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Nach Notstand im Januar Grippezeit in Sachsen-Anhalt: So rüstet sich das Klinikum Zeitz für die neue Grippewelle

Von Angelika Andräs 06.10.2017, 12:10
Schwester Petra Stark bereitet die Impfung der Mitarbeiter vor.
Schwester Petra Stark bereitet die Impfung der Mitarbeiter vor. Hartmut Krimmer

Zeitz - Ist das Zeitzer Krankenhaus auf die Grippewelle vorbereitet? „Wir tun alles, was wir vorab tun können“, sagt Marika Hesse, Referentin des Geschäftsführers der Klinikum Burgenlandkreis GmbH, zu der das Zeitzer Haus gehört, „und ich denke, wir sind nach Kräften gerüstet.“

Regen, Nebel, es wird kälter. Und die Gefahr an einem Schnupfen, Infekt oder gar der Grippe zu erkranken, steigt, wie jedes Jahr um diese Zeit. Hausärzte bieten die Grippeimpfung an. Doch es wird sicher auch wieder schwere Erkrankungsfälle geben, die im Zeitzer Georgius-Agricola-Klinikum behandelt werden müssen.

Grippe-Vorsorge am Georgius-Agricola-Klinikum in Zeitz: Auch Mitarbeiter können sich impfen lassen

Man bereitet sich dort so gut wie möglich, darauf vor. „Die konkrete Situation können wir nicht vorhersehen“, sagt Hygieneärztin Ute Friedrich, „aber wir ergreifen Vorsorgemaßnahmen.“

So wird allen Mitarbeitern die Grippeimpfung angeboten, die der Betriebsarzt Hartmut Wurzbacher in den Sprechstunden vor Ort durchführt. Natürlich wird alles im Hygienebereich getan, was ja in einem Krankenhaus ohnehin eine entscheidende Rolle spielt. Nicht zuletzt ist man in der Rettungsstelle bestmöglich auf einen Patientenansturm vorbereitet.

Grippewelle brachte Klinikum in Zeitz im Januar in Notlage

Bei der letzten Grippewelle, die im Februar dieses Jahres ihren vorfristigen Höhepunkt fand, gab es massive Probleme. 241 schwere Influenza-Fälle wurden offiziell innerhalb von zwei Wochen im Burgenlandkreis gezählt. Da führte das Ansteigen der Patientenzahlen - unter anderem wegen Influenza und Folgeerkrankungen zusammen mit Urlaub und Erkrankungen von Mitarbeitern - im Zeitzer Klinikum zu einer Notsituation.

Gerade die Erkrankung von Mitarbeitern lässt sich nicht ausschließen. Wohl aber mit der Grippeschutzimpfung mindern. Und um einer Ansteckung vorzubeugen, kann jeder etwas tun.

Auch Handhygiene schützt vor Grippe

Die Hygieneärztin zeigt auf die Spender zur Händedesinfektion, die auf allen Etagen und natürlich auch unübersehbar am Eingang des Klinikums angebracht sind. „Hier kann jeder etwas tun, um sich auch vor einer Ansteckung mit Grippeviren zu schützen“, sagt Friedrich. Wobei die Händedesinfektion im Klinikum auch ohne nahende Grippewelle eine Selbstverständlichkeit sein sollte.

Wann sollte man mit einer Grippe zum Notarzt - und wann reicht der Hausarzt?

Markus Preußler, Leitender Oberarzt der Rettungsstelle, ist mit seinem Team auch darauf vorbereitet, dass die ohnehin schon stark frequentierte Notaufnahme in Zeiten der Grippe einen noch größeren Ansturm bewältigen muss.

Viele Patienten kommen tatsächlich mit Influenza - aber auch mit Infekten und Atemwegserkrankungen, die kein Notfall sind. Oft haben solche Patienten nicht einmal den notärztlichen Dienst der Hausärzte versucht. Besonders gefährdet von einem schweren Krankheitsverlauf sind ältere Menschen, chronisch Kranke und Schwangere. Hier empfiehlt die Ständige Impfkommission des staatlichen Robert-Koch-Instituts, sich nach Möglichkeit rechtzeitig impfen zu lassen. Treten aber gerade bei ihnen Grippebeschwerden auf, dann ist der Gang in die Notaufnahme gerechtfertigt.

Woran erkennt man eine Grippe?

Wie auch bei anderen Patienten, die schwere Symptome außerhalb der Sprechzeit ihres Hausarztes haben. Eine Grippe ist gekennzeichnet durch Fieber über 38 Grad und/oder Schüttelfrost. „Sie beginnt akut, die Symptome treten also in einem kurzen Zeitraum sehr schnell und heftig auf“, sagt Preußler. Meist kommen noch sehr schnell Husten und/oder Luftnot sowie Muskel-/Glieder- oder Kopfschmerzen hinzu. (mz)