Straßen zu eng Neues Parkverbot verschärft Parkplatz-Mangel in der südlichen Innenstadt von Halle
Für Anwohner mit Auto in der südlichen Innenstadt von Halle dauert die Suche nach einem Parkplatz oft lange. Die engen Straßen des Gründerzeitviertels sind meist restlos zugestellt. Ein zusätzliches Halteverbot verschärft die Situation weiter – doch die Stadt hatte keine andere Wahl.
Halle (Saale)/DUR. – Ein zusätzliches Verbot verschärft den Parkplatzmangel in der Südlichen Innenstadt von Halle. Seit Anfang Mai ist eine Straßenseite der Rudolf-Haym-Straße zwischen Thomasiusstraße und Südstraße für parkende Autos tabu. Vor allem wer abends einen Stellplatz braucht, hat nun ein noch größeres Problem.
Das als Johannesviertel bekannte Gründerzeit-Gebiet zwischen Willy-Brandt-Straße, Liebenauer Straße, Johanneskirche und Turmstraße bietet zwar jede Menge Wohnungen, aber nur wenig Platz für Autos. Und um die wenigen Stellflächen konkurrieren Anwohner mit Besuchern, Firmenautos und den allgegenwärtigen Hausmeister-Transportern. Verschärfend kommt hinzu, dass nahezu auf jeder Straße einmal pro Woche Halteverbote für Stadtreinigung oder Müllabfuhr gelten.
Neues Parkverbot im Johannesviertel in Halle - Anwohner mit Auto sind genervt
Umso entsetzter waren viele Bewohner, als die Stadt in der Rudolf-Haym-Straße nun ein Parkverbot anordnete. Doch die Stadt hatte keine Wahl. Für beidseitiges Parken ist die Straße zu schmal. Drei Meter Durchfahrtsbreite sind nötig, stehen sich zwei SUV oder Transporter gegenüber, schrumpft der Platz hier auf weniger als 2,70 Meter.
Der Trend zu Kleinbussen und SUV habe zu einer deutlichen Verschärfung des Problems geführt, teilt die Stadt Halle auf Anfrage mit. Tatsächlich gab es hier bereits in der Vergangenheit immer wieder Probleme. Für die Müllabfuhr galt zwar ein spezielles Halteverbot. Das wurde aber regelmäßig ignoriert, sodass die Mitarbeiter der Stadtreinigung nicht vorwärtskamen und zeitaufwändig auf Abschleppdienst oder Fahrer warten mussten.
Nach einer Woche Gnadenfrist: Ordnungsamt verteilt in der Südlichen Innenstadt jede Menge Knöllchen
In der ersten Woche Parkverbot habe das Ordnungsamt noch Info-Kärtchen an die Autos gesteckt. Seit dem 7. Mai gibt es aber Knöllchen – und das aktuell nahezu täglich. Denn bisher wird das Parkverbot regelmäßig ignoriert.
Die Stadtverwaltung habe den öffentlichen Parkraum in weiten Teilen des Stadtgebiets in der Vergangenheit bereits auf das maximal mögliche und verträgliche Maß ausgedehnt, teilt die Stadtverwaltung mit. Der Ärger der Anwohner sei nachvollziehbar. „Im vorliegenden Fall überwiegen aber ganz eindeutig Belange der Sicherheit“, so die Stadt weiter.
Parkplatz-Not in Halle: Kommt 2025 eine Anwohner-Parkzone?
Eine Verbesserung der Lage ist frühestens im kommenden Jahr zu erwarten. Die Stadt hat nach eigenen Angaben ein Parkraumkonzept für das Johannesviertel erstellen lassen, über das demnächst der Stadtrat entscheiden soll. Das könnte ab 2025 den Parkdruck und den damit verbundenen Park-Such-Verkehr im Viertel senken.
Allerdings kann die Stadtverwaltung auch nicht ausschließen, dass künftig auch an weiteren Straßen zusätzliche Parkverbote nötig sind. Vor allem die Beyschlagstraße könnte davon betroffen sein. Hier ist es jetzt schon regelmäßig eng, wenn Autofahrer schlampig einparken. Doch die Straße ist an der Stelle ein bisschen breiter. Zwischen zwei großen Autos sind hier immerhin 3,30 Meter Platz.