Verfrühte Corona-Impfungen und Widersprüche: Corona in Halle (Saale): Oberbürgermeister Bernd Wiegand verzichtet auf tägliche Pressekonferenz

Halle (Saale) - Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) hat bereits am 17. Januar 2021 eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Am 5. Februar bestätigte die Stadt auf MZ-Nachfrage, dass der 63-Jährige im Diakonie-Krankenhaus die erste Immunisierung erhalten habe.

Außerdem wurden mehrere Stadträte sowie Mitglieder des Katastrophenschutzstabs geimpft. Dass die gesetzlich vorgeschriebene Impfreihenfolge nicht eingehalten wurde, begründet die Stadt mit kurzfristigen Terminabsagen von Personen, für die die Vakzine vorgesehen waren.

Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) hatte sich anschließend auf seinen täglichen Video-Pressekonferenzen mehrfach in Widersprüche verstrickt, was die Impfaffäre in Halle betrifft. So hatte er beispielsweise versucht, die Verantwortung für den Umgang mit übrig gebliebenen Spritzen auf die Kliniken der Stadt zu schieben, die hatten sich jedoch dagegen gewehrt und gesagt, dass die Stadt die Verantwortung trägt.

Am Montag, den 15. Februar wollte Wiegand dann keine Journalistenfragen mehr zu dem Thema beantworten, ab einen Tag später verzichtete er dann vollständig auf Pressekonferenzen.

Bemerkenswerte Wende in der Impfaffäre am 17. Februar: Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) hat während der Stadtratssitzung am Mittwoch eingeräumt, dass er gar nicht mit einem Zufallsgenerator ausgewählt wurde, als er seine Impfspritze bekam.

Inzwischen haben mehrere Fraktionen dem Oberbürgermeister seinen Rücktritt nahegelegt.

Im Folgenden sind die bislang veröffentlichten Berichte zur Impfaffäre in Halle in chronologischer Reihenfolge aufgeführt: