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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Die Kugeln rollen wieder

Von GABI ZAHN 20.12.2011, 18:57

KLEINKORGA/MZ. - Drei Monate Bauzeit haben sich als wahrer Kraftakt für die 74 Einwohner des Jessener Ortsteils erwiesen. Grund genug, um die Bahn zünftig einzuweihen. Die erste Kugel darf Ludwig Rasp, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkassenstiftung Wittenberg, schieben, der zuvor einen symbolischen Scheck über 10 445 Euro überreicht hat. Cornelia Elstermann, Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Sports und der Kultur Kleinkorga, dankt sehr herzlich und gesteht: "Ihr wisst ja alle, dass dieses Geld schon verbaut ist. Ohne diese Summe hätten wir die Sanierung niemals durchführen können, obwohl alle Einwohner von Kleinkorga und andere Unterstützer nach ihren Möglichkeiten ebenfalls gespendet haben."

Genau das war auch der Grund, warum sich die Sparkassenstiftung entschieden hat, dem Antrag auf Förderung zuzustimmen. "Im Kuratorium wird die Tatsache, dass sich die Einwohner selbst engagieren, außerordentlich hoch gewürdigt", berichtet Ludwig Rasp. "Wenn ich mich recht erinnere, waren bei Antragstellung schon 2 500 Euro aus eigenen Spenden gesammelt worden, und diese Summe dürfte sich noch etwas erhöht habe. Hinzu kommen etwa 1 000 Stunden an Eigenleistung, die Sie als Einwohner beigesteuert haben", zollt Rasp den Kleinkorgaern seine Hochachtung.

Die Kegelbahn wurde im Jahr 1974 erbaut und im Jahr 2004 durch den Verein von der Stadt Jessen zum symbolischen Wert von einem Euro gekauft. Damit hat der Verein alle Rechte, aber auch alle Pflichten und die daraus entstehenden Kosten übernommen. Gern wird die Einrichtung, die für Kleinkorga "das Aushängeschild" ist, von anderen Vereinen und auch für Firmen- oder Familienfeiern gemietet. Deshalb wurden schon zuvor die Küche und die Toilettenanlagen erneuert.

"Doch mit der eigentlichen Kegelbahn gab es zuletzt immer mehr Probleme. Unser Lothar Vielstich hat sie häufig wieder repariert, doch irgendwann ging auch das nicht mehr. Um die Anlage weiterbetreiben zu können, mussten zwei neue Kegelmaschinen her. Es würde schließlich niemand die Räume ohne funktionstüchtige Bahn mieten", erklärt Marianne Drößler, Finanzchefin des Vereins. "Wir haben lange beraten, was zu tun ist, und bekamen die Unterstützung aller Einwohner", bekundet Cornelia Elstermann.

Nach der Antragstellung an die Sparkassenstiftung gab es großes Daumendrücken im Dorf - und schließlich dankbare Erleichterung, als die Zusage kam. Auch andere Firmen und Personen unterstützten mit Spenden. Viele Einwohner packten in ihrer Freizeit fleißig mit an, um die alte Anlage auszubauen, die Bahn entsprechend umzugestalten und die Dämmung einzubringen.

Vor Weihnachten sollten die Kugeln wieder rollen - das hat geklappt. Schon am Tag nach der Einweihung war die Anlage zum ersten Mal wieder vermietet. Die Einnahmen sind für den Verein wichtig, um die Anlage unterhalten zu können und sich um kulturelle und sportliche Belange in Kleinkorga zu kümmern.

Jetzt funktioniert die Technik zwar ganz toll, doch soll es schon bald noch etwas mehr Wohlfühl-Atmosphäre in den Räumen der Kegelbahn geben. "Wir wollen alles streichen und nett gestalten, so dass unser Aushängeschild wieder ordentlich was her macht", verrät Marianne Drößler das nächste größere Vorhaben.