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Grundschulen Grundschulen: Schüler fehlen in Droyßig und Kayna

Von karin grossmann 14.02.2013, 17:57

kayna/droyssig/MZ - Anke Neubauer holt ihren Sohn Max an der Grundschule Kayna ab. Der besucht hier schon die 4. Klasse. Sie wohnt zwar in Ossig, habe aber eine Ausnahmegenehmigung, dass Max die Grundschule in Kayna, weil sie hier ihren Arbeitsplatz hat, nutzen darf. Zwar besucht er im nächsten Jahr ein Gymnasium. Trotzdem will sie nicht, dass die Schule in Kayna geschlossen wird. „Es ist doch eine frisch energetisch sanierte Schule“, sagt sie, „mein Sohn lernt gern in diesem Gebäude.“ Hier passt das Umfeld der Grundschule, sagt sie, zeigt auf die neue Kindertagesstätte und verweist darauf, dass es in Kayna viele Schwangere gibt. Der Nachwuchs wächst, die Kinder wollen diese Grundschule besuchen.

Vater Karsten Langner holt Sohn Kevin aus der 3. Klasse ab. „Die Grundschule soll bleiben“, sagt er. Weil die Gemeinde viel Geld ins Haus investiert hat und die Kinder die Lehrer, die sie unterrichten, mögen. Oma Brigitte Wilfling holt die Enkelin Ina Riegner (3. Klasse). Sie ist empört, dass die Schule geschlossen werden soll. Es geht doch nicht nur um Schülerzahlen und weil es zu wenig Lehrer in Sachsen-Anhalt gibt. Notfalls könne man auch aus zwei Klassen eine machen, das habe sie in ihrer Kindheit erlebt. Das hat geklappt.

Kaynas Ortsbürgermeisterin Margarete Späte (CDU) kann sich nicht vorstellen, dass die Grundschule geschlossen wird. „Ich habe die Verordnung des Ministers noch nicht in der Hand“, sagt sie. Wenn die Kinder in die Grundschule nach Zeitz fahren müssen, kostet das das Land aber Fahrtkosten. „Für die Kindertagesstätten haben die Eltern die Wahlfreiheit“ sagt sie. Doch die haben Hortbetreuung für die Grundschüler übernommen. Ob Kayna als Außenstelle der Stadt Zeitz genehmigt wird, weiß sie nicht. Aber einen Lehrermangel gibt hier nicht. Manche Kaynaer Lehrer arbeiten auch in Rehmsdorf.

Kayna ist für die Fachbereichsleiterin für Schulen der Stadt Zeitz, Sabine Langenberg, ein Bildungsstandort im Süden der Stadt und soll so bleiben. Dort wird es in den nächsten Jahren auch mehr Einschulungen geben. Sie hätte sich gewünscht, dass die Verordnung in den Kommunen vorher besprochen wurde, ehe die Landesregierung für die Schülerzahlen abstimmt. Bis jetzt liegen die Unterlagen noch nicht vor. Doch beim nächsten Bildungsausschuss soll das in Zeitz besprochen werden. „Mit dem Thema befasst sich aber auch noch der Städte- und Gemeindebund des Landes“, sagt sie. Ob dieser Rechtswege sucht und ein Klage einreicht, hält sie für möglich.

„Die Landesregierung schließt selbst keine Grundschulen, sie legt nur die Rahmenbedingungen für die Grundschullandschaft fest“, so der Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule Droyßig, Andreas Reißmann. Das müssen dann die Träger der Schulen, die Kommunen machen. Dem Land gehe es nicht um die Qualität oder die Quantität der Schülerzahlen, Droyßig hat 55. Doch die Verbandsgemeinde Droyßiger-Zeitzer Forst hat immer feste Einzugsbezirke. Schüler aus Droyßig, Weißenborn und Stolzenhain und sechs Fahrschüler nutzen die kurzen Wege für kurze Beine. Die Droyßiger Schule ist mit zehn modernen Klassenzimmern ausgestattet. Sie könnte zweizügig genutzt werden.