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Vorlesungen, Führungen Hochschule Anhalt in Bernburg: Am Sonnabend 11. Mai 2019 ist Hochschulinformationstag

Von Susanne Schlaikier 09.05.2019, 12:55
In Bernburg-Strenzfeld befindet sich neben der Hochschule Anhalt auch die Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (LLFG) - und nun auch die Geschäftsstelle des Bauernverbands Anhalt.
In Bernburg-Strenzfeld befindet sich neben der Hochschule Anhalt auch die Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (LLFG) - und nun auch die Geschäftsstelle des Bauernverbands Anhalt. Archiv/Pülicher

strenzfeld - Sie legen Steine auf, sie stechen feine Nadeln an bestimmte Körperstellen, sie machen Wickel und Umschläge mit Senf und Meerrettich -  Naturheilkundler müssen mit vielen Vorurteilen kämpfen und werden noch oft belächelt. Doch dass ihre Methoden durchaus sinnvoll sein können, davon ist Prof. Katja Kröller überzeugt.

Sie ist Studienfachberaterin an der Hochschule Anhalt und hat wesentlichen Anteil an dem neuen Bachelor-Studiengang „Naturheilkunde“, der im Wintersemester 2019/20 in Bernburg startet. Interessenten können sich zum Hochschulinformationstag, kurz HIT genannt, am Samstag, 11. Mai, ausgiebig über das neue Angebot informieren.

Bisher gebe es ein Konglomerat an Naturheilkunde-Angeboten, sagt Katja Kröller. „Wir wollen dem eine Struktur geben.“ Denn bisher gebe es keine staatliche Vorgabe für die Ausbildung der Heilpraktiker. Daher reifte die Idee für einen solchen Studiengang. Und es habe zuvor lediglich zwei private Hochschulen gegeben, die das angeboten haben, so Kröller.

Berufsbegleitendes Studium zum Heilpraktiker bündelt traditionelle und alternative Heilmethoden

Das berufsbegleitende Studium beinhaltet medizinische Grundlagen, wie Basisfertigkeiten, Innere Medizin und Notfallmedizin, methodische Kompetenzen, Kommunikation und Gesprächsführung sowie naturwissenschaftliche Naturheilverfahren: Dabei gehe es unter anderem um Ernährung, Pflanzenheilkunde oder auch traditionelle Chinesische Medizin, erläutert Katja Kröller.

Der kostenpflichtige Studiengang richte sich etwa an Bewerber, die nach ihrer Heilpraktikerausbildung noch einen akademischen Abschluss anhängen wollen. Sie würden sich das Wissen hauptsächlich im Selbststudium aneignen – die Unterlagen dafür stünden auf einer digitalen Plattform zur Verfügung – und nur an wenigen Tagen müssten die Studenten selbst an der Hochschule präsent sein, erläutert Kröller. Außerdem würden sie sich via „Webinar“, einer Art Seminar im virtuellen Klassenzimmer, austauschen.

Neue Bachelor-Studiengang „Recht und Steuern“

Ebenso vorgestellt wird zum HIT der neue Bachelor-Studiengang „Recht und Steuern“. Es handelt sich dabei um ein duales Studium, an dessen Ende die Absolventen nicht nur eine Ausbildung zum Rechtsanwalts- oder Steuerfachangestellten in der Tasche haben, sondern auch ihren akademischen Abschluss.

Wobei sie nach dem eigentlichen Berufsabschluss vor der Rechtsanwalts- bzw. Steuerberaterkammer noch drei Semester weiter studieren. „Am Ende bekommen die Ausbildungsbetriebe einen hoch qualifizierten Mitarbeiter“, betont Prof. Zümrüt Gülbay-Peischard, die den Studiengang zusammen mit Prof. Petra Sandner konzipiert hat.

Und dieser wiederum habe mit der qualitativ hochwertigen Ausbildung gute Aufstiegschancen. Das Studium sei ideal für junge Menschen, die noch nicht genau wüssten, ob sie lieber studieren oder eine Ausbildung machen wollen, sagt Gülbay-Peischard. Die bereit seien, kontinuierlich zu arbeiten und bereit seien für eine neue Wissenschaft. Bestenfalls seien sie breit aufgestellt in ihren Fähigkeiten.

Wechsel von Theorie und Praxis wirke positiv auf den Lernprozess

Der Vorteil des Studiums sei, dass die jungen Leute von Anfang an mit eingebunden wären in den Arbeitsalltag, da sie nur 14-tägig am Freitag und Samstag sowie eine Blockwoche pro Semester zu Vorlesungen an der Hochschule zusammenkommen, sagt Petra Sandner.

Sie würden mehr gefordert als „normale“ Auszubildende. Der stetige Wechsel aus Theorie und Praxis wirke sich sehr positiv auf den Lernprozess und den Wissenszuwachs der Studierenden aus, weiß Sandner. Denn dieses Konzept wird bereits im dualen Masterstudiengang Steuer- und Rechnungswesen an der Hochschule Anhalt praktiziert.

Letztlich profitieren nicht nur die jungen Leute von dem neuen Studiengang, sondern auch die Ausbildungsbetriebe. Denn auch in diesen Branchen gibt es große Nachwuchsprobleme. „Die Hälfte aller Kanzleien braucht in den nächsten zehn Jahren einen Nachfolger“, weiß Gülbay-Peischard.

Und wer möchte, kann nach dem Studium sogar noch seinen Master anhängen. „Den Absolventen stehen viele Möglichkeiten offen“, sagt Petra Sandner. Auch sie steht interessierten Besuchern zum Hochschulinformationstag Rede und Antwort. Der beginnt am 11. Mai um 10 Uhr in Strenzfeld.

Hochschulinformationstag wird um 10 Uhr in der Mwensa eröffnet

Erstmals steht dieses Mal nicht das Römer-Haus im Mittelpunkt der Veranstaltung, sondern die Mensa. „Die Mensa liegt etwas zentraler, sodass die Besucher kürzere Wege zu allen Gebäuden haben“, erläutert Hochschulsprecherin Bettina Kranhold.

Nach der Eröffnungsveranstaltung in der Mensa erwarten die Besucher Campusführungen, Schnuppervorlesungen, Feldrundfahrten und anderes mehr. Und natürlich stellen sich alle Studiengänge der Hochschule Anhalt am Standort Bernburg vor, ebenso die Naturschutzinitiative „Wurzelwerk“ und die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG). Ausländische Studenten sorgen für das leibliche Wohl und bieten unter anderem chinesische und indonesische Gerichte an. Dazu gibt es traditionelle Musik.(mz)

Hochschulpräsident Jörg Bagdahn (2.v. li.), Petra Sandner (Mitte) und Zümrüt Gülbay-Peischard (re.) haben die Kooperation mit Cornelia-Eva Lohse (li.) und Hilmar Speck (2.v.re.) von der Steuerberaterkammer besiegelt.
Hochschulpräsident Jörg Bagdahn (2.v. li.), Petra Sandner (Mitte) und Zümrüt Gülbay-Peischard (re.) haben die Kooperation mit Cornelia-Eva Lohse (li.) und Hilmar Speck (2.v.re.) von der Steuerberaterkammer besiegelt.
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