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Freibad in Lützen Freibad in Lützen: Ein Argument für eine attraktive und junge Stadt

Von Heike Riedel 23.07.2015, 17:27
Menschen suchen Erfrischung im Freibad.
Menschen suchen Erfrischung im Freibad. dpa/Symbol

Lützen - Die beachtliche Gästeschar zur jüngsten Sitzung des Hauptausschusses in Lützen hat ihr Ziel erreicht: Das Lützener Sommerbad wird im nächsten Jahr wieder geöffnet. Darin waren sich die sechs Ausschussmitglieder ganz unerwartet einig.

Der Fortbestand des Freibades stand auf der Tagesordnung, weil Betreiber Jörg Wiltschko der Stadt den Vertrag zu Ende dieses Jahres gekündigt hat. Zu den Gründen will er sich nicht äußern. Soll nun die Stadt die Betreibung übernehmen oder die Aufgabe neu ausschreiben oder das Bad schließen? Die Entscheidung steht an.

Die Stadt Lützen bezuschusst die Betreibung des Lützener Freibades jährlich mit mindestens 42 000 Euro, meist sogar noch mehr, wenn Reparaturen anfallen oder sogar ein neuer Abwasseranschluss geschaffen werden musste.

An warmen Tagen kommen bis zu 500 Gäste in die Anlage, die 1936 eröffnet wurde und nun modernisiert werden müsste. Für kleine Erneuerungen haben sich in der Vergangenheit auch Bürger mit Spenden eingesetzt.

Nach den Diskussionen der Vorjahre und angesichts der prekären Haushaltssituation von Lützen mussten die Bürger damit rechnen, dass die Gelegenheit zur Schließung beim Schopfe genommen würde. „Das darf nicht passieren“, nannte Albert Stoeffler (15) den Grund, warum er zur Ausschusssitzung gekommen war.

Mit ihm, Sophie Mende (15) und Georg Mende (8) sind junge Lützener dabei gewesen, die sich sonst weniger für solche Sitzungen interessieren. „Es war schrecklich“, sagte Stoeffler im Anschluss auch, „so trocken - und dass man nichts sagen durfte, war schlimm“. Am liebsten hätte er manchmal dazwischengerufen, gab er zu. Und doch sei es auch interessant gewesen zu hören, womit sich die Stadträte beschäftigen müssen, meinte Sophie Mende. „Da konnte man sogar lachen“, äußerte Georg Mende zu anderen Tagesordnungspunkten als das Schwimmbad.

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Mit Erleichterung haben nicht nur die Jugendlichen und ihre Eltern, sondern auch die anderen knapp 30 Gäste von Markus Berndt als Sprecher der Bürger für Ehrlichkeit und Gerechtigkeit vernommen, dass Wege gefunden werden sollen, das Bad zu erhalten. Besonders den Seniorinnen der Schwimmgruppe des Sportvereins Eintracht war aufgefallen, dass sich Berndt früher ganz anders geäußert hatte.

Die Stadt Lützen bezuschusst die Betreibung des Lützener Freibades jährlich mit mindestens 42 000 Euro, meist sogar noch mehr, wenn Reparaturen anfallen oder sogar ein neuer Abwasseranschluss geschaffen werden musste.

An warmen Tagen kommen bis zu 500 Gäste in die Anlage, die 1936 eröffnet wurde und nun modernisiert werden müsste. Für kleine Erneuerungen haben sich in der Vergangenheit auch Bürger mit Spenden eingesetzt.

Er blieb sich treu, indem er die Schließung nur als Privatperson favorisierte, aber im Namen seiner Fraktion die weitere Öffnung anstrebte. Da allerdings drängte er klar darauf, dass die Stadt ihre Ausgaben für das Freibad senken müsste, könne sie sich finanziell diese Einrichtung doch gar nicht mehr leisten. „Wir haben die Verantwortung für 9?000 Menschen; die alle haben das Recht auf einen vernünftigen Stadthaushalt“, mahnte er.

Er brachte auch die Gründung eines Vereins ins Spiel, damit nicht gewinnorientiert, sondern nur kostendeckend das Schwimmbad betrieben wird. „Es muss attraktiv bleiben“, setzte Christine Krößmann (Die Linke) dem Sparen Grenzen. Das Bad gehöre zu den Dingen, die für Neuansiedlungen ebenso wie die Schule ein Argument sind, waren sich die Stadträte über Fraktionsgrenzen hinweg einig. Um es zu modernisieren, sollte man auf Sponsorensuche gehen. Jetzt erst einmal müsse so schnell wie möglich eine Ausschreibung raus, um einen neuen Betreiber zu finden. Gelingt das nicht, soll die Stadt eine andere Lösung finden, damit das Bad weiter betrieben werden kann. (mz)