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Teuchern Teuchern: Manfred Gießler ist nun Museumsdirektor

Von Andrea Hamann 29.09.2012, 12:57
Eröffnung der Heimatstube «Grüner Baum in Teuchern» mit dem Bürgermeister Puschendorf und dem Vorsitzenden des Heimatverein Manfred Gießler. (Foto: Peter Lisker)
Eröffnung der Heimatstube «Grüner Baum in Teuchern» mit dem Bürgermeister Puschendorf und dem Vorsitzenden des Heimatverein Manfred Gießler. (Foto: Peter Lisker) NGEN

Teuchern/MZ. - Der Vorsitzende des Teucherner Heimatvereines, Manfred Gießler, ist am Sonnabend zum Museumsdirektor aufgestiegen. An diesem Tag wird diese Einrichtung ihrer Bestimmung übergeben. "Ein bisschen stolz bin ich schon", gibt der Mann zu. Er schaut sich die frisch tapezierten weißen Wände und die abgeschliffenen Holztüren an und betritt nacheinander die zwölf Räume. Es ist nicht mehr zu erkennen, dass es sich vor fünf Jahren noch um ein von Schimmel befallenes marodes Gebäude gehandelt hat. In den freundlich gestalteten Zimmern ist nun eine Zeitreise 6 000 Jahre zurück und wieder in die Gegenwart möglich. Sauber aufgereiht liegen in den Glasvitrinen Steinbeile und Steinhacken aus der Jungsteinzeit. Es handelt sich um eine Dauerleihgabe des Schlosses Moritzburg in Zeitz. "Das sind Teucherner Zeichen", sagt Gießler und verweist darauf, dass die Fundstücke bei Teuchern ausgegraben worden sind. Damit nicht genug. "Das Amt für Archäologie in Halle will auch noch etwas beisteuern", freut sich Gießler.

Es gibt auch ein Modell, welches Teuchern und seine Umgebung vor 900 Jahren darstellt. Gebaut wurde es von Schülern des damaligen Teucherner Gymnasiums. "Das zeigt, dass wir bereits seit fünf Jahren auf das heutige Ereignis hingearbeitet haben", sagt der frisch gebackene Museumsdirektor und betritt das Spielzimmer. Puppenstuben stehen neben Schaukelpferd und Teddy aus DDR-Zeiten. An der Wand hängt ein Bild auf dem spielende Kinder abgebildet sind. Es hat Symbolcharakter. "Wir wollen die Kinder mit einbeziehen", sagt Gießler. Es solle den Jungen und Mädchen nahe gebracht werden, wie sich ihre Vorfahren die Zeit vertrieben. Das Museum soll ein kulturelles Zentrum werden. Generationen und Vereine sollen integriert werden. Denn die Ziele seien bei allen gleich: Es solle etwas für die Bürger getan werden. Aber auch die Probleme seien die gleichen: Keiner habe Geld, so Gießler. Alle sollen voneinander profitierten. Bürgermeister Frank Puschendorf (parteilos) nickt, verweist aber darauf, dass alle weiterhin die gleiche Unterstützung erfahren werden. Ein zentrales Thema ist auch die Schule. "Seit 1531 gab es in Teuchern Schulwesen", sagt Gießler. Er selbst sei, als in Teuchern die Schule geschlossen wurde, in Container gekrabbelt und habe weggeworfene Materialien wieder herausgeholt. Alles mit Blick auf diesen Sonnabend.

Davon bekommt an diesem Tag Kurt Bauerfeind nichts mit. Vertieft schaut der 77-Jährige in die ausgelegten Chroniken. "Teuchern ist Mittelpunkt der Einheitsgemeinde. Da gehört ein Museum einfach dazu", sagt der Mann. "Teuchern ist schön, ich möchte nicht woanders wohnen", fügt er hinzu und blättert weiter.