Burgenlandkreis: Burgenlandkreis: Schlümpfe unter den Narren

WITTGENDORF/MZ. - Kein Wunder, denn Heilmann hat in den vergangenen 30 Jahren schon so ziemlich alles miterlebt, was es im Karneval geben kann. Man müsse vor einer Show nur die nötige Ruhe bewahren, sagte er. Drei Jahrzehnte existiert der CCW jetzt schon. Einen Grund zum Feiern sahen die Närrinnen und Narren deshalb noch lange nicht.

"Wir machen nichts Besonderes zum Jubiläum. Hier ist alles wie immer", erklärte der Präsident kurz vor Beginn der knapp zweieinhalbstündigen Show vor ausverkauftem Haus im Saal der Wittgendorfer Gaststätte. Trotz allem lohnte sich der Besuch der Veranstaltung allemal. Zu erleben gab es für die knapp 150 Zuschauer ein buntes Spektakel aus Sketchen, Show und Tanz. Bei der Ausgestaltung des Programms waren alle Mitglieder des Vereins voll involviert, wie Heilmann weiter erzählte. "Das geht nicht anders. Wir sind ein kleiner Verein, und da müssen alle mit anpacken. Auch in doppelter oder dreifacher Funktion." In der Tat ist es erstaunlich, was die 55 Aktiven des CCW Jahr für Jahr auf die Bühne zaubern. Die einzelnen Teile des Programms entstehen dabei zunächst innerhalb der Gruppen und sind bis zuletzt ein streng gehütetes Geheimnis.

Sie werden einstudiert und ausgefeilt, bis sie dann zur großen Generalprobe erstmals zusammen aufgeführt werden. Günther Heilmann: "Wenn wir alles gesehen haben, setzen wir uns alle zusammen und schauen, wie wir das Programm am besten gestalten. Es soll ja nicht am Ende langweilig werden oder das Beste schon am Anfang kommen."

Langeweile kam zumindest am Sonnabend im Publikum nicht auf. "Wir sind jedes Jahr hier, weil es uns so gefällt", sagte etwa Yvonne Braune. Im Saal fiel sie mit ihrer Kostümierung schon von weitem auf. Und nicht nur sie. Denn zusammen mit zwei ihrer Begleiterinnen an diesem Abend war Yvonne Braune blau angemalt und hatte eine weiße Zipfelmütze auf. "Wir dachten uns, wir gehen heute mal als Schlümpfe. Das ist einmal etwas anderes." Dass im Freundeskreis gemeinsam gegrübelt wird, wie man sich zum Fasching anzieht, sei normal. Yvonne Braune: "Wir verkleiden uns nun mal gerne und machen uns jedes Mal Gedanken. Es muss ja schließlich alles passen." Wie das Kostüm im kommenden Jahr aussehen wird, das stehe noch nicht fest, aber ein paar Ideen hätten sie schon im Hinterkopf. Nach fast zweieinhalb Stunden neigte sich am Sonnabend ein abwechslungsreiches Programm in Wittgendorf dem Ende zu. Traditioneller Höhepunkt und großes Finale war das Männerballett. Als Schafe verkleidet, holten die Herren des Vereins unter großem Jubel noch einmal alles heraus und sorgten dafür, dass der Abend beim Publikum in bester Erinnerung blieb.