1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. Besucher dankten es mit Begeisterung: Wie der Internationale Museumstag in Mansfeld-Südharz gelaufen ist

EIL

Besucher dankten es mit Begeisterung Wie der Internationale Museumstag in Mansfeld-Südharz gelaufen ist

Museen des Landkreises Mansfeld-Südharz lockten mit freiem Eintritt und manche mit Sonderaktionen. Begeisterte Besucher wollen wieder kommen.

Von Steffi Rohland Aktualisiert: 23.05.2024, 10:13
Matthes und Sandra Gießler waren vom Programm im Spengler-Museum begeistert. Den selbst gebastelten Hut nahm Matthes mit nach Hause. Aber die anderen Hüte durften auch probiert werden.
Matthes und Sandra Gießler waren vom Programm im Spengler-Museum begeistert. Den selbst gebastelten Hut nahm Matthes mit nach Hause. Aber die anderen Hüte durften auch probiert werden. Foto: Steffi Rohland

Sangerhausen/MZ. - Die Bedenken mancher Organisatoren, dass der Internationale Museumstag in diesem Jahr durch das Pfingstfest ins Hintertreffen gelangen könnte, war unbegründet. Wie man vom Museumsverbund „Erlebniswelt Museen“ erfahren konnte, zieht man in den beteiligten Museen eine überwiegend positive Bilanz.

Den Schacht erobert

„Geradezu überrannt wurde das Bergbaumuseum Röhrigschacht Wettelrode“, teilt Mike Leske, Geschäftsführer der Erlebniswelt Museen mit. 335 Besucher kamen hierher, um sich an die Arbeit der Bergleute zu erinnern. Viele nutzten die Gelegenheit, sich den obertägigen Museumsbereich anzuschauen. Außerdem gab neun Seilfahrten in den Schacht.

Sonderaktion im Spengler-Museum

Sehr gut angenommen wurde das Sonderprogramm im Spengler-Museum und dem angeschlossenen Spenglerhaus in Sangerhausen. Hier gab es Sonderführungen in der Ausstellung über die Putzmacherin Anna Spengler. Nicht wenige Kinder nutzten die Gelegenheit, sich selbst als Putzmacher bei der Gestaltung von Hüten zu versuchen. So zum Beispiel der achtjährige Matthes aus Magdeburg, der mit seiner Mutti das Spenglermuseum besuchte. „Unseren Pfingstausflug hatten wir sowieso hierher geplant“, sagte Sandra Gießler. „Aber was hier zusätzlich geboten wird, ist schon toll.“ Matthes bastelte nicht nur einen Cowboyhut mit Antennen, sondern staunte auch über das Skelett des Steppenelefanten, das einst von Gustav Adolf Spengler mit Hilfe seiner Töchter aus der Edersleber Kiesgrube geholt wurde.

Wie die Familie Spengler einst wohnte, wurde den Besuchern im ehemaligen Wohnhaus, dem Memorialmuseum Spenglerhaus in der Hospitalstraße gezeigt. Hier kamen die Mitglieder des Sangerhäuser Geschichtsvereins sehr schnell mit den Besuchern ins Gespräch. „Viele Besucher haben sich an Anna und Emma erinnert“, berichtete Veronika Otto. Die Töchter des Museumsgründers Spengler lebten noch Jahrzehnte in ihrem Elternhaus. „Viele probierten die Hüte aus und fotografierten sich vor dem historischen Spiegel aus Anna Spenglers Hutladen.“ Wer einmal hierher gefunden hatte, war begeistert. „Das authentische an diesem Haus macht viele Leute gesprächig“, sagt Veronika Otto. „Für viele war es eine Zeitreise in die eigene Kindheit. So erinnerte man sich, wie die Oma selbst noch einen Hut gekauft hat. Überhaupt war man sich einig, das früher viel mehr Männer und Frauen zu jeder Gelegenheit Hüte getragen haben.“ Der Reisebericht von Anna Spengler, wie sie mit ihrem Vater Gustav Adolf Spengler an einem Tag von Quedlinburg nach Sangerhausen gewandert ist, brachte viele zum Staunen.

Manche hatten es schwer

Im Knopfmacher-Museum Kelbra gab es kein Sonderprogramm zum Internationalen Museumstag. Aber mit 15 Gästen war das Museum vergleichsweise an diesem Tag sehr gut besucht. Das Freilichtmuseum Königspfalz Tilleda hatte es wetterbedingt am Sonntag etwas schwerer. Immerhin besuchten 86 Gäste das größte archäologische Freilichtmuseum in Sachsen-Anhalt, teilt Mike Leske mit.

Auch im Mansfeld-Museum Hettstedt gab es kein Sonderprogramm zum Internationalen Museumstag. Aber auch hier besuchten 28 Gäste die Ausstellungen im ehemaligen Humboldt-Schloss.

Auf den Spuren von Novalis und Luther

Im Novalis-Museum Wiederstedt wurden die beiden angebotenen Führungen sehr gut besucht. Etwa 50 Besucher, darunter viele Gäste auch von außerhalb des Landkreises wie Halle und Magdeburg, kamen hierher, um sich über den frühromantischen Dichter Georg Philipp Friedrich von Hardenberg, genannt Novalis, zu informieren.

„Der Internationale Museumstag war für uns ein sehr schöner Erfolg“, teilt Nina Mütze, Pressesprecherin der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt mit. „Wir hatten an diesem Tag in allen unseren Museen freien Eintritt, was uns sehr viele Besucher beschert hat. In jedem Fall deutlich mehr als an ,normalen’ Sonntagen.“