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Aprilscherz endet in Exkursion durch Sangerhausens Geschichte

Von Manfred Deideck 01.04.2008, 16:26

Sangerhausen/MZ. - Da wollte sie doch Genaueres wissen. Inspiriert vom Artikel "Historisches Rosenöl wird verschenkt" war die 71-jährige Käte Moritz die erste MZ-Leserin, um sich vor Ort schlau zu machen. Sie ahnte schon, dass es der Aprilscherz sein könnte und eilte am Dienstag um 10 Uhr zum MZ-Stand in der Rudolf-Breitscheid-Straße an der Gonna in Sangerhausen. Zwar stand dort einst die Rosenmühle, aber Rosenöl wurde in dieser mit Sicherheit nicht produziert. Also gab es auch keine Fläschchen mit Rosenöl zum Verschenken.

Kein Aprilscherz war allerdings die Rose, die die MZ-Mitstreiter am Stand als kleine Wiedergutmachung überreichten. Natürlich war auch der Mitinitiator des Aprilscherzes, Baldur Kühne, bestens präpariert. So kamen vor allem auch die Geschichtsinteressierten auf ihre Kosten. Zu jeder der elf Mühlen, die einst in der Stadt Sangerhausen klapperten, wusste er eine Geschichte zu erzählen.

"Das ist der Aprilscherz", kam die 72-jährige Christa Steinmetz frohlockend zum MZ-Stand. "Es ist ein guter", befand sie. "Als Scherz habe ich die Sache nicht gleich erkannt", gab Klaus Michael (65) zu, in den April geschickt worden zu sein. Ganz anderes reagierte Ursula Frydas (72). "Rosenöl ist doch viel zu teuer, um es zu verschenken", schlussfolgerte sie messerscharf. "Es ist jedenfalls ein schöner Scherz", sagte Walburga Köhler (57). Frühmorgens sei ihr erster Gang immer zum Briefkasten, um ihre Heimatzeitung als Morgenlektüre zu holen. "Wo stand die Rosenmühle?" wollte Sigrid Rudolf (75) wissen. Er erinnerte sich zwar an die Mühle von Bäcker Dittebrand, aber an eine Rosenmühle nicht. "Ich war als Kind in der Rosenmühle drin gewesen", trat Renate Schulz (64) als Zeitzeugin auf. Ihre Großmutter habe hier gewohnt. "Meine MZ brauche ich wie das tägliche Brot", nutzte Gerda Osterloh (73) die Gelegenheit, um ein dickes Lob auszusprechen. Natürlich gab es auch für sie eine Rose. Eben als Dankeschön für ihre Lesertreue seit vielen Jahren.

So kam in den zwei Stunden keine Langeweile auf, und die Anzahl der Rosen im Wasserkübel nahm merklich ab. Und niemand empfand es als Häme, doch in den April geschickt worden zu sein.