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Adam-Oliver-Syndrom Adam-Oliver-Syndrom: Madlen wartet auf die Mutter

Von Daniela Kainz 23.10.2003, 16:14

Sylda/MZ. - Madlen fragt fast jeden Tag, wann die Mama wiederkommt. Ihr großer Bruder Christian, selbst erst fünf Jahre alt, beruhigt die Dreijährige dann immer: "Mama kommt wieder." Auch Vater Maik tröstet seine Tochter auf diese Weise.

Mutter Bianca fällt die Trennung von der Familie nicht leicht. Die 30-Jährige ist sich andererseits bewusst, dass sie jetzt an sich denken muss, wenn sie wieder stark für ihre Lieben daheim sein will. "Ich konzentriere mich auf meine Behandlung, ich schaffe das", gibt sich die junge Frau entschlossen.

Sie nimmt sich ein Beispiel an ihrer kleinen Tochter, die die vielen Krankenhausaufenthalte in ihrem so jungen Leben tapfer durchgestanden hat. Erst vor wenigen Wochen wurde sie an ihrer linken Hand in Magdeburg operiert. Die Ärzte dehnten die Sehnen der missgebildeten Finger. "Madlen kann mit ihrer Hand jetzt viel besser zugreifen", freut sich ihre Mutter. Und dem Mädchen steht der nächste Eingriff bevor. Fehlbildungen am Fuß sollen korrigiert werden.

Trotz ihrer schweren Erbkrankheit wächst Madlen zu einem selbstständigen Mädchen heran. "Madlen läuft jetzt schon sehr sicher, spricht kurze Sätze und spielt auch mal allein mit einer Puppe", erzählt die Mutter. In ihrer Abwesenheit kümmern sich Mitarbeiterinnen vom Pflegedienst Ines Hüttl aus Alterode um Madlen und ihren Bruder, damit Ehemann Maik seiner Handwerkertätigkeit in Staßfurt nachgehen kann. Sie versorgen die Kinder morgens und abends, bringen sie in den Kindergarten. Ihre Hilfe und die Unterstützung von Spendern geben der Erwerbslosen Kraft, schnell wieder fit zu werden.