Impfaffäre in Halle: Corona in Halle (Saale): Oberbürgermeister Bernd Wiegand verzichtet auf tägliche Pressekonferenz

Impfaffäre in Halle Corona in Halle (Saale): Oberbürgermeister Bernd Wiegand verzichtet auf tägliche Pressekonferenz

Von Jonas Nayda 16.02.2021, 11:43

Pressekonferenz der Stadt Halle am 15.2.2021 Screenshot Youtube

Halle (Saale) - Die Stadtverwaltung verzichtet ab sofort darauf, täglich eine Pressekonferenz zur Corona-Lage in Halle zu geben. Begründet wird dieser Schritt damit, dass sich das Infektionsgeschehen in der Stadt seit Anfang Februar „deutlich entspannt“ habe. Zuletzt sei deshalb in den Pressekonferenzen „nur noch geringes Interesse“ am allgemeinen Infektions-, Test- und Impfgeschehen zu verzeichnen gewesen.

Interesse der Zuschauer an täglicher Corona-Pressekonferenz immer noch hoch

Einen Beleg für diese Behauptung liefert die Pressestelle nicht. Der Eindruck der MZ-Reporter, die zuletzt mehrfach an der Pressekonferenz teilnahmen, ist, dass das Interesse am Thema Corona nach wie vor auch bei den Medienvertretern sehr hoch war. Insbesondere das „Impfgeschehen“ wurde häufig angefragt.

Die Klickzahlen des Youtube-Livestreams deuten darauf hin, dass auch das Interesse der Zuschauer noch immer ungebrochen war. Die Stadt verzeichnet im Internet seit Wochen gleichbleibend hohe Zuschauerzahlen. Die Pressekonferenzen der vergangenen Wochen sahen im Durchschnitt immer rund 7.000 Menschen. Selbst an Feiertagen und fast allen Sonntagen hatte es eine Pressekonferenz gegeben.

OB verstrickt sich mehrfach in Widersprüche zur Impfaffäre in Halle

Das letzte Mal, dass die Stadt aufgrund des niedrigen Infektionsgeschehens auf eine Video-Pressekonferenz verzichtet hatte, lag der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 27,03 und 133 Personen galten in Halle als infiziert. Das war am 12. Oktober 2020. Mit Stand 15. Februar 2021 liegt die Inzidenzzahl bei 84, 63 und 536 Personen gelten als infiziert.

Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) hatte sich zuletzt auf seinen Pressekonferenzen mehrfach in Widersprüche verstrickt, was die Impfaffäre in Halle betrifft. So hatte er beispielsweise versucht, die Verantwortung für den Umgang mit übrig gebliebenen Spritzen auf die Kliniken der Stadt zu schieben, die hatten sich jedoch dagegen gewehrt und gesagt, dass die Stadt die Verantwortung trägt. Am Montag wollte Wiegand dann keine Journalistenfragen mehr zu dem Thema beantworten.

Zur letzten Video-Pressekonferenz vom 15. Februar 2021:

(mz)