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Nach Tod eines Schülers Nach Tod eines Schülers: Jugendliche setzen mit Konzert Zeichen gegen Gewalt

Von Dieter Maertins 28.09.2004, 20:39
Das Gebäude der Sekundarschule IV in Wolfen, wo am 8. September 2004 ein 16-jähriger Junge von einem ehemaligen Mitschüler zusammengeschlagen worden war und an den schweren Verletzungen gestorben ist. (Foto: dpa)
Das Gebäude der Sekundarschule IV in Wolfen, wo am 8. September 2004 ein 16-jähriger Junge von einem ehemaligen Mitschüler zusammengeschlagen worden war und an den schweren Verletzungen gestorben ist. (Foto: dpa) dpa

Wolfen/MZ. - Am 9. September wurde auf dem Hof einer Schule in Wolfen (Kreis Bitterfeld) ein 16-jähriger Schüler von einem 18-Jährigenderart brutal zusammengeschlagen, dass er im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlag. Nun wollen Freunde des Toten am 2.Oktober ein Zeichen gegen Gewalt setzen und die Familie des Toten unterstützen.

"René war unser Freund",sagt Tom Wessel. Und Sven Dommert nickt heftig.Beide können das Geschehen vom 9. Septembernoch immer nicht fassen. Und beide sind sicheinig: Sie wollen ein Zeichen setzen gegenHass und Intoleranz. So engagieren sie sichfür ein Konzert "Rock gegen Gewalt".

Mit ihrem Anliegen stießen die jungen Leutein der Musikerszene, in der Stadt Wolfen undbei Privatleuten auf große Resonanz. VierBands werden am 2. Oktober in der Wolfener Fuhneaue zu sehen und zu hören sein. Wie MarkoRoye vom Wolfener Verein Künstlerische Talentförderunggestern mitteilte, wird auch Eric Fish vonder Berliner Band Subway to Sally dabei seien.Der Löwenanteil des Erlöses - Eintritt dreiEuro - soll der Familie des getöteten 16-jährigenWolfeners zukommen, so Roye.

"Ich finde die Idee einfach Klasse. Undich meine außerdem, dass man die jungen Leutenicht allein lassen darf", sagt Gerald Büchner.Allein Betroffenheit zu zeigen, reiche nicht.Und so tat er sich mit Frank Richter zusammen,um zu helfen, Hass und Gewalt Einhalt zu bieten.Büchner besorgte mit Hilfe der GewerkschaftBergbau, Chemie, Energie 500 T-Shirts. Richter,Chef einer Werbefirma in Raguhn, sorgte dafür,dass sie mit dem Aufdruck "Wider Gewalt" versehenwurden. Sie sollen beim Rockkonzert für zehnEuro das Stück angeboten werden.

Der Verkaufserlös solle dazu dienen, den Einsatzeines Sozialarbeiters in Wolfen mit zu finanzieren,kündigte Richter an. Im gesamten Kreis Bitterfeldgibt es derzeit nur zwei Sozialarbeiter.

Unterdessen hat sich der Präsident der EvangelischenLandeskirche Anhalts, Helge Klassohn, dafürausgesprochen, verstärkt gegen Gewalt aufSchulhöfen vorzugehen. Sie müsse eingedämmtund überwunden werden, forderte er.

Das Konzert beginnt am 2. Oktober um19 Uhr. Es spielen WK 7, Vitamin B, Impactund Draist Avagnon.