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Ferropolis Ferropolis: Sicherheit im Fall der Fälle

Von Claudia Lasslop 11.07.2012, 19:37

Ferropolis/MZ. - Nach dem Vorfall beim Festival „With Full Force“, wo 51 Besucher Ende Juni durch einen Blitzschlag mitunter schwer verletzt worden waren, rückte das Thema auch für die beiden Festivals in Ferropolis in den Fokus. Ausführlichere Informationen waren von Veranstalterseite allerdings auch auf mehrmalige Nachfrage nicht zu bekommen.

Dass mit ihnen alle relevanten Sachverhalte wie Brandschutz und Sicherheit abgesprochen wurden, bestätigt dagegen der Leiter des Gräfenhainichener Ordnungsamtes, Klaus-Peter Mitleger. Er zeigt sich nach dem ersten Wochenende zufrieden. „Beispielsweise hat die Feuerwehr vor Ort regelmäßig geprüft, dass die Rettungs- und Fluchtwege auf dem Gelände während der Veranstaltung immer frei und für Rettungsfahrzeuge passierbar sind.“ Nach Abschluss der Veranstaltungssaison werde all das noch einmal genau ausgewertet.

Bereits Ende Mai waren die Festivals Thema der für diese Großveranstaltungen üblichen Ämterkonferenz. An ihr nehmen unter anderem Vertreter des Landkreises und entsprechender Fachdienste wie Bauordnung und Gesundheit, Vertreter der Stadt Gräfenhainichen, Polizei, Deutsches Rotes Kreuz, Feuerwehr, Veranstalter und Ferropolis GmbH teil. Auf dieser Konferenz beruht letztlich die Genehmigung für Veranstaltungen mit mehr als 5 000 Besuchern. Besprochen wird, „wie das alles vernünftig laufen kann“, erklärt Landkreis-Sprecher Ronald Gauert.

Demnach setze sich das Sicherheitskonzept aus verschiedenen Parametern zusammen, sei aber an sich relativ schwierig zu definieren. Da im Vorfeld niemals alle Eventualitäten berücksichtigt werden können, betont Gauert, dass der Veranstalter aufgrund seiner Erfahrungen wissen und einschätzen müsse, was im Fall des Falles zu tun ist. So wenig wie das Wetter zu beeinflussen sei, könne ein Restrisiko ausgeschlossen werden.

Während dieser Wochenenden habe man vor allem die Windstärken im Blick, erzählt Mit-Veranstalter Marko Hegner. Einzelne Böen seien unproblematisch, ab Windstärke 8 aber wird eine Kettenreaktion ausgelöst, Zelte werden geräumt und Besucher auf sicheren Abstand zu allem gebracht, was umherfliegen könnte. Vier Mal musste in den vergangenen fünf Jahren geräumt werden, die notwendigen Abläufe würden verfeinert. „Da darf nichts kreuz und quer gehen, alles hört auf den Krisenstab.“ Innerhalb weniger Minuten könnte so auf eine Gefahrensituation reagiert werden. Aber während man auf das Schlimmste vorbereitet ist, hoffe man natürlich dennoch immer auf das Beste.

Die notwendige Kettenreaktion funktioniert, das zeigte sich am Sonntag. Kurz nach einer Unwetterwarnung wurde dies über die sozialen Netzwerke verbreitet, das Gelände für Besucher zunächst geschlossen und Zelte wetterfest gemacht. Zum Ernstfall kam es dann glücklicherweise nicht.