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Wladimir M. Grinin in Dessau-Roßlau Wladimir M. Grinin in Dessau-Roßlau: Überraschungsbesuch aus Russland

29.05.2015, 17:23
Oberbürgermeister Peter Kuras im Gespräch mit Wladimir M. Grinin: Russlands Botschafter besuchte gestern überraschend Dessau-Roßlau.
Oberbürgermeister Peter Kuras im Gespräch mit Wladimir M. Grinin: Russlands Botschafter besuchte gestern überraschend Dessau-Roßlau. SDR Lizenz

Dessau - Der russische Botschafter in Deutschland, Wladimir M. Grinin, hat am Freitag überraschend Dessau-Roßlau besucht. Die mit Oberbürgermeister Peter Kuras eng abgestimmte Einladung war durch den CDU-Bundestagsabgeordneten Ulrich Petzold erfolgt. Im Technikmuseum „Hugo Junkers“ trug sich Grinin vor einem Rundgang durch das Museum in das Gästebuch der Stadt ein.

In ihren Ansprachen waren sich alle Teilnehmer einig, dass trotz der angespannten politischen Lage zwischen beiden Ländern der Gesprächsfaden nicht reißen dürfe. Kuras als auch Petzold verwiesen auf die geschichtlich enge Verbindung der Anhalt-Region und Russlands. Sowohl Katharina die Große als auch Junkers mit den Werken im russischen Fili wurden genannt. Botschafter Grinin gestand, „Dessau bereits heimlich besucht zu haben“. Er freue sich nun, offiziell hier zu sein. „Es sind gerade diese kleine Schritte wie der heutige Besuch, um das gegenseitige Vertrauen wieder zu gewinnen. Wir brauchen die deutsche Wirtschaft und die deutsche Wirtschaft uns.“

Vier Unternehmer aus Sachsen-Anhalt eingeladen

Für die Gespräche zur wirtschaftlichen Kooperation hatte Grinin den Botschaftsrat für Wirtschaft, Sergey W. Babkin, mitgebracht. Auf deutscher Seite hatte die IHK Halle-Dessau unter Leitung von Birgit Stodtko und Manfred Piotrowsky vier Unternehmer aus Sachsen-Anhalt eingeladen, die bereits über Wirtschaftsverbindungen nach Russland verfügen. Stodtko, bei der IHK für die internationalen Beziehungen zuständig, bezeichnete Russland als Land, „das für viele Unternehmen klar als Zukunftsmarkt definiert wird“. Grinin freute diese Aussage. Seine Botschaftstür stünde jederzeit offen. „Wir werden ihnen gern weiterhelfen“, sagte auch Babkin. Egal, ob es um die Errichtung einer Produktionsstätte, den Aufbau eines Vertriebsstandortes oder ein Joint Venture gehe.

Vor der Rückreise nach Berlin nutzten Grinin und Babkin die Gelegenheit und besichtigten noch die aktuelle Bauhaus-Ausstellung von Hannes Meyer. Meyer war 1930 nach Moskau emigriert und wurde dort Hochschullehrer.

„Ich kann nur positives über die Region berichten und komme bald wieder“, versprach Grinin. „Ziel war es, Dessau-Roßlau und insgesamt die anhaltische Region als Wirtschaftsstandort zu vermarkten“, sagte Dessau-Roßlaus Oberbürgermeister Peter Kuras. „Und das ist uns gut gelungen.“ (mz)