1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Sachsen-Anhalt
  6. >
  7. Cold Cases: Inga, Mariya, Yolanda und der Kistenmord - so steht es bei Sachsen-Anhalts wichtigsten Kriminalfällen

Ermittlungen in Cold Cases Inga, Mariya, Yolanda und der Kistenmord - so steht es bei Sachsen-Anhalts wichtigsten Kriminalfällen

Sie berühren, erschrecken und verunsichern: In Sachsen-Anhalt gibt es zahlreiche ungeklärte Kapitalverbrechen. Die MZ hat nachgehakt, wie bei den bekanntesten Fällen die Ermittlungen laufen.

Von Julius Lukas Aktualisiert: 20.01.2024, 11:47
Ungelöste Kriminalfälle: Der Kistenmord von Vockerode (oben links), der Tod von Yolanda K. (oben rechts), der Mord an Mariya N. (unten links) und die Suche nach Inga G. (unten rechts).
Ungelöste Kriminalfälle: Der Kistenmord von Vockerode (oben links), der Tod von Yolanda K. (oben rechts), der Mord an Mariya N. (unten links) und die Suche nach Inga G. (unten rechts). (Fotos: Polizei)

Halle/MZ. - Im Frühjahr 2023 kam es in Sachsen-Anhalt zu einer bedeutenden Weichenstellung in der Kriminalarbeit. Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) verkündete, dass das Land ein Cold-Case-Management einführen wolle. Gemeint sind damit ungelöste Kriminalfälle, die bis dato eher stiefmütterlich behandelt wurden. In der Regel schauen Polizei und Staatsanwaltschaft bei ausermittelten Mord- oder Vermisstenfällen nur in die Akten, wenn neue Hinweise auftauchen. Nun jedoch sollen ungeklärte Kapitalverbrechen noch einmal neu aufgerollt werden - von einer Ermittlergruppe, die zuvor mit dem Fall nie etwas zu tun hatten.

Angestoßen wurde diese Änderung durch neue Erkenntnisse und Ansätze im Fall Inga G. Die Fünfjährige ist seit 2015 spurlos verschwunden. 2019 wurde der Fall offiziell eingestellt und damit zum Cold Case. Für Ingas Familie, die seit über acht Jahren nicht weiß, wo das Mädchen ist, blieben allerdings viele Fragen offen. Steffen Tzschoppe, der Anwalt von Ingas Bruder, präsentierte im Februar 2023 eine Reihe von möglicherweise vernachlässigten Spuren sowie Ungereimtheiten bei der Ermittlungsarbeit. Diese waren auch im Landtag Thema. Als Reaktion darauf beschloss Tamara Zieschang, das Cold-Case-Management einzuführen, das neue Ermittlungsansätze liefern soll. Zum Start wurden drei Fälle ausgewählt, die nun von Kriminalisten einer anderen Polizeiinspektion untersucht werden: das Verschwinden von Inga G., der Mord an der Studentin Mariya N. 2014 sowie der 2016 an der Elbe aufgefundene Tote in der Kiste.

Ingas Mutter Viktoria Gehricke weiß seit über acht Jahren nicht, was mit ihrer Tochter geschehen ist.
Ingas Mutter Viktoria Gehricke weiß seit über acht Jahren nicht, was mit ihrer Tochter geschehen ist.
(Foto: Inga-Suche.de)

Seit dem Beschluss, die alten Fälle noch einmal unter die Lupe zu nehmen, sind mehrere Monate vergangen. Etwa gleichlang wird auch in einem weiteren für Sachsen-Anhalt bedeutenden Todesfall ermittelt. Ende Februar 2023 fanden Passanten in einem Wald bei Freyburg (Burgenlandkreis) die menschlichen Überreste der seit 2019 vermissten Yolanda K. Die Umstände des Todes der Studentin aus Leipzig sind mysteriös.

Wie die Ermittlungen in diesem und den drei Cold Cases laufen, hat die MZ bei den zuständigen Stellen erfragt: