1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zeitz
  6. >
  7. Zeitzer Kampfsportler helfen, Blutkonserven zu füllen

Zeitzer Kampfsportler helfen, Blutkonserven zu füllen

Von TORSTEN GERBANK 03.08.2009, 16:43

ZEITZ/MZ. - Sie schmieren Fettschnitten und Brötchen, sie richten Teller mit Gebäck her oder garnieren mit Gurken. Es ist Blutspende beim Verein Kampfkunst Allstyle in der Altenburger Straße von Zeitz. So wie am jüngsten Freitag.

Da kamen zwischen 16 und 20 Uhr 62 Besucher in das Trainingszentrum, nicht um Kampfsport zu treiben, sondern um Lebenssaft zu geben. Zum fünften Mal hatte der Verein zur Spende aufgerufen und die Trainingsmatten aus dem Übungsraum geräumt, damit der Blutspendedienst Dessau des Deutschen Roten Kreuzes dort seine Liegen aufbauen konnte. "Wir sind ein gemeinnütziger Verein mit sozialem Engagement und wir möchten helfen", begründete Vereinsmitglied Hildegard Salzmann, warum die Allstyle-Kämpfer dreimal im Jahr zur Blutspende aufrufen. Und damit auch recht viele Menschen Lebenssaft geben, lässt der Verein auch seine Kontakte spielen. Denn laut Salzmann haben die Kämpfer aus der Altenburger Straße viele Beziehungen zu anderen Vereinen, zu Feuerwehren, Tanzgruppen oder Kapellen. Sie werden gezielt angesprochen und zur Spende eingeladen. Deshalb sind Freitag zum Beispiel Bettina Hertel (43), Anke Seyfarth (39) und Sven Hertel (37) aus Osterfeld gekommen. Die Geschwister gehören der freiwilligen Feuerwehr der Kleinstadt an. Und sind in zwei Fällen gestandene Blutspender. Bettina Hertel gab zum 39. Mal etwas vom besonderen Saft. "Weil ich anderen helfen möchte", sagte sie, während ihr Schwester Claudia Schestow die Kanüle legt. "Tut nicht weh", so Bettina Hertel. Anke Seyfarth hätte Freitag zum 26. Mal Blut gegeben, durfte aber nicht. Weil sie nach einem Zeckenbiss Antibiotika schlucken muss. "Es ärgert mich, dass ich nicht spenden kann", sagte Anke Seyfarth. Ändern konnte es die Frau aus Osterfeld nicht. Bruder Sven hingegen durfte einen halben Liter Blut geben. Zuletzt hatte er 1994 gespendet, damals war er bei der Bundeswehr. Warum er nach so langer Zeit wieder einmal spendete? "Ich war zu Hause und hatte Zeit", sagte der Mann. Außerdem arbeite er im internationalen Fernverkehr. Bei einem Unfall könne er selbst auch schnell mal in die Verlegenheit kommen, gespendetes Blut zu benötigen. Nach der Spende waren die drei Osterfelder wie alle anderen zum Spenderimbiss eingeladen. Der konnte mit Hilfe des Globus-Warenhauses in Theißen angerichtet werden.

Im Zeitzer Klinikum werden nach Aussage von Pressesprecherin Gabriele Mokosch im Durchschnitt pro Tag zehn Blutkonserven benötigt. Insgesamt muss das Haus täglich 30 Konserven vorhalten, passend für Patienten die geplant operiert werden, außerdem 50 sogenannte freie Konserven, die für unvorhergesehene Fälle zur Verfügung stehen müssen.

Informationen im Internet:

www.blutspende.de

www.allstyle-esv.de