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Jessen Jessen: Fest geplant fürs nächste Jahr

Von FRANK GROMMISCH UND BORIS CANJE 19.09.2010, 18:03

JESSEN/MZ. - Auf einem Rad zu sitzen, das ist entspannender. Das sagte sich am Sonntag auch Schlagerstar Andreas Martin. Zwei Stunden benötigten er und seine Frau für die Autofahrt von Magdeburg nach Jessen. "Das geht ja überhaupt nicht." Man komme nirgendwo zügig vorwärts. Und dann hatten die beiden auch noch eine falsche Jessener Adresse bekommen. Aber pünktlich waren sie zur Gute-Laune-Party am "Haus am Wald", schließlich war der Weg zum Festgelände gut ausgeschildert. Und gute Laune hatte Andreas Martin trotz der Strapazen mitgebracht. Riesig freute er sich über die vielen Mitsänger bei seinen bekannten Titeln wie "Ich fang dir den Mond". "Da steht ja ein Chor. Das ist ja richtig sensationell." Und zwei Lieder später bekannte er: "Das ist ja schick bei euch. Damit habe ich gar nicht gerechnet." So heizte er die Stimmung beim Finale des 13. Radwandertags weiter an.

Zu der Zeit stellte Organisator Heiko Klöpping, der den Radwandertags mit seinem Bruder Karsten und vielen Helfern und Unterstützern auf die Beine stellt, fest: "Jetzt bin ich entspannter. Es ist alles gut." Groß war die Zahl der Radler und auch auf der Festwiese fiel die Resonanz bei der von MDR 1- Radio Sachsen-Anhalt präsentierten Veranstaltung bestens aus. "Wir haben 3 000 Plätze hier und die sind alle besetzt." Obwohl, ein Großteil davon war zeitweise nicht besetzt, weil es das Publikum bei der Musik nicht auf den Bänken hielt. Sympathien des Publikums gehörten natürlich der Jessener Schlagersängerin Lillie Sander. "Ich freue mich riesig, in meiner Heimat aufzutreten." Und Pussycat aus den Niederlanden sang statt "Georgie" für den schönsten Jessener Mann, der Andreas heißen soll, "Andi".

Die Jessener erwiesen sich auch in anderer Hinsicht als gute Gastgeber. Heidekönigin Andrea Kellert zog aus dem großen Korb mit den Teilnehmerkarten die Gewinner der Hauptpreise. Keiner davon blieb in Jessen oder Umgebung. Über eine Woche Mallorca-Urlaub für zwei freute sich Jens Radtke aus Jüterbog. Das neue Elektro-Fahrrad rollte nach Wittenberg zu Conni Bräunlich. Den Flachbildfernseher nahm Jürgen Diecke aus Kölsa (Elbe-Elster) in Empfang.

Pünktlich um 9 Uhr hatte am Sonntag Heidekönigin Andrea Kellert mit einem Startschuss die Piste für den Radwandertag am Tor zur Glücksburger Heide in Jessen freigegeben. Es dauerte etliche Minuten, ehe alle diesen Punkt absolviert hatten, auf dem Weg waren, den etwa 35 Kilometer langen Rundkurs zu meistern. Unter jenen, die sich dort eingefunden hatten, war auch Bernd Kürten aus Wittenberg. Er nahm zum zweiten Mal teil. Der Unterschied zur Wittenberger Regio Pedale liegt für ihn klar auf der Hand. Dort geht es über Straßen, hier mitten durch die Natur. Hinzu kommen die vielen Leute und die Unterhaltung, die an den Erlebnis-Stempelpunkten geboten wird. Für den Wittenberger stand vor dem Start fest, 2011 ist er wieder mit von der Partie. Das sind die Falkenberger Volkhard Brandt und Siegfried Pommranz auch, die schon etwa zehn Mal ihre Räder hier an den Start geschoben haben. Sie freuten sich nicht nur auf die schöne Strecke, sondern auch auf zahlreiche Bekannte aus den Vorjahren, die sie zu treffen hofften.

Der Jessener Michael Löffler arbeitet auswärts, kommt nur maximal zweimal im Monat nach Hause. Und da empfindet er es als sehr angenehm, wenn es etwas zu erleben gibt. Bewegung und schönes Wetter tun einfach gut, meinte er. Und die neben ihm stehende Tochter Pia nickte zustimmend. Sie fährt einfach gerne Rad und deshalb ist es nicht ihr erster Rawata.

Die Organisatoren um Karsten Klöpping zeigten sich flexibel. Als das Notstromaggregat den Dienst verweigerte, wurde das Starterfeld eben ohne Mikrofon, dafür mit lauter Stimme begrüßt. Er wünschte allen "viel Luft auf den Reifen und die Sonne im Rücken". Und der Knall der Starterpistole war dann eh laut genug.