehrenamtlichen Tätigkeiten und in den Vereinen“, so Bauers Rechnung, warum er Menschen in den Landkreis, vor allem auf das Land locken möchte.

Landrat will Menschen, die zur Arbeit in den Salzlandkreis pendeln, als künftige Bewohner binden

„Junge Familien sollen hier schnell einen Überblick bekommen, was für sie wichtig ist.“ Dazu zählt, wie die Wege zur Schule, die Anbindungen an den öffentlichen Nahverkehr und die Möglichkeiten sind, von Zuhause aus zu arbeiten, wenn das der Job zulässt.

Das müsse nicht zwangsläufig die eigene Wohnung sein, so Bauer. „Es ist auch denkbar, dass alte Bahnhofsgebäude in den Dörfern als Büros genutzt werden. Oder leerstehende Gebäude umgebaut werden.“ Es habe nicht nur damit zu tun, dass man als junge Familie die Zeit besser einteilen kann, vor allem, wenn Kinder mit im Haus leben. Es habe ebenso etwas mit der Ökologie zu tun. Ziel müsse sein, dass Menschen nicht durch die Gegend fahren müssen, um zu arbeiten. (mz)