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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Sie hasst politisches Manövrieren

Von ANNETTE GENS 04.03.2011, 18:40

DESSAU-ROSSLAU/MZ. - Die Demokratie stehe Kopf, was sie schlussendlich dazu bewogen habe, mitzuhelfen, sie wieder auf die Füße zu stellen. Regina Gröger spielt auf die Gebietsreform an, auf die Versprechen des Landes, Wörlitz und Vockerode nach Dessau zuzuordnen. Trotz Bürgerwillens kam es anders, was die Dessauer Unternehmerin auf die Palme treibt und sie letztlich zur Kandidatur auf der Liste der Freien Wähler bewogen hat. "Es hat mich wahnsinnig geärgert, wie man mit uns umgesprungen ist", gesteht die 60-Jährige ihren Frust und findet, die Freien Wähler passen zu ihr.

Regina Gröger ist als Chefin eines Getränkegroßhandels, der weit über Dessau-Roßlau hinaus agiert, als lokale Unternehmerin - unter ihrer Regie werden der Historische Ratskeller zu Dessau und das Brauhaus "Alter Dessauer" betrieben -, als Organisatorin des Fürst-Leopold-Festes eine Frau mit klaren Ansagen. Eine, die nicht um den heißen Brei herumredet. So kennen sie die Dessauer und erinnern sich, als sich Gröger vor Jahren für eine Gleichberechtigung der Finanzierung von Leopoldsfest und Schifferfest einsetzte und deshalb in den Stadtratsgremien mal ordentlich auf den Tisch haute. "Ich wollte nicht, dass der Streit um Zuschüsse für beide Feste auf dem Rücken der Vereine ausgetragen wird", sieht sie das rechte Wort an der richtigen Stelle und vertraut auf das, was sie kann: Organisieren und Argumentieren.

Gröger ist die Initiatorin des Leopoldsfestes. Seit neun Jahren steht sie dem Festkomitee vor, kann sich auf ihre Partner verlassen. Dessaus größtes Volksfest auf die Beine zu stellen, bereite ihr viel Freude, sei aber auch anstrengend und anspruchsvoll, gesteht sie ein.

Inzwischen arbeitet Regina Grögers Sohn im Unternehmen, so dass die Kandidatin im Wahlkreis 26 für sich und den Einstieg in die Politik Spielräume sieht und dabei offen eingesteht, nicht in allen Themenbereichen sattelfest zu sein. "Aber ich werde mich befleißigen, mich sachkundig machen", verspricht sie ihren Wählern Ehrlichkeit. Das Thema Gebietsreform ist für die Dessauerin ebenso wenig abgeschlossen wie das der Finanzzuweisungen des Landes für Dessau-Roßlau. "Ich will, dass das Oberzentrum gestärkt wird", sagt sie und auch, dass sie bislang nicht das Gefühl habe, die bisherigen Dessauer Landtagsabgeordneten hätten sich umfassend für ihre Heimatstadt eingesetzt.