Influenza-Welle Grippewelle in Sachsen-Anhalt: Grippe füllt Notaufnahme in Zeitz
Zeitz - Die Grippewelle hat Deutschland fest im Griff. Und schnell wird auch von Grippe gesprochen, wenn die Nase dicht ist, Husten quält, der Kopf schmerzt und gar noch Fieber dazukommt. Patienten, bei denen solche Symptome nach den regulären Öffnungszeiten ihre Hausarztes auftreten, machen sich dann oft auf den Weg in die Notaufnahme.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass wirklich alle richtige Notfälle waren“, schildert eine MZ-Leserin, die eine Verwandte in die Notaufnahme des Georgius-Agricola-Klinikums gebracht hatte, „ich kam mir vor, wie in einem ,normalen’ Wartezimmer.“ Entsprechend voll sei es gewesen. „Ich kann es nur loben, wie freundlich alle Mitarbeiter geblieben sind und sich um jeden gekümmert haben.“
Oberarzt vom Klinikum Zeitz appeliert an Patienten
Darin sehen die Ärzte und Schwestern natürlich ihre Aufgabe. Aber es wird ihnen nicht immer leicht gemacht. „Wir schicken natürlich niemanden weg, wir helfen, aber wir müssen ständig einsatzbereit und auf alles, vor allem auf wirkliche Notfälle, vorbereitet sein“, sagt der leitende Oberarzt Markus Preußler. Er und sein Team brauchen die Zeit für die wirklich schweren Notfälle, appelliert er an Patienten, die ebenso gut bei ihrem Hausarzt behandelt werden oder den hausärztlichen Notdienst nutzen könnten.
Bis zu 20.000 Patienten werden jedes Jahr allein in der Notaufnahme des Zeitzer Georgius-Agricola-Klinikums versorgt. Während einer Grippewelle, wo automatisch mehr Krankheitsfälle auftreten, kommen natürlich besonders viele Patienten mit Influenza - aber auch mit Infekten und Atemwegserkrankungen, die keiner Behandlung in der Rettungsstelle des Klinikums bedürfen. Kurz gesagt: Nicht alle sind Notfallpatienten.
Viele Patienten suchen die Rettungsstelle beziehungsweise die Notaufnahme des Klinikums Zeitz auf
Viele suchen die Rettungsstelle beziehungsweise die Notaufnahme des Klinikums auf, ohne dass sie erst einmal den notärztlichen Dienst der Hausärzte versucht haben. Das führt zu langen Wartezeiten, behindert die eigentliche Arbeit, nämlich Hilfe bei Unfällen und schweren Notfällen zu leisten und belastet das Team der Rettungsstelle, das ohnehin im Schichtdienst 24 Stunden am Tag für die Menschen da ist.
Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) weist deshalb immer wieder auf die zentrale Rufnummer 116117 hin. Besonders in Zeiten wie diesen, während einer Grippewelle also. Dabei liegt die Zahl der Anrufe im Burgenlandkreis schon leicht über dem Durchschnitt für Sachsen-Anhalt. Für den Bereich Zeitz ist immer ein Bereitschaftsarzt mit Fahrzeug und Fahrer eingeteilt.
Laut Bernd Franke, Pressesprecher der KVSA, könne man von Wartezeiten unter einer Stunde ausgehen. Funktioniere es einmal nicht, sei die Wartezeit deutlich länger oder gebe es andere Probleme, so nimmt die Kassenärztliche Vereinigung diese Hinweise entgegen, um sie zu prüfen und solche Vorkommnisse künftig zu vermeiden.
Kassenärztliche Vereinigung, Telefon 0391/6276000, [email protected] (mz)