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Schmutz an der Krughütte Schmutz an der Krughütte: Staubwolken treiben Kunden in die Flucht

Von Jürgen Birkhahn 19.05.2003, 16:12

Eisleben/MZ. - Oberhalb der B 80 auf dem Gelände der ehemaligen Krughütte haben sich verschiedene Unternehmen angesiedelt. Darunter ein Schotterwerk, ein Containerdienst und eine Erdaufbereitungsanlage. Alles Firmen mit einem hohen Transportaufkommen. "Da kommen um die 100 Fahrzeuge am Tag", so Margit Jirschik. Sie betreibt am Fuße der Krughütte eine kleine Gaststätte.

Durch den starken Fahrzeugverkehr entstehe so eine große Staubbelästigung, dass schon gar keine Gäste mehr im Biergarten sitzen, sagt sie. Und auch Dieter Zimmermann, Geschäftsführer des benachbarten Autohauses, ist sauer. "Wir könnten unsere Autos dreimal am Tag waschen", sagt er. Auf der Freifläche des Autohauses ausgestellte Autos würden durch den Schmutz, der von der Krughütte kommt, erheblich beschädigt. "Wir haben unseren Bestand an Neuwagen schon minimieren müssen", sagt Zimmermann und spricht sogar von Geschäftsschädigung.

Entsprechende Beschwerden bei der Stadtverwaltung haben keinen Erfolg gebracht. "Es scheint, jeder schiebt das Problem zum Nächsten weiter", so Zimmermann. Und dabei könnte seiner Meinung nach das Problem leicht gelöst werden: Eine Reifenwaschanlage soll die Räder der von der Krughütte abfahrenden schweren Lkw reinigen.

Das forderte auch Eislebens Bürgermeister Peter Pfützner auf der jüngsten Stadtratssitzung. Er wisse, dass es für die Firmen auf der Krughütte problematisch sei, die Wege sauber zu halten. Dabei sieht er den Landkreis in der Pflicht, für die Reifenwaschanlage zu sorgen. Ehe die Zufahrtsstraße instand gesetzt werden könne, müssten noch Eigentumsverhältnisse geklärt werden, so Pfützner. Dieter Gellrich, Geschäftsführer der Transport-, Container- und Recycling GmbH, kann die Aufregung verstehen, das Problem aber nicht beseitigen. Eine Waschanlage habe er bereits. "Sie aufzubauen bringt aber nichts. An der Auffahrt zur B 80 muss erst einmal die Straße gemacht werden. Das ist Sache der Stadt", so der Unternehmer.

Frank Bayer, Beigeordneter des Landkreises, sieht ebenfalls die Stadt in der Pflicht. Ihr gehöre ein Großteil der Straße. "Wir haben sogar Fördermittel zugesichert", so Bayer, der zugleich die "unübersichtlichen Eigentumsverhältnisse" bestätigt. Im Gespräch sei hier auch ein Flächentausch mit dem Straßenbauamt. Die Forderung nach einer Reifenwaschanlage stamme aus der Baugenehmigung des Landkreises. Der wolle nun auch, so Bayer, drängen, dass der Unternehmer seinen Auflagen nachkomme. "Die Waschanlage allein wird aber das Problem nicht lösen", ist sich auch Bayer sicher.