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Wittenberg Wittenberg: Neugierige Senioren

Von KARINA BLÜTHGEN 20.09.2011, 17:02

WITTENBERG/MZ. - Mit 66 Jahren fängt bekanntlich das Leben an. Ob das auch auf eine Wohlfahrtsorganisation zutrifft, können wohl nur deren Mitglieder selbst beantworten. Gelegenheit zum Fragen stellen hatten Besucher bei der Volkssolidarität in Wittenberg, und Informationen beim Tag der offenen Tür gab es reichlich. Aus den Aktivitäten der sechs Wittenberger Ortsgruppen mit etwa 500 Mitgliedern und der vielen Interessengruppen wusste Christa Reichmann zu berichten.

Sie ist eines von sechs Mitgliedern der im Februar vorigen Jahres gegründeten Gruppe "Öffentlichkeitsarbeit". "Wir wollen mehr und gezielter informieren, was die Volkssolidarität macht", sagte sie und verwies auf umfangreiche Veranstaltungspläne auf Papier und im Internet, die mehr zum Inhalt haben als Kaffee trinken und plaudern. Für Bewegung sorgen Gruppen wie Tai Chi, Tanzen und Sport. Wanderungen werden ebenso organisiert wie Buchlesungen. Und Kreative treffen sich zu Hand- und Keramikarbeiten oder pflegen den geselligen Gesang im Chor.

"Reichlich die Hälfte der Wittenberger Mitglieder kommt noch zu uns und nimmt an Veranstaltungen teil", so Dagmar Schwager, Geschäftsführerin des Regionalverbandes Elbe-Mulde, zu dem auch Wittenberg gehört. "Andere werden abgeholt. Und wer gar nicht mehr kommen kann, der wird regelmäßig besucht." Doch in dem Haus in der Rooseveltstraße findet sich mehr als nur die Begegnungsstätte der Senioren. Es gibt ein Büro für Sozialberatung, eine Sozialstation mit verschiedenen Angeboten und oben einen Jugendklub. Auch wenn es den Namen Mehrgenerationenhaus nicht offiziell trägt, im Prinzip ist es eins.

Viele neue Gesichter habe sie gesehen, sagte Dagmar Schwager beim Blick in die Runde. Neben jenen, die erstmals Kontakt suchten, waren auch Mitglieder aus anderen Orten da. Brigitte Köhler aus Bergwitz, rund 40 Mitglieder treffen sich dort monatlich, nutzte den Tag, um sich das Haus in Wittenberg anzusehen. "Ich war noch nie hier", bekannte sie. Es sei ja eine Menge los. Josef Jirasek, bekannt am Moderator in Sachen Straßenverkehr, nahm an diesem Tag Kontakt auf und bot seine Erfahrung für Info-Veranstaltungen an. Jirasek weiß um die Schwierigkeiten älterer Leute, etwa dem Überqueren von Ampeln mit kurzen Schaltphasen, und berät zu richtigem Verhalten.

Und während die Mitglieder der Wittenberger Ortsgruppen Fragen beantworteten, machten die Skatspieler, was sie auch sonst tun. Nur die Zahl der Kiebitze dürfte höher gewesen sein als sonst.