"Bleibt nicht zu Hause! Geht raus!" Feierliche Immatrikulation an Hochschule Anhalt Bernburg Strenzfeld: Tipps von Studenten für Erstsemester

Strenzfeld - Eigentlich müssten die neuen Studenten an der Hochschule Anhalt ihr Studium mit links schaffen. Denn wenn es nach Stefanie Jankowski geht, sind sie alle Superhelden. Oder haben zumindest irgendwelche Superkräfte. „Ein Studium hat ja auch immer etwas mit einem Abenteuer zu tun.
Und da kommen Superhelden vor“, meinte die junge Frau - selbst Studentin-, die die feierliche Immatrikulation in der Mensa in Strenzfeld am Mittwoch zusammen mit Daniel Michelis, Vizepräsident für Marketing und Kommunikation, moderierte.
Zum ersten Kennenlernen waren die Neuen dann auch aufgefordert, sich mit ihrem Sitznachbarn bekanntzumachen und zu spekulieren, welche Superkräfte wohl in diesen schlummern.
Schweigeminute für Opfer des Anschlags auf die Synagoge in Halle
Vor jenem unterhaltsamen Teil bestimmten aber auch die Geschehnisse des Tages in Halle – der versuchte Anschlag auf die Synagoge mit zwei Todesopfern – die Feier. Daniel Michelis bat alle Anwesenden um eine Schweigeminute für die getöteten Menschen.
Im Anschluss betonte er, dass die Hochschule Anhalt für Weltoffenheit, Toleranz und ein friedliches Miteinander stehe. Und so wurden denn auch alle Nationen, die an der Hochschule in Strenzfeld vertreten sind, mit einem warmen Applaus empfangen.
Der „Chef“ aller Superhelden, Hochschulpräsident Jörg Bagdahn, wünscht sich zumindest manchmal übermenschliche Fähigkeiten. Er würde gern das Raum-Zeit-Kontinuum beeinflussen können. Manchmal seien auf seinem Schreibtisch so viele Dinge zu erledigen, dass er gern die Zeit verlangsamen würde, meinte Bagdahn in seinen Grußworten.
Präsident Bagdahn lobt Hochschule als „praxisorientiert, sehr forschungs- und gründungsstark”
Immerhin scheint er die Fähigkeit, fliegen zu können, zu besitzen. Denn er war anderthalb Stunden vor der Imma-Feier in Strenzfeld noch in Berlin gewesen. „Sie haben das Abenteuer Hochschule begonnen“, wandte er sich an die Erstsemester und zählte die Vorzüge der Hochschule Anhalt auf:
Sie sei sehr praxisorientiert, sehr forschungs- und gründungsstark sowie sehr international. Im vergangenen Jahr sei die Hochschule Anhalt deutschlandweit die Hochschule mit dem größten Anteil an ausländischen Studenten gewesen, sagte Bagdahn.
Er forderte von den Studienanfängern, künftig eigenständig zu arbeiten. Gleichzeitig riet er ihnen, sich gegenseitig zu unterstützen. „Bauen Sie sich Netzwerke auf“, meinte Bagdahn. Davon könnten sie unter Umständen auch noch später im Berufsleben profitieren.
„Versuchen Sie zu schauen, was es hier gibt“, rät Holger Naumann den Studenten
Holger Naumann, als Vertreter des Landrats, empfahl den jungen Leute, nicht jedes Wochenende nach Hause zu fahren, sondern auch die Stadt und die Region kennenzulernen. „Versuchen Sie zu schauen, was es hier gibt.“ Und er ermunterte sie, sich vor Ort auch einzubringen.
Bevor die Studienanfänger denn auch endlich richtig feiern konnten, sollten sie nicht nur ihre Erwartungen ans Studium auf vorbereitete Kärtchen schreiben, sondern bekamen auch Tipps von Studenten mit auf den Weg, die schon an der Hochschule studieren und die vorab gefragt worden waren.
Stefanie Jankowski und Daniel Michelis lasen einige vor, darunter witzige wie „Tragt eure Abi-Pullover“, aber auch ganz praktische: „Geht zu den Vorlesungen. Und passt auch auf“ oder „Ruhig bleiben“. Andere zielten mehr auf die Freizeit ab: „Bleibt nicht zu Hause! Geht raus!“
„Lassen Sie es heute richtig krachen!”, empfiehlt Sparkassen-Vorstand Hans-Michael Strube
Den besten Tipp des Abends zumindest aber hatte Gastredner Hans-Michael Strube, Vorstandsvorsitzender der Salzlandsparkasse: „Lassen Sie es heute richtig krachen! Morgen beginnt der Ernst des Lebens.“
Zumindest so ein bisschen krachen lassen wollten es auch Johannes Thiele, Alexandra Schlegel, Franzi Lehmann und Daniel Micklisch. Die vier beginnen in Strenzfeld ein Landwirtschaftsstudium. Besonders freue er sich auf die Semesterferien, sagte Johannes Thiele halb im Scherz.
Alle vier sagten unisono, sie freuten sich vor allem darauf, neue Leute kennen zu lernen und neue Erfahrungen zu sammeln.
Daniel Micklisch möchte sein Studium vor allem erfolgreich abschließen und hat auch noch einen ganz konkreten Wunsch: „Ich hoffe, dass die Prüfungen nicht zu schwer werden“, meint der 19-Jährige aus dem Kreis Potsdam-Mittelmark. Vielleicht sind ihm dabei zu gegebener Zeit ja seine ganz speziellen Superkräfte behilflich. (mz)