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Waldjugendspiele in Holzdorf Waldjugendspiele in Holzdorf: Sechs Teams testen ihr Wissen

Von Thomas Tominski 31.05.2018, 12:44
Forstwirt Peter Eichelbaum aus Coswig ist bei den jährlichen Waldjugendspielen in Holzdorf mit den „Füchsen“ unterwegs. An der vierten von insgesamt acht Stationen müssen die Teilnehmer die Bäume, Sträucher, Früchte und Pflanzen des Waldes bestimmen.
Forstwirt Peter Eichelbaum aus Coswig ist bei den jährlichen Waldjugendspielen in Holzdorf mit den „Füchsen“ unterwegs. An der vierten von insgesamt acht Stationen müssen die Teilnehmer die Bäume, Sträucher, Früchte und Pflanzen des Waldes bestimmen. Thomas Tominski

Holzdorf - Die „Luchse“ haben zugeschnappt. Mit 307 Punkten gewinnt das „Raubkatzen-Team“ die Holzdorfer Waldjugendspiele und streckt bei der Siegerehrung geballt die Pfoten in die Luft. „Ich bin sehr stolz auf meine Gruppe. Die Veranstaltung gehört für uns zu den Höhepunkten des Schuljahres“, betont Lehrerin Anne Wolf und fügt an, dass sich alle Kinder ihres Teams gern im Wald aufhalten.

Sogar die Erstklässler haben bei der Zuordnung von Bäumen, Tieren oder Frühblühern keinerlei Probleme. „Luchs“ Clara Reichert verputzt vor der Siegerehrung noch schnell ihr Pausenbrot. „Bei uns hat der Teamgeist gestimmt“, meint die Schülerin, dies sei vor allem an der Station „Überquere das Moor“ deutlich gewesen.

Das neunjährige Mädchen aus Buschkuhnsdorf liebt den Wald. „Die Luft riecht nach Freizeit. Wenn ich Tiere sehe, bin ich glücklich“, sagt die Viertklässlerin, die Hühner und drei Katzen zu ihren Haustieren zählt.

Zusammen auf der Pirsch

Die sechs Tier-Mannschaften (Hasen, Wölfe, Luchse, Hirsche, Füchse, Wildschweine) testen im Holzdorfer Wald an acht Stationen Wissen plus Geschicklichkeit und beweisen, dass Grund- und Vorschüler ohne Generalprobe schnell eine verschworene Gemeinschaft bilden können. „Für unsere Kinder ist es stets etwas Besonderes, mit den Großen aus der Evangelischen Grundschule Holzdorf auf Entdeckungstour zu gehen“, sagt Erzieherin Marianne Johl, die mit zwölf Vorschülern der Kita „Am Wald“ am Wettbewerb teilnimmt.

Die Grundschule schickt 52 Teilnehmer ins Rennen. Marianne Johl freut sich, dass den künftigen Abc-Schützen viel Wissen vermittelt wird. Naturschutz und Pflege des Waldes sind ebenfalls Themenschwerpunkte gewesen. „Unsere Einrichtung befindet sich direkt am Wald. Deshalb halten wir uns dort des Öfteren auf“, verrät die Erzieherin, die ein großer Fan der Veranstaltung ist.

Die einzelnen Teams müssen sich die Punkte hart verdienen. Denn: Sie werden von Fachleuten betreut! Heike Borchardt (Leiterin der Landesdarre Annaburg) prüft die Teilnehmer an der Station „Tiere des Waldes“, Forstwirt Peter Eichelbaum aus Coswig stellt Fragen zu Bäumen, Sträuchern, Früchten oder Pflanzen. Lucia Mäder aus Premsendorf ist mit den „Füchsen“ unterwegs, die in der Gesamtwertung den zweiten Platz belegen (295 Punkte).

„Es ist spannend, mit der Gruppe Lösungen zu finden“, sagt die Viertklässlerin, die kurz vor Ende der Pfingstferien über sich hinausgewachsen ist. „Wir mussten einen Feldhamster retten. Eine aggressive Katze hat ihn angegriffen“, so Lucia Mäder, die zusammen mit ihren Freundinnen für den Hamster einen Unterschlupf gebaut hat. „Ich liebe die Natur“, sagt sie und gibt offen zu, dass sie noch „viel zu viel Zeit“ auf der heimischen Couch verbringt.

Überraschte Schulleiterin

Schulleiterin Betty Riedel macht mit den „Hirschen“ den Wald unsicher. „Wir sind jetzt das siebte Mal dabei und es macht immer wieder Spaß“, sagt sie und betont, dass die Waldjugendspiele prima ins Jahres-Konzept der Bildungseinrichtung passen. 2018 sollen die Kinder ihr Bundesland näher kennenlernen. „Das wird spielerisch mit Stadt, Land, Fluss gemacht“, so Betty Riedel. Eine Fahrt nach Magdeburg steht demnächst auf dem Programm.

Die Schulleiterin ist überrascht, dass einige Kinder Hilfestellung beim Erkennen einer Birke benötigen, andererseits den Baum (Esskastanie) und Vogel des Jahres (Star) aus dem Effeff kennen. Matteo Brenner gehört mit zum „Hirsch“-Team, das auf dem sechsten Platz landet (229). Der Zehnjährige findet es klasse, dass die Stationen sehr abwechslungsreich sind und alle in der Gruppe an der Lösung der Aufgaben mitarbeiten müssen. Matteo Brenner geht gern in den Wald. Faszinierend findet er den Schrei des Falken.

Cheforganisator Detlef Schulze, der als Waldpädagoge im Forstamt Annaburg arbeitet, schätzt die Veranstaltung als „gelungen“ ein. Alle Teilnehmer sind engagiert und diszipliniert gewesen, die Schul- haben die Kindergartenkinder toll in die Teams integriert. Im Endeffekt ist jeder als Sieger nach Hause gegangen.

Endstand: Luchse (307 Punkte), Füchse (295), Wölfe (263), Hasen (261), Wildschweine (248), Hirsche (229)

(mz)

Heike Borchardt (rechts) lässt von den „Luchsen“ die Tiere des Waldes nach Pflanzen-, Fleisch- und Allesfressern ordnen.
Heike Borchardt (rechts) lässt von den „Luchsen“ die Tiere des Waldes nach Pflanzen-, Fleisch- und Allesfressern ordnen.
Thomas Tominski
Die „Luchse“ gewinnen den Wettbewerb mit 307 Punkten.
Die „Luchse“ gewinnen den Wettbewerb mit 307 Punkten.
Th. Tominski
Matteo Brenner geht als Erster über das imaginäre Moor.
Matteo Brenner geht als Erster über das imaginäre Moor.
T. Tominski