1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Jessen
  6. >
  7. Bundeswehr: Bundeswehr: Fliegende Vorhut

Bundeswehr Bundeswehr: Fliegende Vorhut

Von Sven Gückel 07.03.2013, 18:21

Holzdorf/MZ - Noch ist es nichts Dauerhaftes, aber ein positives Signal war es allemal. Drei Hubschrauber des Typs CH-53 glitten über den Fliegerhorst Holzdorf und setzten bei strahlendem Sonnenschein zur Landung an. Die Maschinen kamen aus dem westfälischen Rheine, sie sollen aber ab August dieses Jahres ständig ihren Dienst in Holzdorf verrichten.

Bedingungen erkundet

Es sei eine Stippvisite, um die Bedingungen vor Ort einmal gründlich auszuloten, betonte Oberstleutnant Stefan Gülpen, stellvertreter Kommandeur der Lufttransportgruppe Holzdorf des Hubschraubergeschwaders 64. Für ihn selbst war es zugleich die erste Gelegenheit, sein künftiges Büro in Augenschein zu nehmen. Nach Ostern, so der groß gewachsene Luftfahrzeugführer, werde er seinen Arbeitsplatz beständig auf den Fliegerhorst Holzdorf verlegen. „Obwohl ich schon mehrfach hier war, zuletzt beim Flyout der Heeresfliegerunterstützungsstaffel, kenne ich bislang nur einzelne Spots des Platzes. Höchste Zeit also, sich ein ordentliches Gesamtbild zu verschaffen“, sagte Gülpen. Vermitteln konnte ihm dies an erster Stelle sein direkter Vorgesetzter, Oberstleutnant Stefan Linkogel, Chef der Lufttransportgruppe. Er ließ es sich nicht nehmen, seinen Stellvertreter unmittelbar nach der Landung persönlich am Rollfeld zu begrüßen.

Die CH-53 ist das Waffensystem, dass die Luftwaffe nach einem sogenannten Fähigkeitstransfer im Tausch für den NH90 vom Heer übernimmt. Insgesamt werden bis 2016 zwölf CH-53 in Holzdorf stationiert (mehr dazu unter „Als ein ,Arbeitspferd’ bekannt“). Die restlichen 48 zum Geschwader gehörenden Maschinen verbleiben am Stammsitz des Geschwaders in Laupheim in Baden-Württemberg. Mit Einzug der ersten Maschinen werden sechs Besatzungen sowie entsprechendes technisches Personal von Rheine nach Holzdorf wechseln. Insgesamt, so Linkogel, etwa 100 Soldaten. Bis 2017, dem Zielstellungsdatum der aktuellen Bundeswehrreform, wird die Zahl der Dienstposten in Holzdorf auf 680 ansteigen. Deutlich weniger als noch vor Jahren genannt. Damals waren 1 068 Stellen vorgesehen.

Schrittweise wird umgezogen

„Von den nun eingeplanten 680 Leuten sind etwa 150 aktuell noch in Rheine und Bückeburg angesiedelt“, sagt Stefan Linkogel. Der Fliegerhorst Rheine stellt seinen Flugbetrieb jedoch Ende 2013 ein, die Bundeswehr-Angehörigen aus Bückeburg sollen spätestens Anfang 2016 nach Holzdorf kommen. Geplant ist im Weiteren, dass das Luftwaffeninstandhaltungsregiment 25 (derzeit noch im niedersächssischen Diepholz), das Waffensystemunterstützungszentrum und das Systeminstandhaltungszentrum nach Holzdorf verlegt werden. Auch hier gilt das Jahr 2017 als maximales Verlegedatum. Wenn auch die Eingewöhnungsphase noch aussteht, so war Stefan Gülpen mit dem ersten Eindruck schon mal sehr zufrieden. „Hier werde ich mich wohlfühlen“, sagte er beim Anblick seines Büros. Was durchaus auf den gesamten Fliegerhorst erweiterbar sei, soweit er diesen besichtigt hat.