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AfD-Kundgebung in Wittenberg AfD-Kundgebung in Wittenberg: Polizei hat zwei Demos im Griff

03.09.2018, 11:32
Bundestagsabgeordneter Andreas Mrosek (AFD) spricht auf dem Wittenberger Marktplatz.
Bundestagsabgeordneter Andreas Mrosek (AFD) spricht auf dem Wittenberger Marktplatz. Baumbach

Wittenberg - 300 Menschen - das ist die offizielle Zahl der Polizei - haben am Samstagnachmittag auf dem Wittenberger Marktplatz bei einer Kundgebung der Alternative für Deutschland (AfD) „Ja zu Deutschland“ gesagt. Auf einer Gegendemo in der Schloßstraße kündigten laut Polizei 60 Teilnehmer - vor allem jungen Menschen - an, dass sie „Nazis in der Stadt keinen Fußbreit Platz“ gönnen. Dazu wird Musik gespielt und Transparente in die Höhe gehalten.

Auf dem Markt kritisierten mehrerer AfD-Redner aus der Bundes- und Landesebene die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung. Und es gab lautstarke „Merkel-muss-weg“-Rufe. Dirk Hoffmann, Kreischef der AfD und Organisator der Demo, verweist auf die Ereignisse von Chemnitz und zieht eine Parallele zu Wittenberg. Auch hier sei - im September 2017 - ein junger Mann von einem Flüchtling getötet worden. Hoffmann sieht es dabei als einen Verdienst seiner Partei an, dass es in dem Fall noch Ermittlungen gebe.

Tatsächlich ist die Dessauer Staatsanwaltschaft unmittelbar nach der Tragödie zumindest in einer Presseerklärung von einer Notwehr-Situation ausgegangen. Bisher wurden für die Behauptung der Behörde noch keine Beweise geliefert. Inzwischen leitet das Verfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung mit Todesfolge die Magdeburger Staatsanwaltschaft. „Die Ermittlungen dauern noch an“, sagt dazu Pressesprecher Frank Baumgarten auf MZ-Anfrage.

Die Polizei hat am Samstag beide Demos mit einem Großaufgebot von Beamten im Griff. „Es gab keine besonderen Vorkommnisse“, zieht die Polizeidirektion in Dessau auf MZ-Anfrage eine Kurzbilanz. Es wurde am Samstag in der Region Wittenberg auch kein Fußballspiel abgesagt. (mz)