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Federchen machen warm im Bett und Spaß in der Runde

Von Maria Barsi 10.02.2005, 18:56

Nißma/MZ. - Den ganzen Nachmittag bis zum Abend wollen sie die Federn von 22 Weihnachtsgänsen schleißen. "Wir hatten aber dieses Jahr selber nur zehn", seufzt Gastgeberin Jutta Weber. "Zwölf hatten wir", stellt ihr Mann Dieter richtig. Er weiß es besser, denn er ist Herr über alles Getier auf dem Grundstück in der Schulstraße. Das sind außer Gänsen und Enten zwei Hunde, vier Katzen, drei hochtragende Schafe, ein Schafsbock, ein "paar 30 Hühner und ein paar Kaninchen".

Nächste Woche kommen noch zwei Läuferschweine dazu, damit es zum Federschleißen im nächsten Jahr auch wieder deftiges Hausgeschlachtenes mit Bowle geben kann. "Wir warten schon im Sommer wieder aufs Federnschleißen, weil wir da so schön zusammenhocken, klönen und schwatzen", sagt Jutta Schmidt. Dabei geht Federnschleißen mächtig auf die Fingergelenke und aufs Kreuz. Und warum rupfen Männer keine Federn? Weil sie keine Geduld haben, sagt Marga Krug. Das stimmt, meint Barbara Kügler, bloß der Dieter Weber sei in diesem Punkt die löbliche Ausnahme. "Wenn der die Gänse rupft", sagt sie, "dann könnte man die gleich in die Pfanne legen, so glatt sind sie."

Dann ist Kaffeezeit. Jutta Weber hat Krümel-, Stachelbeer- und Johannisbeerkuchen gebacken. Doch bevor man sich dem Genuss hingibt, fragt Marga Krug lieber nach: "He, Dieter, machst du wieder Gänse?" Die Antwort: "Na, aber hej!" Und das sagt alles.