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Handball Handball: Hinspiel wird verdrängt

Von steffen Brachert 15.01.2014, 18:09
Luka Krajnc (am Ball) möchte mit dem Dessau-Roßlauer HV am Freitagabend anders auftreten als beim ersten Aufeinandertreffen.
Luka Krajnc (am Ball) möchte mit dem Dessau-Roßlauer HV am Freitagabend anders auftreten als beim ersten Aufeinandertreffen. Hartmut Bösener Lizenz

Dessau-Rosslau/MZ - 29:28?29:28! Es war ein Ergebnis, das ein Ausrufezeichen verdiente und eine Warnung war. Sven Liesegang, Trainer des Dessau-Roßlauer HV, hat diese verstanden. „Das Falscheste, was wir vor dem Spiel gegen Groß Umstadt machen können, ist, das Hinspiel als Maßstab zu nehmen.“

Anfang September war es, als sein Team den TV Groß Umstadt in der heimischen Anhalt-Arena mit 31:19 besiegte und einen gelungenen Saisonstart perfekt machte. 17:4 hatte es damals kurz vor der Halbzeitpause gestanden. Dass die Hessen beim 18:14 wieder dran waren, spricht für ihre Kampfkraft, die am Wochenende der ESV Lok Pirna zu spüren bekam. Die Sachsen kassierten im Kellerduell gegen den TV Groß Umstadt eine bittere 28:29-Heimniederlage, obwohl das Team nach einem 11:17-Rückstand zur Pause kurz vor dem Ende sogar 27:25 vorn lag. Jubeln konnten am Ende aber die Hessen.

Brisantes Spiel

Groß Umstadts Auswärtssieg gibt Dessau-Roßlaus erstem Punktspiel im neuen Jahr 2014 zusätzliche Brisanz. Vor dem Duell, das am Freitag, 19.30 Uhr, angepfiffen wird, sind die Hessen (13:19 Punkte) bis auf einen Punkt an den Dessau-Roßlauer HV (14:18 Punkte) herangerückt - und könnten mit einem Heimsieg vorbeiziehen.

„Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass Groß Umstadt in Pirna einen Big Point gelandet hat“, sagt Liesegang. Führt der Sieg vielleicht zu Leichtsinn und Unkonzentriertheiten? Dessau-Roßlaus Trainer, der diese Woche etwas angeschlagen einmal beim Training aussetzen musste, winkt ab. „Ich will jetzt nicht irgendwelche Ergebnisse interpretieren. Das bringt uns keine Punkte. Dafür müssen wir selber sorgen.“

Unnötiger Druck lastete auf der Mannschaft

Wo der Dessau-Roßlauer HV steht, ist nach der Weihnachts- und Silvesterpause die große Frage. Die deutliche Heimpleite im Testspiel gegen Radis hat viele Fragen aufgeworfen, die heftige Kritik von Liesegang vor allem an Spielern der zweiten Reihe hat für einige Diskussionen gesorgt. Liesegang steht dazu. „Ich habe wiedergegeben, was ich gesehen habe. Ich kann jetzt nicht auf jeden Rücksicht nehmen.“ Doch Fakt ist: Das Team hat sich mit dem Aussetzer gegen Radis völlig unnötig selbst Druck gemacht. Fans und Verantwortliche werden die Leistung im Spiel gegen Groß Umstadt ganz genau beobachten.

Leicht wird der Gang nach Hessen nicht. „Ich hatte schon nach dem Hinspiel warnend den Finger gehoben“, erinnert Liesegang. Trotz des Zwölf-Tore-Sieges. „Wir hatten damals auch Glück.“ Dass Torwart Andreas Sprecher 19 Bälle parierte. Dass alle Abpraller beim Dessau-Roßlauer HV gelandet sind. Dass wichtige Tore gelangen, als es noch einmal eng wurde.

Lob für Bettin

„Wir tun gut daran, uns zu erinnern, was alles nicht geklappt hat“, sagt Liesegang und lenkt die Aufmerksamkeit vor allem auf den Groß Umstädter Rückraum. „Die spielen sehr rückraumlastig“, sagt der Trainer und verweist vor allem auf den jungen Maximilian Bettin. Der Junioren-Nationalspieler hat sich in seiner ersten Drittliga-Saison mit 125/49 Toren in 16 Spielen (7,8 im Schnitt) auf den zweiten Platz der Torjägerliste vorgearbeitet. „Der spielt inzwischen mit richtig breiter Brust“, lobt Liesegang das Talent. „Da sind unsere Abwehr und die Torhüter gefordert.“

Liesegang selbst muss noch ein paar Besetzungsfragen klären. Chris Alisch wird definitiv ausfallen. Erkrankt, hat der Rückraummann 2014 noch keine Trainingseinheit mitgemacht. Dafür ist Marco Hüls seit dieser Woche wieder am Ball. Ob Daniel Schmidt in Groß Umstadt helfen kann, ist noch unklar. Schmidt hat sich am Mittwoch eine leichte Zerrung zugezogen.