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Einweihung in Thießen Einweihung in Thießen: Sand rinnt durch die Finger

Von Ute Otto 19.06.2014, 21:07
Es geht auch ohne Wasser: Kinder weihen das Spielgerät ein.
Es geht auch ohne Wasser: Kinder weihen das Spielgerät ein. Klitzsch Lizenz

ThieSSEN/MZ - Nordwind fegt an diesem Donnerstagnachmittag über den Spielplatz der Thießener Kindertagesstätte „Rosselspatzen“. Zum Matschen, befinden die Erzieherinnen, ist es zu kalt. Aber das macht nichts: Der feine weiße Sand rieselt genau so gut wie Wasser durch Trichteröffnungen und Rinnen des neuen Spielgerätes, dessen Anschaffung die Wittenberger Sparkassenstiftung finanziert hat, ebenso wie die Sonnensegel über den anderen beiden Sandspielplätzen. Die sind auch ohne Sonne alles andere als unnütz: Sie können abgesenkt werden und schützen nach Feierabend den Sand vor Verunreinigungen.

Die Sparkassenstiftung zur Förderung gemeinnütziger Zwecke wurde 2007 gegründet, die Sparkasse hat dafür einen Sockelbetrag von zwei Millionen Euro geleistet. Bis Ende 2013 wurden laut Ludwig Rasp 144 Projekte mit insgesamt 940 000 Euro unterstützt. Ein dauerhaftes Projekt ist die Förderung der vom Verein „Kinderland sorglos“ organisierten Herbstferienfreizeit für Kinder aus sozial schwachen Familien des Landkreises Wittenberg im Kiez Friedrichsee.

4 200 Euro hat die Sparkassenstiftung gegeben. „Das ist Wahnsinn für unsere Kita“, sagt die Leiterin Elke Lutze. „Nicht nur die Erzieherinnen hatten mit den Tränen zu kämpfen, als sie die Summe erfuhren“, berichtet die Vorsitzende des Elternkuratoriums Juliane Schering. Sie hatte die Fördermittel bei der Stiftung beantragt. Deren Vorstand Ludwig Rasp deutete zwar an, dass die Bewilligung nicht ganz komplikationsfrei gewesen sei, aber dank der guten Kommunikation zwischen Elternkuratorium, der Stadt als Träger und der Stiftung sei nun alles zu einem guten Ende gelangt. „Für Kinder geben wir besonders gern“, so der Sparkassenvorstand.

Die „Rosselspatzen“ bedanken sich bei ihm, der Bürgermeisterin Doris Berlin (parteilos) und weiteren Vertretern der Stadt sowie bei den rührigen Eltern mit selbst gebastelten „Rosselspatzen“-Orden und Zeichnungen.

Mit 50 Kindern vom Krabbelalter bis zum Hort ist die Kita gut ausgelastet. Die Kinder sind in Thießen und umliegenden Orten zu Hause, dass Plätze an Kinder aus dem nur noch einen Katzensprung entfernten Ortsteilen von Dessau-Roßlau aufgenommen werden, sei absolute Ausnahme. Vorrang haben Kinder aus dem Coswiger Stadtgebiet, die Plätze sind gefragt.

Die alte Schule ist das Domizil der Thießener Kita. Der große Gruppenraum war das Klassenzimmer, im Obergeschoss des Backsteinbaus wohnten die Lehrer. Mittlerweile sind es schon die Urgroßeltern der Kinder, die sich daran noch erinnern können.